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Würzburg/Köln
Gericht drohte Zwangsgeld an: Bundesgesundheitsministerium muss die Fragen der Main-Post zu Maskendeals beantworten
Das Berliner Ministerium hatte Fragen zur Maskenbeschaffung zu Beginn der Corona-Krise nur unzureichend beantwortet. Die Erklärung nach einem Gerichtsbeschluss verwundert.
Ging bei der Maskenbeschaffung zu Beginn der Corona-Krise alles mit rechten Dingen zu? Das Thema hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach (rechts) von seinem Vorgänger Jens Spahn geerbt.
Foto: Hannibal Hanschke, dpa | Ging bei der Maskenbeschaffung zu Beginn der Corona-Krise alles mit rechten Dingen zu? Das Thema hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach (rechts) von seinem Vorgänger Jens Spahn geerbt.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:43 Uhr

Weil sich das Bundesgesundheitsministerium geweigert hatte, eine Anfrage dieser Redaktion eindeutig zu beantworten, hat das Verwaltungsgericht Köln dem Ministerium von Karl Lauterbach (SPD) Ende August ein Zwangsgeld von 5000 Euro angedroht. Wenige Tage später hat das Ministerium nun die Anfrage vom März 2021 beantwortet. Dabei ging es um Hintergründe zur Maskenbeschaffung zu Beginn der Corona-Krise.

Großes Angebot an FFP2-Masken überraschte Ministerium

Rückblick: Als der Bund im Frühjahr 2020 eilig FFP2-Masken für die Bevölkerung auftreiben wollte, ging er einen ungewöhnlichen Weg: Das damals von Jens Spahn (CDU) geführte Gesundheitsministerium eröffnete ein sogenanntes Open-House-Verfahren, das allen möglichen Lieferanten anbot, zum Festpreis von je 4,50 Euro bis 30. April 2020 beliebig viele FFP2-Masken an den Bund zu liefern. Das Ausschreibungsvolumen war nach oben nicht gedeckelt, der Bund bekam viel mehr Ware als gedacht.

Laut einem Bericht des Bundesrechnungshofs waren "die dafür zunächst vorgesehenen 500 Millionen Euro bereits nach wenigen Tagen deutlich überzeichnet". Das Ministerium habe daraufhin die Angebotsfrist verkürzt auf 8. April 2020. Letztendlich, so der Rechnungshof, seien 733 Zuschläge mit einem Gesamtvolumen von 6,4 Milliarden Euro erteilt worden, die allerdings vonseiten der Lieferanten nicht alle erfüllt worden seien. In vielen Fällen verweigerte das Ministerium dennoch die Bezahlung der gelieferten Schutzausrüstung, unter anderem wegen angeblicher Qualitätsmängel.

Wer genehmigte späte Maskenlieferung?

In diesem Zusammenhang wollte die Redaktion unter anderem wissen, auf wessen Veranlassung eine bestimmte Firma für ihre Maskenlieferung bezahlt wurde, die offenbar lange nach der ursprünglich gesetzten Frist – also nach dem 30. April – erfolgte. Und dies, obwohl es den Angaben zufolge nicht an Anbietern mangelte. Das Ministerium antwortete zunächst, dass dies auf Entscheidungen beruhe, die unter anderem vom Ministerium "unter Wahrung der vorgesehenen Zuständigkeiten" getroffen worden seien.

Nach der Niederlage vor Gericht erklärte das Ministerium nun, dass bei der angesprochenen Lieferung "die abgestimmten Verfahrensgrundsätze eingehalten" worden seien. Diese seien von einem externen Dienstleister entwickelt, im Ministerium abgestimmt und vom Leiter des Beschaffungsstabs an die zuständigen Stellen "ohne Bezug zu Einzelfällen" übermittelt worden.

Warum die Antwort des Ministeriums von Bedeutung ist

Die Antwort verwundert, weil sie zeigt, dass das Ministerium planmäßig Nachlieferungen organisiert hat. In Verfahren, bei denen Lieferanten wegen ausstehender Zahlungen für gelieferte Masken geklagt hatten, berief sich der Bund nämlich nicht nur auf Qualitätsmängel, sondern auch auf zu späte Lieferungen – ein Widerspruch.

Inzwischen sind mehr als 100 Klagen beim Bonner Landgericht eingereicht worden, um den Bund zur Bezahlung von Masken zu zwingen. Nach einem ersten rechtskräftigen Urteil muss der Bund bereits drei Millionen Euro nachzahlen. Spahns Open-House-Verfahren könnte für die Steuerzahler also noch teuer werden.

 
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  • Lebenhan1965
    Ja der Bankkaufmann,

    der unter Merkel Gesundheitsminister war, hat sich halt mehr um die Gesundheit seines Immobilienvermögens interessiert als für seine Aufgabe im Amt.

    Und die CSU hat schnell noch einer Frau Tandler zu einem großen Vermögen verhelfen wollen, denn die Tochter des früheren CSU Politikers hatte es scheinbar dringend nötig.

