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Würzburg/Lülsfeld
"Go&Change": Von Schwurmenschen, Hierarchien und Selbsttherapie
In Lülsfeld (Lkr. Schweinfurt) ließ sich 2017 die Gemeinschaft "Go&Change" nieder. Wie beurteilen Weltanschauungsbeauftragte das Projekt – und wie Gemeinschaften generell?
Luftaufnahme von Lülsfeld (Lkr. Schweinfurt) mit dem ehemaligen Kloster Maria Schnee. Dort lebt seit gut drei Jahren die 'Entwicklungsgemeinschaft für Lebensqualität - Go&Change'. 
Foto: Anand Anders | Luftaufnahme von Lülsfeld (Lkr. Schweinfurt) mit dem ehemaligen Kloster Maria Schnee. Dort lebt seit gut drei Jahren die "Entwicklungsgemeinschaft für Lebensqualität - Go&Change". 
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:24 Uhr

Vor über einem Jahr haben Weltanschauungsbeauftragte in Lülsfeld im Landkreis Schweinfurt die "Entwicklungsgemeinschaft für Lebensqualität – Go&Change" besucht. Mit dabei waren Jürgen Lohmayer von der Diözese Würzburg und Matthias Pöhlmann, Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Im Gespräch schildern die beiden promovierten Theologen ihre Eindrücke und erläutern allgemeine Kriterien für gute und bedenkliche Strukturen in Gemeinschaften.

Frage: Warum haben Sie die Gemeinschaft "Go & Change" besucht?

Matthias Pöhlmann: Es gab Anfragen bei mir und auch bei meinem Würzburger Kollegen Jürgen Lohmayer. Eine kam von "Go&Change" direkt. Der Mitbegründer Felix Krolle meldete sich bei mir: Die Gemeinschaft sei öfter mit dem Vorwurf konfrontiert worden, eine Sekte zu sein.

Was wussten Sie über "Go&Change"?

Pöhlmann: Wir versuchten zunächst über die Homepage herauszufinden, was diese Gemeinschaft will. Dort finden sich viele eher unverbindliche Formulierungen über einen liebevollen Umgang im Miteinander und eine Licht- und Schattenpraxis. Der Begriff der "Kompetenzhierarchie" ließ mich stutzig werden. Vor Ort erkennt man mehr.

Wie war Ihr Besuch in Lülsfeld?

Jürgen Lohmayer: Wir wurden von einer Gruppe empfangen und herumgeführt und saßen dann zum Gespräch zusammen. Es waren um die 15 Leute.

Pöhlmann: Eine Person hat jedoch gefehlt:  K.K. (Name der Redaktion bekannt), der Kopf der Gemeinschaft. Obwohl wir mehrfach nachgefragt haben, kam er nicht. Es hieß, er sei beschäftigt. Oder er würde arbeiten. Das hat mich irritiert. Wir waren schließlich angemeldet. Deshalb hätte man auch dafür sorgen müssen, dass er mit uns spricht.

"Es ist wichtig, dass die Würde des Einzelnen gegenüber der Gemeinschaft gewahrt bleibt."
Matthias Pöhlmann, Weltanschauungsbeauftrager der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Das ist vielleicht unhöflich. Aber das macht die Gemeinschaft nicht suspekt.

Pöhlmann: Das nicht. Aber ich erfuhr aus Gesprächen mit Aussteigern, dass er sich Sonderrechte herausnimmt. Diese hätte ich mir gerne von ihm erläutern lassen. Was mir im Haus ins Auge fiel, waren zwei Schaubilder vom Aufbau der Gemeinschaft. Es gibt eine sogenannte Kompetenzhierarchie, die durch "Kulturträger" und "Bewusstseinsgruppe" geprägt ist. Ganz oben rechts K.K. und Felix Krolle. Das zweite Schaubild in Form von konzentrischen Kreisen zeigte als innersten Kern einen sogenannten Schwurkreis.

Widerspricht das dem Gemeinschaftsgedanken?

Pöhlmann: Eine gewisse interne Führung gibt es sicherlich überall. Auffällig für uns war diese Hierarchisierung durch "Kompetenzen" und nicht durch Wahl auf Zeit. Dass das Bewusstsein als Kompetenzkriterium gesehen wird, ist schon, sagen wir mal, ungewöhnlich. Das impliziert, dass die anderen noch nicht so weit sind und deshalb weiter unten stehen. Meist stellen sich Gruppen mit sozialutopischem Ansatz als gemeinschaftliches Projekt mit wechselndem Planungsteam vor.

