Knapp acht Monate nach den Kommunalwahlen sind die Gerbrunner an diesem Sonntag, 8. November, erneut dazu aufgerufen, an die Urnen zu gehen. Genau wie am 15. März findet auch der Bürgerentscheid zum geplanten Industriegebiet während eines hohen Infektionsgeschehens statt - und dazu nun auch noch inmitten eines Lockdowns.
Maskenpflicht in den Wahllokalen
Nach Auskunft von Geschäftsstellenleiter Markus Meyer gelten in allen drei Wahllokalen – dem Trauzimmer im Rathaus, der Aula in der Eichendorffschule und in der Mehrzweckhalle – die üblichen Hygiene- und Abstandsvorschriften. "Es herrscht grundsätzlich Maskenpflicht", sagt Meyer. Falls jemand seine Wahlbenachrichtigung nicht dabei habe, könne aber ein kurzes Ablegen verlangt werden. "Damit die Wahlhelfer die Identität auf dem Personalausweis feststellen können."
Die Angabe von Kontaktdaten sei hingegen nicht notwendig, "weil wir das Wählerverzeichnis vorliegen haben", so der Gerbrunner Geschäftsstellenleiter. In jedem der drei Wahllokale gebe es Desinfektionsspender, Abstandsstriche und eine Plexiglasscheibe, um die Wahlhelfer zu schützen. Eigene Stifte dürfen mitgebracht werden. Geöffnet sind die barrierefrei zugänglichen Lokale am Sonntag durchgehend von 8 bis 18 Uhr. 5042 der rund 7000 Gerbrunner sind stimmberechtigt.
Bereits 1423 Briefwahlunterlagen angefordert
Zu einem Schlangenstehen sollte es aber kaum kommen, allenfalls zu gewissen Stoßzeiten. Zum einen sind nur maximal drei Kreuze zu setzen. Zum anderen haben nach Angaben von Meyer bis Montagmittag immerhin 1423 Bürgerinnen und Bürger Briefwahlunterlagen im Rathaus angefordert. Die zurückgegebenen Stimmzettel werden zusammen mit den persönlich abgegebenen Stimmen am Sonntag nach 18 Uhr mit Abstand ausgezählt. Knapp 30, größtenteils ehrenamtliche Helfer sind im Einsatz. Das vorläufige Ergebnis wird noch am Abend auf der Gemeinde-Homepage www.gerbrunn.de veröffentlicht, vermutlich gegen 20 Uhr.
Sowohl das Ratsbegehren "Ressourcenschutz, Sicherung, lokaler Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort" als auch das Bürgerbegehren "Biotop am Kirschberg erhalten" muss das Quorum erreichen, um gültig zu sein. Hierfür sind jeweils 20 Prozent der maximal möglichen Stimmen notwendig; das wären in Gerbrunn 1009. Falls beide zur Abstimmung gestellten Fragen in einer nicht miteinander zu vereinbarenden Weise jeweils mehrheitlich mit "Ja" oder mehrheitlich mit "Nein" beantwortet werden – so der genaue Wortlaut auf dem Stimmzettel – entscheidet die Stichfrage. Bei den Kommunalwahlen am 15. März sind übrigens rund 2950 Gerbrunner zur Wahl gegangen. Das bedeutete eine Beteiligung von 58 Prozent.