Der Antrag stammt bereits von Anfang Juli, war also keine Reaktion auf den Ausgang des Bürgerentscheids vor knapp zwei Wochen: Die fraktionslose Stadträtin Sabine Wolfinger hat zusammen mit FDP/Bürgerforum und den Freien Wählern (FW-FWG) die Gründung eines Zweckverbands "Park & Ride" von Stadt und Landkreis Würzburg auf den Weg gebracht. Der Stadtrat hat den Antrag auf Empfehlung der Verwaltung in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause einstimmig weiterverfolgt.
P+R-Plätze am Stadtrand oder im Landkreis seien in den Debatten vor dem Bürgerentscheid ein großes Thema gewesen, begründete FDP-Stadtrat Joachim Spatz den Antrag. Zweckverbände hätten sich schon an vielen anderen Stellen als geeignet erwiesen, Aufgaben gemeinsam zu bewältigen: "Wir sollten das klare Signal senden, dass wir von Seiten der Stadt verstehen, wenn die eine oder andere Kommune sich nicht leicht tut, wertvolle Grundstücke herzugeben, obwohl es nicht nur um ihre eigenen Bürger geht."
Plus an Bequemlichkeit für Pendlerinnen und Pendler
Wolfinger, FDP/Bürgerforum und die Freien Wähler sind Teil des Bündnisses "Besser leben im Bischofshut", das mit der geplanten Bewirtschaftung des Talavera-Parkplatzes beim Bürgerentscheid klar verloren hat. "Der Bürger hat entschieden, zuerst ein besseres Park & Ride-Angebot zu schaffen. Dies werden wir nun im Bündnis in voller Entschlossenheit forcieren und durchführen", betont Charlotte Schloßareck als Fraktionsvorsitzende von FDP/Bürgerforum.
Der angestrebte Zweckverband hat zum Ziel, dass durch ein verbessertes Park & Ride-Angebot nicht nur, aber vor allem für die Pendlerinnen und Pendler nach Würzburg ein Plus an Bequemlichkeit erreicht wird und damit gleichzeitig die Straßen zu den Pendlerzeiten spürbar entlastet werden, heißt es weiter in einer Pressemitteilung der Freien Wähler. "Wir appellieren an alle Kolleginnen und Kollegen des Kreistags, diese zukunftsweisende Idee zu unterstützen", betont darin der FW-FWG-Fraktionsvorsitzende Josef Hofmann. Es werde entscheidend sein, wo man die Verkehre bricht und sinnvoll an den ÖPNV anschließt.
Es ging um den Höchberger oder Veitshöchheimer der bis "middenei" fahren und nichts bezahlen will. DAS war der wahre Grund der Gegner, konnte man halt so nicht sagen.
Die erreicht man mit P+R auch nicht
...und kaum die Mehrheit. Aber klar, es gibt auch solche Zeitgenossen
Gewiss werden auch ganz gewöhnliche Bürger aus Höchberg und Veitshöchheim auf der Talavera parken. Zu deren speziellen Lobby kann ich nichts sagen – abstimmen konnten sie beim Bürgerentscheid bekanntlich nicht.
dass die "gemeinen Höchberger bzw. Veitshöchheimer" bei der Abstimmung nicht mitmachen durften und ich mir somit absolut nicht sicher bin, ob nicht bei einem hinreichend ansprechenden P+R-Angebot doch ein erheblicher Teil der (Auto-)Fahrten nach WÜ-Innenstadt unterbleibt.
Oder was glauben Sie wieviel Prozent des Würzburger Autoverkehrs "Umleitungsverkehr" ist?
Meinen Sie wirklich der Hauptverkehr Morgens und Abends kommt durch regelmäßige Umleitungen?
Der Vorschlag wäre eines ehemaligen Verkehrsministers Scheuer würdig gewesen.
LOL
Der andere wichtige Punkt ist die Verbesserung des ÖPNV-Angebots aus dem Landkreis in die Stadt und zurück. Ganz besonders Zahl und Zeitpunkt der Fahrten, regelmäßige Taktung, bessere Preise und Weiterentwicklung der App.
Die Umleitungen der Autobahnen führen ja in der Regel über die Bundesstraßen. Diese führen sowohl durch die Stadt als auch durch den Landkreis. Die Bundesstraßen könnten vielleicht zu Staatsstraßen zurückgestuft werden - der (Umleitungs-)Verkehr würde sich dadurch jedoch nicht reduzieren, was man im Landkreis besichtigen kann (z. B. in Kist - hier wurde die B 27 vor vielen Jahren zur Staatsstraße zurückgestuft).