    Aber das allerschärfste ist doch unsere Gesetzeslage:

    Solche Geschäfte mit ungerechtfertigter Bereicherung auf Grund politischer Beziehungen sind nicht mal als Korruption strafbar!
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  • MP-Log
    Sind solche Verfahren nur Ausdruck einer grenzenlosen Inkompetenz - oder schon Klientelpolitik?
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  • steve67
    Viel schlimmer finde ich die Impfdosenbestellungen in Milliardenhöhe von Frau von der Leyen. Auch diese muss der Steuerzahler bezahlen, obwohl viele vernichtet werden weil sie abgelaufen sind. Wer haftet da? Die EU?
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  • Albatros
    Nein, Frau Von-der-Leyen übernimmt selbstverständlich die Verantwortung, wie immer.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Sie erinnern sich noch an den fehlenden Impfstoff im letzten Jahr?

    https://www.tagesschau.de/inland/corona-gesundheitsministerkonferenz-lauterbach-boostern-105.html

    Soll sich das wiederholen? Impfstoffe können nicht wie ein Schnitzel eingekauft werden. Zudem braucht es seine Zeit für die Produktion und die Lieferung erfolgt über Monate verteilt. Und auch andere Länder haben/wollen Impfstoff kaufen.
    Und als Europa gibt's andere Konditionen und auch eine Umverteilung zwischen Ländern ist möglich. Besser zuviel als zuwenig Impfstoff.
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  • steve67
    Ach mainpostl. Das war doch Panikmache. Karl hat schon vorgesorgt. Auch von Paxlovid hat er so viel bestellt, dass Ärzte jetzt 15 Euro extra für die Verschreibung kriegen. Keine Angst mainpostl, jeder kriegt noch was ab, der unbedingt will. Aber wenn man gleich für jeden EU-Bürger 5 Dosen bestellt ist es vielleicht doch ein bisschen übertrieben???
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  • Steler06501902
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Die Hälfte der Impfdosen geht als Spende an ärmere Länder.
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  • Meinungsvertreter
    Die EU hat bis 2023 900 Millionen Dosen bestellt mit der Option, bis zu 900 Millionen weitere Dosen zu bestellen. In der EU leben 450 Millionen Menschen. Keine Ahnung, wie sie damit jeden EU-Bürger 5x impfen wollen. Abgesehen davon ist die Pandemie nicht vorbei. Corona ist immer noch ein Virus, gegen den es keine langfristige Immunisierung gibt, der immer noch hoch ansteckend ist, der immer noch mutiert und dessen Langzeitfolgen gerade erst sichtbar werden. Als Staat zu warnen und mit Medikamenten darauf vorbereitet zu sein ist keine Panikmache, sondern Fürsorge. Das gleiche gilt für ggf. nötige Maßnahmen und entsprechende Gesetze.
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  • steve67
    Verbreiten Sie hier keine Ammenmärchen. Corona ist genauso wie oder schwächer als Grippe und lange nicht so gefährlich wie mancher Interessierte Glauben machen will. Impfen macht zudem keinen Sinn wenn es nicht vor Infektion schützt und zudem die Gefahr von Nebenwirkungen besteht. Insofern sind bald 1 Mrd. Dosen "umsonst".
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  • Albatros
    @mainpostl, Frau von der Leyen hatte vergessen zu bestellen. Die von ihr georderten Millionen von Impfdosen kamen somit viel zu spät auf den europäischen Markt. So viel zum logistischen Verständnis von Frau von der Leyen, aber es war nicht anders zu erwarten, hat sie bereits die Bundeswehr heruntergewirtschaftet. In der Politik werden solche Leute weiter befördert, in der freien Wirtschaft wäre sie Geschichte.
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  • Steler06501902
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  • olivergehrsitz@web.de
    Dafür sollte Spahn persönlich haften!
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  • pmueller55
    Aber die Merkel Regierung 😎
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  • klafie
    tja - der Deal mit den Masken! Anfangs wollte es ja ein Herr Söder nicht wahrhaben, dass
    Masken zu teuer von seiner Karin an den Mann gebracht worden sind. Jetzt bekommt man
    eine FFP 2 Maske schon für 50-70 Cent nachgeschmissen.
    Habe heute mal einen Schnelltest bei mir gemacht: Gott sei Dank negativ, keine roten Striche!!
    Hoffentlich bleibts so!
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  • Laeufer61
    @klafie - ich hoffe für Sie...

    ...daß zumindest E I N roter Strich auf Ihrem Schnelltest sichtbar war sonst wäre er nämlich defekt und ungültig 😉

    Nichts für ungut, bleiben Sie weiterhin gesund!
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  • r.kerber@web.de
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  • ammi187@gmail.com
    Inkompetenz hat einen Namen - Die Bundesregierung
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Auf so eine Art der Ausschreibung kann nur eine Institution kommen, die in keiner Weise dafür verantwortlich zu machen ist, wieviel ausgegeben wird. Es ist schlicht ein Skandal, dass hier Steuergelder förmlich zum Fenster hinausgeworfen wurden - mit einem sagenhaften Garantiepreis von 4,50!
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