Was hat es mit dem Schwurkreis auf sich?

Pöhlmann: Das hat mich an eine andere Gemeinschaft erinnert, an die Likatier in Füssen. Das ist auch eine Lebens- beziehungsweise Stammesgemeinschaft mit sozialutopischen Ansätzen. Vor Jahren ist sie immer wieder in die Negativschlagzeilen geraten. Bei ihnen gibt es Schwurmenschen, die bis zum Tod vereint sind. Als ich in Lülsfeld nachfragte, wurde uns bestätigt, dass "Go&Change" Beziehungen zu den Likatiern hat.

Jürgen Lohmayer ist Weltanschauungsbeauftragter der Diözese Würzburg.
Foto: Thomas Obermeier | Jürgen Lohmayer ist Weltanschauungsbeauftragter der Diözese Würzburg.
Was ist Ihnen noch aufgefallen?

Pöhlmann: Bei unserer Führung durchs Haus sahen wir auch einen großen Raum. Dort, so wurde uns erzählt, trifft sich die Gemeinschaft und diskutiert die individuellen Probleme ihrer Mitglieder.

Lohmayer: Es fiel der Begriff der "selbsttherapierenden Therapeuten". Wenn ich den Begriff "Therapie" höre, werde ich hellhörig.

Pöhlmann: Mein Eindruck war: Das ist doch eine sehr anstrengende Geschichte, eine ständige Tribunal-Situation. Man muss sich selbst bespiegeln oder wird bespiegelt. Aussteiger, mit denen ich gesprochen habe, sagten mir, dass das oft die ganze Nacht dauert. Und in Lülsfeld schilderte mir eine Frau, dass sie sich gerade überlegt, mit ihrem Partner, mit dem sie seit elf Jahren zusammen ist, nun polyamorisch zu leben, also mit mehreren Partnern.

"Wenn sich das Ich dem Gruppeninteresse unterordnet, dann entsteht eine Schieflage."
Jürgen Lohmayer, Weltanschauungsbeauftragter der Diözese Würzburg
Das alles ist nicht verboten.

Pöhlmann: Sicher, das sind alles erwachsene Menschen, die sich freiwillig in diese Situation begeben. Betont habe ich jedoch in Lülsfeld: Es ist wichtig, dass die Würde des Einzelnen gegenüber der Gemeinschaft gewahrt bleibt. Wer schützt den Einzelnen vor der Gruppe? Diese Frage wurde nicht beantwortet.

Lohmayer: In Gemeinschaften geht es ja stets auch um dieses Ich-Wir-Gefühl oder Ich-Wir-Verhältnis, also um das Individuum in der Gruppe. Wie kann es sich gegen die Gruppe behaupten? Wie wird das Verhältnis von Ich und Wir gewichtet?

Wann ist es ein gutes Verhältnis von Ich und Wir?

Lohmayer: Es sollte eine gesunde Balance geben: Ich selbst und meine eigenen Bedürfnisse werden respektiert – in Bezug auf die gemeinsamen Ziele. Wenn das Ich nur etwas zählt, wenn es sich dem Gruppeninteresse unterordnet, dann entsteht eine Schieflage. Das eigene Bedürfnis kann dann leicht als gegen die Gruppe gerichtet gedeutet werden, als Kritik am gemeinsamen Ziel. Es entsteht ein Gruppendruck, dem man sich letztlich nur durch "gehen" oder "unterordnen" entziehen kann. Und unterordnen heißt dann, das Gruppeninteresse als "eigenes Interesse" zu verinnerlichen. Was dann noch vom "freien Willen" oder von "freiwillig" übrig bleibt, das ist die spannende Frage.

Pöhlmann: Eigene Bedürfnisse werden als Ego-Trip dargestellt: "Das ist dein Schatten".  Interessant ist auch, welches Menschenbild zum Vorschein kommt: Der Mensch hat Schatten, er wird also immer als defizitär dargestellt. Das Konzept der Schattenarbeit ist stark auf Defizite bezogen und stellt überhöhte Ansprüche an Menschen.

"Gemeinschaften gelten als Gegenmodell zur 'Ego'-Gesellschaft."
Weltanschauungsbeauftragter Mathias Pöhlmann
Sehen Sie Gemeinschaften generell kritisch?

