Das Gefühl kennen viele: Die Welt dreht sich irgendwie immer schneller, ein Trend jagt den nächsten, und in der Informations- und Bilderflut des Internets fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Obwohl die Menschen immer vernetzter sind, ist immer öfter auch die Rede von Vereinzelung, von fehlendem sozialen Zusammenhalt. Da ist sicher etwas dran, unabwendbar ist diese Entwicklung aber nicht. Den Gegenentwurf dazu liefern nicht zuletzt die Sportvereine, die in vielen Orten unserer Region nicht nur für körperliche Fitness, für Spaß und Entspannung sorgen, sondern Menschen aller Generationen und Herkunft die Möglichkeit zur Begegnung verschaffen.
Etwa 180 Sportvereine gibt es derzeit in den 52 Gemeinden des Landkreises Würzburg. Ihre Arbeit zu würdigen – das will der Wettbewerb „Vorstand des Jahres“, den die Mediengruppe Main-Post dieser Tage gemeinsam mit dem Landratsamt und dem Bayerischen Landessportverband (BLSV) zum sechsten Mal für den Landkreis ausgeschrieben hat. Die Unterlagen wurden den Sportvereinen zugeschickt.
Bewerbung bis zum 16. September
Bis zum 16. September 2019 können Vorschläge für besonders verdienstvolle Vorstände eingereicht werden. Ausgeschrieben ist der Preis für den "Vorstand des Jahres 2018": Ausgezeichnet werden immer die Aktivitäten des vorangegangenen Jahres. Dem Sieger winkt – neben der Ehre – ein Preisgeld von 1000 Euro, das erneut von der Sparkasse Mainfranken gestiftet wird.
Denn einen Sportverein zu führen, ist über die Jahre nicht leichter geworden. Unter dem beruflichen Druck ist die Zeit bei Ehrenamtlichen knapp, hinzu kommen rechtliche Anforderungen und Verwaltungsaufwand, Finanzierungsfragen sowie die demografische Herausforderung: Nicht wenige sind auf dem Weg vom Jugend- zum Seniorensportverein. Vereine und Abteilungen müssen heute über den Tellerrand schauen und kooperieren, gleichzeitig soll die eigene Identität nicht verloren gehen. Weitsicht, Einsatzbereitschaft und Fachkompetenz sind an der Spitze eines guten Vereins gefragt.
Gesucht werden bei dem Wettbewerb außerdem „Gute Seelen im Verein“ – das sind jene fleißigen „Heinzelmännchen“, die immer zur Stelle sind, wo man sie braucht. Die sich nicht in die erste Reihe drängen – ohne deren Hilfe ein Sportbetrieb aber nicht möglich wäre.
In der Stadt Würzburg gibt es den Wettbewerb seit über 25 Jahren – traditionell im Frühjahr. Im Landkreis wurde 2014 die Führung des TSV Thüngersheim zum ersten „Vorstand des Jahres“ gekürt – für den Wandel vom Breitensport- zum Gesundheitsverein, mit neuer Halle und eigenem Fitness-Studio. Im vergangenen Jahr wurde das Team des ASV Untereisenheim ausgezeichnet, unter anderem deshalb, weil der ASV-Vorstand nicht nur das Wohl des Vereins, sondern auch der Gemeinde im Blick hat.
Jury trifft die Wahl
Die Wahl trifft auch in diesem Jahr wieder eine Jury aus Journalisten, Vertretern des Sports und des Landkreises. Vorschläge können sowohl für den „Vorstand des Jahres“ wie auch für die „Guten Seelen“ von jedermann eingereicht werden. Auch größere Abteilungsleitungen können vorgeschlagen werden, wenn die Bewerbung mit dem Hauptverein abgestimmt ist. Bei den „Guten Seelen“ können bis zu drei Personen aus einem Verein benannt werden. Die Organisatoren appellieren auch an jene Vereine, die in den ersten drei Runden nicht zum Zuge gekommen sind, sich erneut zu bewerben.
Ein wichtiger Partner bei der Organisation des Wettbewerbs ist die Servicestelle Sport des Landkreises Würzburg, wo man in engem Kontakt mit den Vereinen im Landkreis steht. Verliehen wird der Preis diesmal beim Kreisjugendtag der Bayerischen Sportjugend am 18. Oktober im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes.
An Vorschlägen sollte es angesichts des regen sportlichen Vereinslebens im Landkreis Würzburg nicht mangeln. Die Aktiven in den Vorständen, die mitunter große Teile ihrer Freizeit für die Vereinstätigkeit aufwenden, und die „guten Seelen“, die oft still im Hintergrund wirken, verdienen öffentliche Anerkennung. Die Aktion „Vorstand des Jahres“ ist dafür eine hervorragende Gelegenheit.