In Würzburg und Schweinfurt finden an diesem Freitag, 24. Januar, Mahnwachen gegen Altersarmut statt. Veranstaltet werden sie von zwei Facebook-Gruppen mit dem Namen "Gemeinsam gegen Altersarmut", die sich kürzlich gegründet haben. Es gibt eine Gruppe für Schweinfurt, Kitzingen, Kissingen und Bad Neustadt, die aktuell 170 Mitglieder zählt und vom ehemaligen Lkw-Fahrer Volker Müller ins Leben gerufen wurde. Die Gruppe für Würzburg und Umgebung, die mittlerweile 310 Mitglieder hat, wird von der ehemaligen Altenpflegerin Brigitte Bauer verwaltet. Beide Initiatoren betonen, dass die Gruppen keinen politischen Hintergrund hätten, sondern einfache Bürgerbewegungen seien.
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Gegen die deutschlandweite Bewegung "Fridays gegen Altersarmut" gibt es immer wieder Vorwürfe, sie stehe AfD und NPD nahe. Davon wollten sich die fränkischen Gruppen distanzieren, sagt die 70-jährige Brigitte Bauer. "Wir sind weder rechts noch links und auch nicht die Mitte. Wir sind politisch unabhängig und das bleiben wir!"
Rente freilich ist ein politisches Thema."Ohne politischen Hintergrund wird es wohl schwierig, etwas gegen Altersarmut zu bewegen", sagt deshalb Frank Firsching, Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) für Unterfranken.
Besser mit DGB und VdK vernetzen?
Zwar freue er sich, dass das Thema Altersarmut jetzt öffentlich wahrgenommen wird und immer mehr Menschen bewegt. Aber es ärgere ihn, dass rechte Gruppierungen versuchten, Menschen, die etwas gegen Altersarmut tun wollen, für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. "Wir brauchen Antworten auf die Frage, wie wir Altersarmut verhindern können. Diese Fachlichkeit bringen die Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbände mit", sagt Firsching. "AfD und Co. haben keine Konzepte zur Bekämpfung von Altersarmut und keine Konzepte zur Gestaltung der Rente." AfD-Chef Jörg Meuthen habe im Gegenteil mehrmals öffentlich geäußert, die gesetzliche Rentenversicherung abschaffen zu wollen, so der DGB-Geschäftsführer.
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"Bei uns wird nichts Rechtes gepostet", bekräftigt Volker Müller, der Administrator der Facebook-Gruppe aus Schweinfurt. Auf die Idee, sich mit dem DGB oder dem Sozialverband VdK zu vernetzen, sei man bislang nicht gekommen, so der 56-Jährige. Ein Mitglied der Gruppe kommentiert auf Facebook: "Der VdK und die Gewerkschaften sind wie die Politik selbst schon so alteingesessen, dass alles automatisiert ist. Leider auch die Mitarbeiter. Alles Gewohnheit. Und Gewohnheit ändert grundsätzlich nichts."
Carsten Vetter, Bezirksgeschäftsführer beim Sozialverband VdK in Würzburg, sieht das soziale Klima schon seit Jahren in Gefahr: "Die Politik hat dies in der Vergangenheit zu lange ignoriert." Dass immer mehr Menschen für das Thema Altersarmut auf die Straße gehen, begrüßt Vetter. "Ich kann nur hoffen, dass die Politik das Thema wirklich ernsthaft angeht und den Menschen zuhört." Der VdK plant derzeit eine Großdemonstration: Sie findet unter dem Motto "Soziales Klima retten" am 28. März in München statt, aus Unterfranken fahren 25 bis 30 Busse dort hin.
Dass die Renten sinken, zeigt der DGB im "Rentenreport Bayern 2018": Männer, die in Bayern vor 2017 in Renten gingen (Bestandsrentner), erhielten 2018 demnach eine durchschnittliche Altersrente von 1141 Euro. Neurentner, die 2017 in Rente gingen, bekamen dagegen lediglich noch 1081 Euro. Gute Renten von mehr als 1500 Euro erreichten laut DGB-Rentenreport nur ein Viertel der Männer und lediglich vier Prozent der Frauen. Mehr als 70 Prozent der Frauen galten als durch Armut gefährdet.
Bessere Löhne, bessere Renten
Ende März will die unabhängige Rentenkommission ihre Pläne für die Zukunft der Rente bekannt geben. Bislang beziehen nur etwa drei Prozent der Rentner Grundsicherung im Alter. In Zukunft aber seien immer mehr Menschen auf Geld vom Staat angewiesen und vom Risiko Altersarmut betroffen, heißt es im Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtverbands. "Das sind Zahlen, die man ernst nehmen muss", sagt Annelie Buntenbach, die für den DGB in der Renntenkommission sitzt. "Es liegt zum großen Teil daran, dass Deutschland den größten Niedringlohnsektor in ganz Europa hat. Und wer keinen guten Lohn hat, kann auch keine gute Rente erwirtschaften."