Lohmayer: Jede Form von Gemeinschaft hat zunächst mal zwei Seiten: Sie verbindet, stiftet Sinn und hat Ziele. Aber sie reguliert und kontrolliert auch immer in gewissem Maße und grenzt sich ab. Als Einzelner lebe ich aber nie nur in einer einzigen "Gemeinschaft". Ich bin Teil von Familie, Freunden, Arbeitskollegen und so weiter. Je stärker nun eine Gemeinschaft meint, meine gesamten Lebensbezüge nach ihren Vorgaben regulieren und kontrollieren zu müssen, umso mehr Macht beansprucht sie über mein Leben. Gruppen oder Gemeinschaften, die ein hohes Maß an Verhaltens-, Gefühls- und Sozialkontrolle gegenüber ihren Mitgliedern ausüben, bei denen ist häufig ein erhöhtes Konfliktpotential feststellbar. Denn für den Einzelnen bleiben kaum noch Rückzugsorte. Jeder beobachtet jeden, jede Äußerung wird bewertet. Begreift man sich als spirituell weiterentwickelte Elite, kann das die verstärkte Abgrenzung gegen den "Rest" zur Folge haben.

Matthias Pöhlmann, Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Foto: Michael McKee | Matthias Pöhlmann, Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Warum zieht es Menschen in größere Gemeinschaften?

Pöhlmann: Gemeinschaften gelten als Gegenmodell zur "Ego"-Gesellschaft. Menschen suchen Orientierung und Lösungen für ihre individuellen Probleme. Die Gemeinschaft wird zur Ersatz-Familie. Vor allem bei den sogenannten Millenials ist das der Fall, Menschen die jetzt um die 20 bis 30 Jahre alt sind. Es ist eine experimentierfreudige und zivilisationskritische, aber auch eine zutiefst verunsicherte Generation. Wer es nicht schafft, sich ins normale gesellschaftliche Leben zu integrieren, wer dies auch gar nicht will, sucht nach Alternativen.

Lohmayer: Ich sehe ganz allgemein vier emotionale Grundbedürfnisse, die Menschen in Gemeinschaften zu befriedigen suchen. Sie möchten in Beziehungen eingebunden sein. Sie suchen Sinnhaftigkeit außerhalb der typischen Kleinfamilie. Sie wollen die Welt verbessern und eine Hoffnung haben, eine optimistische Haltung gegenüber der Zukunft. Und sie haben ein Bedürfnis nach intensiven Emotionen.

"Immer wenn von Therapie, von Heilen und von Heilung die Rede ist, kann ich nur zur Vorsicht raten."
Weltanschauungsbeauftragter Jürgen Lohmayer
Und ab wann sollten Suchende nachdenklich werden?

Lohmayer: Das ist die Krux: Denn wer sucht, ist erst mal wahnsinnig froh, wenn er meint, endlich das Passende gefunden zu haben. Wir Weltanschauungsbeauftragte sprechen da im wahrsten Sinn des Wortes von Passung. Dann aber herrschen erst mal Euphorie und Emotion, und für kritisches Nachdenken und Infragestellen ist da kein Platz. Häufig beginnt das Nachdenken erst, wenn es gruppenintern zu Enttäuschungen kommt. Immer wenn von Therapie, von Heilen, von Heilung die Rede ist, kann ich nur zur Vorsicht raten.

Pöhlmann: Wenn Suchende auf Führungsgestalten stoßen, von denen gesagt wird, dass sie andere "erkennen" und wissen, was mit einem los ist – wie bei K. K. von "Go&Change" – dann begeistert das. Anhänger von Gurus wird die eigene Verantwortung genommen. Das geschieht durch die Gemeinschaft: Sie spiegelt, kontrolliert und reguliert. Eine autonome Identitätsfindung findet nicht statt. Das wird zum Problem, wenn Menschen die Gemeinschaft wieder verlassen. Sie sind noch schlimmer verunsichert. Zudem wird suggeriert: Wenn du uns verlässt, wird es dir schlecht gehen. Man steht vor dem Nichts, hat keine Freunde mehr. Denn alles hat sich auf die Gruppe konzentriert.

Ist die Methode des Spiegelns beziehungsweise Schattenarbeit als therapeutische Methode anerkannt?

Pöhlmann: Klinisch ausgebildete Therapeuten gibt es dort nach unseren Recherchen nicht. Der verantwortungsvolle Umgang mit einer derart ins Bewusstsein eingreifenden Methode verlangt dies aber. Vor allem, wenn Menschen mit psychischen Problemen in Gemeinschaften Unterstützung suchen und ihnen "Heilung" versprochen wird. Dann wird es gefährlich.

