Eigentlich waren an diesem Freitag im Prozess gegen einen Mann, der bei seinen Verwandten in Ochsenfurt (Lkr. Würzburg) eingebrochen war und seinen Onkel und seine Tante schwer verletzt hatte, die Plädoyers von Staatsanwaltschaft, Verteidigern und Nebenklägern geplant. Doch es kam anders. Der 39-Jährige, der des versuchten Mordes, des versuchten schweren Raubes und der gefährlichen Körperverletzung beschuldigt wird, hat bisher die Begutachtung durch einen psychiatrischen Sachverständigen abgelehnt. Am Freitag signalisierte sein Verteidiger dem Landgericht Würzburg jedoch, dass sein Mandant jetzt damit einverstanden sei.
Nun bekommt der Beschuldigte an diesem Samstag in der Psychiatrie in Lohr, wo er untergebracht ist, Besuch von Prof. Hans-Peter Volz, dem ärztlichen Direktor der Psychiatrie in Werneck, der ihn im laufenden Prozess bisher nur aus den Akten heraus begutachten konnte. Sollte der Gutachter zu dem Ergebnis kommen, dass der Mann schuldunfähig ist, droht ihm statt Gefängnis die Unterbringung auf unbestimmte Zeit in der Psychiatrie.
Mit dem Gutachten, das dann auf einer mündlichen Befragung aufbaut, wird die Verhandlung am Dienstag um 8.30 Uhr fortgesetzt.