Der größte Beitragsschuldner in dieser Zeit war der Staat welcher meine 18 Monate Wehrdienst ohne Zahlung mit einem Rentenpunkt ausgeglichen hat.
Ach ja, Reichtum kann tatsächlich auch erarbeitet sein, aber das haben die Linksfühler noch nie kapiert, nur, wie man das Geld anderer großzügig verteilt. Wobei es tatsächlich auch Reichtum gibt, der nicht legitimiert ist, vom großer Erbschaft, Spekulations- oder reinen Kapitalertrag u. a. bis ,naja, auch zu den Luxuseinkommen/-pensionen des ÖR ... wobei, daaa ist es natürlich etwas gaaaanz anderes, sind schließlich meist Linksfühler.
Für der jetzigen Situation der armen Rentner ist die AfD nicht verantwortlich, das ist schon richtig was Sie schreiben.
Aber ich sehe bei der AfD auch keine Konzepte, die das Problem lösen könnten sondern nur welche, die das Problem in der Zukunft verstärken würden. Weil deren marktradikalen Lösungen zur Absicherung von Lebensrisiken mit Sicherheit die unteren Einkommensgruppen nie bezahlen können.
Also versucht die AfD hier wieder mal im Trüben zu fischen, sie nutzt die Stimmung aus um Stimmen zu fangen ohne den Betroffenen wirklich helfen zu wollen.
Wer will also hier wen instrumentalisieren?
Es liegt in der Natur einer Gewerkschaft Arbeitnehmer zu vertreten, nicht die Interessen des Kapitals. In der Vergangenheit waren auch viele CDU - Mitglieder, auch mit Regierungsamt, auch Mitglieder einer Gewerkschaft.
Ich sehe im Interesse eines sozialen Friedens da keinen Interessenkonflikt.
dass die gut gemeinte Bewegung von der AfD und anderen rechtsextremen Bewegungen und Parteien unterwandert wird.
Die Initiatoren der Bewegung sollten deshalb diese Gruppen, die sich da anschließen wollen, mal nach ihrem politischen Ansatz fragen, wie diese denn etwas für die armutsgefährdeten Rentner tun wollen.
Bislang jedenfalls gibt es von der AfD nur ein Programm zur letzten Bundestagswahl und nach diesem Programm würde die Altersarmut verschärft und nicht gelindert, da alle Risiken des Lebens nach der AfD privat abgesichert und die Gewinne der Unternehmen dagegen gesteigert werden sollen.
Bei den linken Gruppen bestehen aber zumindest politische Ansätze die Altersarmut zu bekämpfen. Da ist das Engagement wenigstens nicht nur heuchlerisch.
Wo sehen Sie bei AfD und Co. Politikprogramme zur sozialen Gerechtigkeit?
Ich verabscheue Gewalt gegen Jeden, egal von wem sie ausgeht.
Und es ist mir auch egal, wenn Sie mir hier immer wieder diese Einseitigkeit unterstellen.
Aber in dem Artikel geht es um Altersarmut und sie schweifen vom Thema ab.
Wo sehen Sie positive Initiativen der AfD, die die Altersarmut einschränken oder bekämpfen können?
So wird die Spaltung des Landes vorangetrieben: Jeder der es wagt aus dem schmalen politisch korrekten Meinungskorridor zwischen Merkel und den Grünen auszubrechen, der wird umgehend - egal bei welchem Thema - unter rechten Generalverdacht gestellt.
Aber das linksgrüne Meinungskartell muss langsam aufpassen, wieviele Menschen sie noch als "rechts" ausgrenzen wollen: Nach Einwanderungskritikern, Energiewendekritikern, Klima-Skeptikern und Landwirten jetzt auch noch die Alten ?
Irgendwann sind die Ausgegrenzten mehr als die Ausgrenzer.
Könnte der -Altersarmut- mit dem, seitens SPD geforderten Windkraftbürgergeld
entgegengewirkt werden?
Evtl. würden sich die Zahl der Energiewendekritiker vermindern.
Vorschlag "öffnen" sollten, kommen infolge möglicherweise jede Menge Windkraftanlagen "mit oder ohne Sinn"? Wäre/dürfte spannend werden; oder?
Doch was intressiert schon -Sinnhaftigkeit-, wenn Geringverdiener, Industrie....
über weiter steigende Strompreise mögliche Spätfolgen diese zweifelhafte
-Sinnhaftigkeitn- finanzieren müssen.