Wie beurteilen Sie "Go&Change"?

Pöhlmann: Ich sehe die Gemeinschaft sehr kritisch und betrachte sie als konfliktträchtige Psychogruppe mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen.

Lohmayer: Treffender als mein Kollege könnte ich es nicht formulieren.

Hintergrund: Sozialutopische Gemeinschaften

Die Gemeinschaft "Go&Change" in Lülsfeld (Lkr. Schweinfurt) reiht sich ein in die Liste verschiedener Lebensgemeinschaften weltweit. Laut Matthias Pöhlmann, Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, sind die Mitglieder solcher Gemeinschaften von der Idee einer besseren Gesellschaft angetrieben. Gemeinsam sei ihnen ein unterschiedlich motivierter sozialutopischer Gegenentwurf zur bürgerlichen Gesellschaft mit ihrem auf Besitz und Konsum und beruflichen Fortkommen ausgerichteten Wertesystem. Verbindende Elemente können linksliberale oder rechtsesoterische politische Vorstellungen sein. Es gibt, so Pöhlmann, zum Beispiel Stammesverbände (Likatier), Gruppen zur Befreiung der Sexualität (Tamera), familienorientierte Bio-Bauern (Ökodorf Siebenlinden) oder Ausbildungsorte für eine zukunftsfähige Kultur wie das Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung (ZEGG). 
Quelle: Pöhlmann/cj
 
