
Dass die Menschen nach überstandenen Pandemiejahren wieder mehr außer Haus, beruflich unterwegs und auf Reisen sind, nutzen Einbrecher offenbar aus: Die Zahl der Einbrüche in Unterfranken geht in diesem Jahr nach nach oben. "Aktuell sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigende Fallzahlen bei den Wohnungseinbruchdiebstählen feststellbar", bestätigt Kriminaloberkommissarin Carmen Aufmuth vom Polizeipräsidium Unterfranken.
Dabei seien die Fallzahlen bei den versuchten Wohnungseinbruchsdiebstählen annähernd gleich wie bei den tatsächlich vollendeten. Im Vorjahr lag die Zahl der gemeldeten Wohnungseinbrüche in Unterfranken bei 225 Fällen. Laut Polizeisprecherin Aufmuth sind es jetzt schon mehr Fälle als im Vergleichszeitraum 2022.
Eine große Gefahr geht von gekippten oder angelehnten Fenstern aus
Eine Auswertung zahlreicher Polizeimeldungen aus Unterfranken lässt den Schluss zu, dass Einbrecher weniger oft versuchen, über die Eingangstüre ins Haus zu kommen – schwer zu öffnende Sicherheitstüren sind ja verbreitet. Den Polizeiberichten zufolge dringen Einbrecher vor allem über angelehnte oder gekippte Fenster oder unverriegelte Terrassentüren ins Haus ein.
Das kann auch gekippte oder unverriegelten Fenster oder Balkontüren im Obergeschoss betreffen, wie Anfang Oktober bei einem Einbruch in Würzburg deutlich wurde. Dort stiegen Unbekannte über ein Fenster im achten Stockwerk in die Wohnung ein. Auch schlecht gesicherte Garagen nutzen Einbrecher als Zugang zum Wohnhaus, wie jüngst im Main-Tauber-Kreis geschehen.
Als Beute beliebt: Bargeld und Schmuck; aber auch Tablets oder E-Scooter werden mitgenommen
Laut Kriminaloberkommissarin Aufmuth wird in Unterfranken die überwiegende Zahl der Einbruchdiebstähle in Gemeinden unter 20.000 Einwohnern begangen. Als Beute beliebt sind laut Polizei nach wie vor Bargeld und Schmuck. Den Polizeimeldungen zufolge, werden aber auch Parfums, E-Scooter, Werkzeuge oder Tablets gestohlen. Oder Bier –wie bei einem Einbruch in ein Tauberbischofsheimer Vereinsheim im September.
Die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbruchdiebstählen liegt etwa bei 18 Prozent
Nicht oft sind die Einbrecher so leicht zu finden wie der Mann, der im August ein Gartenhaus in Arnstein im Kreis Main-Spessart aufbrach und direkt am Tatort einschlief –wo die Polizei ihn an Ort und Stelle festnahm. Tatsächlich beträgt laut Polizei die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbruchdiebstählen aktuell bei rund 18 Prozent und liegt damit gleichauf mit der Aufklärungsquote von 2022.
Das rät die Polizei den Bürgern
Wie schützt man sich? Die Polizei rät den Bürgern, ihre Balkontüren und vor allem die Fenster auch bei kurzer Abwesenheit zu verschließen, die Haustür zweifach abzuschließen, nie den Hausschlüssel draußen zu verstecken und bei längerer Abwesenheit die Rollläden nicht tagsüber geschlossen zu halten.