WÜRZBURG
Galgenfrist für die Helmuth-Zimmerer-Straße
Der Hauptausschuss des Stadtrates hat sich mit neun zu sieben Stimmen gegen ein Gutachten zur Umbenennung der Helmuth-Zimmerer-Straße entschieden.
Unumstritten ist unter den Stadträten, dass die Straße einen neuen Namen bekommen soll. Matthias Pilz (Grüne) resümierte, die bevorstehende Umbenennung sei ein „klares Signal: Wir wollen nicht länger eine Person ehren, die eine rassistische Dissertation geschrieben und sich nie davon distanziert hat“. Zimmerer habe sich zudem nicht vor jene Würzburger gestellt, die während seiner Amtszeit trotz heftiger Anfeindungen die NS-Vergangenheit aufarbeiten wollten.
Unklar ist allerdings, nach wem die Straße in Lengfeld künftig heißen soll und ob die Anwohner aus 95 Haushalten an der Namensfindung beteiligt werden sollen.
Favorit des Stadtrats ist der Würzburger Nazi-Gegner Georg Angermaier (1913 bis 1945), der unter anderem der juristische Berater der Bischöfe von Würzburg und Bamberg und Mitglied der bürgerlichen Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis war.
OB Christian Schuchardt hatte die Bewohner der Helmuth-Zimmerer-Straße angeschrieben und um Stellungnahmen gebeten.
"Neonazis kommen aus allen Gully-Deckeln"
Edgar Kempf, der Leiter des Fachbereichs Zentraler Service, berichtete dem Hauptausschuss, 46 Haushalte hätten geantwortet: zwei seien für Angermaier als Namensgeber gewesen, drei gegen ihn, 24 für den Astronomen Kopernikus (1473 bis 1543), den der SPD-Stadtrat und Zimmerer-Straßen-Bewohner Heinrich Jüstel ins Spiel gebracht hat. Die anderen hätten sich neutral geäußert.
Eine Mehrheit im Ausschuss will die Anwohner in die Namensgebung einbeziehen.
Scharf dagegen äußerte sich Thomas Schmitt (CSU): Ihn befremde, sagte er, „dass wir es jahrelang ausgehalten haben“, dass die Straße nach Zimmerer benannt ist, „und jetzt ein Problem damit haben, sie nach einem Nazi-Gegner zu benennen, wo die Neonazis aus allen Gully-Deckeln kommen“.
Am Donnerstag, 30. Juli, muss der Stadtrat nun ohne Gutachten beraten, wie es weitergeht: sofortige Umbenennung oder erst nach Anhörung der Anwohner
Unumstritten ist unter den Stadträten, dass die Straße einen neuen Namen bekommen soll. Matthias Pilz (Grüne) resümierte, die bevorstehende Umbenennung sei ein „klares Signal: Wir wollen nicht länger eine Person ehren, die eine rassistische Dissertation geschrieben und sich nie davon distanziert hat“. Zimmerer habe sich zudem nicht vor jene Würzburger gestellt, die während seiner Amtszeit trotz heftiger Anfeindungen die NS-Vergangenheit aufarbeiten wollten.
Unklar ist allerdings, nach wem die Straße in Lengfeld künftig heißen soll und ob die Anwohner aus 95 Haushalten an der Namensfindung beteiligt werden sollen.
Favorit des Stadtrats ist der Würzburger Nazi-Gegner Georg Angermaier (1913 bis 1945), der unter anderem der juristische Berater der Bischöfe von Würzburg und Bamberg und Mitglied der bürgerlichen Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis war.
OB Christian Schuchardt hatte die Bewohner der Helmuth-Zimmerer-Straße angeschrieben und um Stellungnahmen gebeten.
"Neonazis kommen aus allen Gully-Deckeln"
Edgar Kempf, der Leiter des Fachbereichs Zentraler Service, berichtete dem Hauptausschuss, 46 Haushalte hätten geantwortet: zwei seien für Angermaier als Namensgeber gewesen, drei gegen ihn, 24 für den Astronomen Kopernikus (1473 bis 1543), den der SPD-Stadtrat und Zimmerer-Straßen-Bewohner Heinrich Jüstel ins Spiel gebracht hat. Die anderen hätten sich neutral geäußert.
Eine Mehrheit im Ausschuss will die Anwohner in die Namensgebung einbeziehen.
Scharf dagegen äußerte sich Thomas Schmitt (CSU): Ihn befremde, sagte er, „dass wir es jahrelang ausgehalten haben“, dass die Straße nach Zimmerer benannt ist, „und jetzt ein Problem damit haben, sie nach einem Nazi-Gegner zu benennen, wo die Neonazis aus allen Gully-Deckeln kommen“.
Am Donnerstag, 30. Juli, muss der Stadtrat nun ohne Gutachten beraten, wie es weitergeht: sofortige Umbenennung oder erst nach Anhörung der Anwohner
Themen & Autoren / Autorinnen
"Zimmerer" ist doch ein ehrenwerter Beruf, nachdem man auch eine Straße benennen kann. Dann muss man das Straßenschild einfach nur teilweise abkleben und hat dabei auch noch Geld eingespart für neue Straßenschilder.......
Hat damals auch anscheinend keinen interessiert.