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  • A. W.
    Ich möchte mich einreihen in die "Ich habe selbst in dieser Gemeinschaft gelebt"-Kommentator*Innen und kann die in den Artikeln aufgezählten Vorwürfe nur bestätigen. Hätte ich diese Gruppe und "den, dessen Name nicht genannt werden darf" nicht selbst erlebt, würde es mir schwer fallen, zu glauben, dass dieses Ausmaß an Gehirnwäsche tatsächlich existiert. Ich hätte auch gedacht, diese Menschen sind schließlich erwachsen und freiwillig an diesem Ort und können ihn jederzeit verlassen. Und bis zu einem gewissen Grad stimmt das auch. Aber gerade, wenn man auf der Suche ist, vielleicht eine Krise durchlebt, idealistische Vorstellungen von einer "besseren Welt" hat, einfach ein starkes Miteinander erleben möchte oder ähnliches, dann findet man vielleicht früher oder später "GaC" und deren Heilsversprechen und glaubt den Lügen. Darunter liegt ein perfides System mit einem "unsichtbaren Guru", der sich als am höchsten entwickelt ansieht und dessen erhabener Meinung sich alle zu ergeben haben.
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  • T. T.
    Ich verstehe nicht, warum Sie hier so einen Kommentar setzen, sich aber nicht im Rahmen der Berichterstattungen mit ihrem Namen, oder wenigstens mit "Name der Redaktion bekannt" zur Verfügung stellen?
    Das würde doch allen dienen. Und ich fände das super wichtig.
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  • E. R.
    Ich finde es "höchst bedenklich", dass die Gemeinschaft noch immer darauf beharrt, die Sektenbeauftragten müssten mit ihr an irgendeiner Lösung arbeiten, genau wie die Journalisten der Mainpost mit der Gruppe über ihr Privatleben sprechen sollte.
    Dabei hat Felix Krolle mit pampigen und einfach peinlichen E-Mails zwei Gelegenheiten vertan, sich noch vor Erscheinen des ersten Artikels vernünftig zu den schweren Vorwürfen zu positionieren. Und jetzt sind wieder alle anderen schuld - und in der Bring-Schuld, Lösungen erarbeiten zu müssen!? Hier zeigt sich mal wieder der narzisstische Größenwahn der Gruppe!
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  • A. L.
    Die Weltanschauungsbeauftragten wählen weiterhin den Weg über die Presse, statt auf die mehrfachen Kontaktgesuche der Gemeinschaft einzugehen. Dies zeugt von keiner Neutralität und keinen moralischen Werterichtlinien - höchst bedenklich. Im Fall Go&Change liegt der E-mail-Verkehr zwischen Weltanschauungsbeauftragten und Gemeinschaft für jeden einsehbar auf der von Dr. Knör verlinkten Seite (siehe unten) vor. Auch mein Bericht als ehemaliges Mitglied (5 Jahre) der Gemeinschaft ist nebst anderen dort vorzufinden.
    Nun noch eine kritische Frage von Fach: Wenn „Therapie“ und „Heilung“ heutzutage noch Reizbegriffe sind und ein Menschenbild, welches Schwächen integriert, als „defizitär“ bewertet wird - welch veraltetes Welt- und Menschenbild liegt den Weltanschauungsbeauftragten zugrunde? Jedenfalls keines, welches sich mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen der Psychologie und Medizin auseinandergesetzt hat.
    Agata Laszcz (B.Sc. Psychologie)
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  • E. R.
    Therapie und Heilung sind nur dann "Reizbegriffe", wenn Menschen ohne anerkannte Ausbildung in diesem Bereich mit wenig nachvollziehbaren Methoden jene für sich beanspruchen! Ein Bachelor in Psychologie gibt glücklicherweise noch keinerlei Therapie-Berechtigung.
    Und ja, in anerkannten Therapie-Richtungen wird Ressourcen-orientiert gearbeitet, so dass das Individuum sich durch das Sichtbarmachen und Fördern der eigenen Stärken und Kompetenzen in die von ihm selbst gewünschte Richtung weiterentwickeln kann! Bei Go And Change undenkbar! Denn hier weiß "der, dessen Namen nicht genannt werden darf", was für jede_n Einzelne gut oder schlecht ist und das wird dann entsprechend umgesetzt (oder man muss gehen, "weil man kein JA für die Gruppe hat" ). Intern benannt als "Kompetenz-Hierarchie".
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  • T. T.
    "Der Mensch hat Schatten, er wird also immer als defizitär dargestellt. Das Konzept der Schattenarbeit ist stark auf Defizite bezogen und stellt überhöhte Ansprüche an Menschen."
    Das wundert mich als Bemerkung eines Kirchenvertreters: Wäre das nicht die perfekte Beschreibung des Menschenbildes im Christentum?
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  • T. T.
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  • T. T.
    Aus welchem Grund wird der Führer eigentlich nicht beim Namen benannt?
    Ist das verboten?
    Hier findet man ihn jedenfalls beim Gruppenfoto mit Namen genannt, gibt da nur einen K.K., abwesend ... scheint etwas lichtscheu?
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  • T. T.
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  • M. K.
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  • M. K.
    Auf eigenen Wunsch hin gelöscht.
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  • T. T.
    Auf eigenen Wunsch hin gelöscht.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Mal ganz abgesehen vom hier besprochenen Fall "Go & Change", zu dem ich mir keinerlei Urteil erlauben kann und will, halte ich Matthias Pöhlmann nicht unbedingt für einen neutralen Gewährsmann in Sachen Weltanschauungsfragen. Sogar aus Kirchenkreisen hörte ich bereits Kritik über seine Voreingenommenheit und darüber, dass er seinen "Forschungssubjekten" oft nicht auf Augenhöhe begegnet, wenn dies sein vorgefasstes Urteil untergraben könnte.
    Es wäre wünschenswert, dass hier Fachleute zu Wort kämen, die "normabweichende" Gemeinschaften und Projekte wirklich von neutraler Basis her betrachteten - und die nicht im Dienst der Kirchen stehen.
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  • T. T.
    Ich finde den Artikel tatsächlich auch schwach. Aber mir reicht es zu wissen, dass es eine Hierarchie gibt, an deren Spitze die Besitzer stehen, die dann von dort bestimmen, wer welchen Rang hat. Feudalismus nennt man das.
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  • E. R.
    Hier kann ich die Seite ebi-Sachsen.de empfehlen, auf der sich eine "Sekten-Checkliste" findet. Diese wurde von verschiedenen EKD-Beauftragten und Kultusministerien herausgegeben und kann eine Orientierung zu "unbekannten Gruppen" geben. Dort wird bei Zutreffen von nur einem von 17 Kriterien bereits zu Vorsicht geraten. Bei Go And Change treffen fast alle Punkte ganz oder teilweise zu!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Solche Gemeinschaften haben hier bei uns nichts verloren Schmeißt Sie raus und das Kloster soll einen Kirchlichen Zweck wieder zugeführt werden.
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  • P. K.
    Kirchlicher Zweck? Es gibt keinen Nachwuchs bei Mönchen und Nonnen. Wie auch?
    Eine "Seniorenresidenz" der weltlichen Art wäre eine Möglichkeit.
    Übrigens hatte sich dieses Go&Change anfangs als pietistische evangelische Vereinigung getartnt. So sah es nach kirchlichem Zweck aus.
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  • T. T.
    Haben Sie Belege für diese "Tarnung"?
    Das würde mich sehr interessieren.
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