Wenige Stunden nachdem diese Redaktion über einen Würzburger Vermieter berichtete, der im großen Stil falsche Quadratmeter beim Jobcenter abgerechnet haben könnte, räumt die Stadt Würzburg ein, bereits seit Ende 2021 von einem möglichem Betrug gewusst zu haben. In der Stadtratssitzung am Donnerstagnachmittag hat Grünen-Stadtrat Konstantin Mack die Frage gestellt, inwiefern die Stadt einem anonymen Hinweis auf die Zustände bei dem Vermieter nachgegangen sei.
Sozialreferentin bestätigt Hinweis vom Jobcenter
"Ich kann bestätigen, dass uns Ende letzten Jahres ein Hinweis vom Jobcenter bezüglich dieses Vermieters gemeldet worden ist", so Hülya Düber, Sozialreferentin der Stadt Würzburg. Dabei habe es sich um eine Heizkostenabrechnung gehandelt, die Diskrepanzen bei den Quadratmeterangaben vermuten ließe.
Daraufhin habe man recherchiert, welche Unterlagen dem Fachbereich Soziales vorliegen und geprüft, wie sich der Prüfungsumfang von behördlicher Seite darstelle. Zu welchem Ergebnis dies geführt habe, ließ Düber offen. Man sei aber in den letzten Wochen schon so weit gewesen, Hinweise rechtlich zu prüfen, so Düber. Es werde nun darüber nachgedacht, den Fall zur Anzeige zu bringen.
Diese Aussage überrascht: Vergangene Woche noch wollte sich das Sozialreferat gegenüber dieser Redaktion nicht zu der Frage äußern, ob es Hinweise auf Unregelmäßigkeiten bei dem Vermieter gebe, und verwies stattdessen auf das Jobcenter. Das Jobcenter wiederum verwies auf die Zuständigkeit des Sozialreferats und gab an, Hinweise zur strafrechtlichen Beurteilung an das Sozialreferat weitergeleitet zu haben.
Update, 4. April: Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Würzburg wegen des Verdachts des Betruges gegen Unbekannt.
Könnte die MP dem Oberstaatsanwalt sicherheitshalber die relevanten Zeitungen mit Bitte um Lesebestätigung zukommen lassen? Nicht, dass er nix weiss und deshalb nix tut.
Dies waren die gefälschten Bescheinigungen.
Dasselbe Problem hat doch das Finanzamt, wenn falsche Unterlagen vorliegen.
Wenn der Vermieter von ihm unterschriebene Bescheinigungen vorlegt, ist es doch wie ein Dokument zu behandeln .
Wie soll der Sachbearbeiter wissen, dass es sich hier um ein schwarzes Schaf handelt lieber "hausgarten".
Vorverurteilung anstatt das Verfahren abzuwarten!
Was ist das denn für ein Beamtensprech!?
Das klingt sehr nach Vertuschung und Schutzbehauptung in eigener Sache.
Und die Verantwortung wird - wie in Würzburg üblich - zwischen den Stellen hin- und hergeschoben. Im Ergebnis führt das dann immer zu dem überraschenden Ergebnis, dass keine Fehler gemacht wurden und keiner für irgendetwas verantwortlich ist.
Erinnert sich noch jemand an die Kolping-Geschichte/LRA Würzburg, die mal eben einen Millionenschaden für den Steuerzahler verursacht hat....?
Mainpost, Juni 2009, Zitat:
"Von unglaublichen Schlampereien im Würzburger Landratsamt spricht der ehemalige Kreisrat Dr. Josef Ziegler aus Güntersleben im Zusammenhang mit Rückforderungen des Bundes in Millionenhöhe. Es geht um Mittel zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen. ...