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WÜRZBURG/HAMBURG
G20-Krawalle: Würzburger Polizist spricht von „intensiver Nacht“
Auch Polizisten aus Unterfranken sind beim G20-Gipfel in Hamburg im Einsatz. Friedlich demonstrieren für die Demokratie will Regisseur Christian Zübert.
G20-Krawalle: Würzburger Polizist spricht von „intensiver Nacht“       -  Demonstranten wurden am 7. Juli in der Schröderstiftstraße in Hamburg von Polizisten aus Bayern eingekesselt.
Foto: dpa | Demonstranten wurden am 7. Juli in der Schröderstiftstraße in Hamburg von Polizisten aus Bayern eingekesselt.
Achim Muth
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:42 Uhr

Fabian Hüppe von der Bundespolizei in Würzburg hat schon einige große Einsätze miterlebt. Er war bei der Sicherung von Castor-Transporten dabei und auch 2015 beim G7-Gipfel im oberbayerischen Elmau, aber diese Zusammenkunft der mächtigsten Politiker der Welt mitten in Hamburg ist dann nochmal eine andere Herausforderung.

Hüppe arbeitet in der Schaltzentrale der Polizeiführung in der City Nord, am Freitagabend begann seine Schicht um 19.30 Uhr. Zwölf Stunden später zieht er vor der Rückkehr ins Quartier eine Bilanz: „Es war eine intensive Nacht“, sagt er. „Das Ausmaß an Gewaltbereitschaft auf Seiten der radikalen Linken ist erschreckend und bereitet mir für die kommenden zwei Tage und Nächte Sorgen.“ Viele seiner Kollegen seien in der Nacht durch Angriffe verletzt worden, „darunter mehrere so schwer, dass sie in Kliniken eingeliefert wurden“, sagt der Würzburger.

Insgesamt sind zwölf Beamte der Würzburger Bundespolizei in Hamburg im Einsatz, zehn von ihnen sind dem Bundeskriminalamt unterstellt und zum Schutz der türkischen Delegation abgestellt. Sie bewachen unter anderem den Hotelflur, in dem das Zimmer des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan liegt. Mit in den Schlaf nach seiner Schicht nahm Fabian Hüppe die Hoffnung, „dass sich die friedliche Mehrheit der Demonstranten deutlich von der gewaltbereiten Minderheit in ihren Reihen distanzieren wird“.

Autos werden angezündet, Bahngleise besetzt

Doch schon am Freitagmorgen geht die Gewalt weiter: Autos werden angezündet. Bahngleise besetzt. Eine Polizeiwache im Stadtteil Altona ist Ziel eines Brandanschlags. Die dunklen Rauchwolken sind weithin zu sehen. Es herrscht in der Stadt zum Beginn des Gipfels eine Mischung aus gespenstischer Stille und nervöser Spannung. Die Polizei ist omnipräsent. Ständig heulen Sirenen. Hubschrauber kreisen dicht über den Dächern: Die Besetzte und Hansestadt Hamburg.

Friedlich bleibt der Protest indes im Miniatur-Wunderland, der weltgrößten Modelleisenbahn – nur einen Steinwurf entfernt von der Elbphilharmonie und somit für wenige Tage im Zentrum der Macht. Wunderland-Gründer Frederik Braun, dessen Tante in Würzburg lebte, wandelte den Hamburg-Abschnitt seiner Mini-Welt „zur Demonstrations-Gebotszone um“.

Friedliche Botschaften im Miniatur-Wunderland

Im Internet rief er dazu auf, Botschaften zu schicken. Nun halten seine kleinen Hamburger 5000 Plakate in die Höhe mit Parolen wie „Frieden“, „Faire Einkommen“ oder „Grundrechte für alle“. Braun ist einer jener Hamburger, die von den Straßensperren und anderen Unannehmlichkeiten nicht genervt sind: „Wir nehmen das gerne in Kauf“, sagt er. „Die auf dem Gipfel miteinander sprechenden Menschen sind unsere Volksvertreter. Somit befürworte ich sogar, dass sie es mitten in unserer Stadt tun und nicht irgendwo im Nirgendwo. Der G20-Gipfel ist die Zusammenkunft von tausenden Experten und Entscheidern. Wir sollten demonstrieren, uns einbringen, Austausch fördern und der Welt zeigen, dass Demokratie und Freiheit kein Auslaufmodell ist“, so Braun.

Demonstrieren für Demokratie, das ist es auch, was der aus Würzburg stammende Regisseur Christian Zübert („Lammbock“, „Dreiviertelmond“) in Hamburg getan hat. Er war Teil der „1000 Gestalten“, einer Kunstaktion: 1000 mit grauer Heilerde beschmierte Menschen waren in drei Gruppen wie in Zeitlupe durch die Hamburger Innenstadt gelaufen, gekrochen, gekrabbelt.

Zübert will zum Nachdenken und Innehalten bewegen

„Diese von Kapitalismus und Geld beherrschte Welt legt eine große Last auf die Menschen, die dabei vergessen zu leben“, sagt Zübert, „dieses Bild der Aktion fand ich sehr passend“. Es sei auch die bessere Art, um Menschen zu nachdenken und innehalten zu bewegen als gewalttätige Aktionen beispielsweise des Schwarzen Blocks, so der Filmregisseur und Drehbuchautor. „1000 Gestalten hat ein starkes Bild transportiert, und das ist viel besser als Polizeiautos anzuzünden.“ Gewalt, so Zübert, würde verhindern, dass sich die Menschen wirklich mit Themen beschäftigen. Am Ende der Aktion streiften die Gestalten ihre grauen Panzer ab. So wie Hamburg am Sonntag, wenn der Gipfel vorbei sein wird.

 
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  • lombol
    Schon in Heiligendamm vor Jahren mußten sich auch bayerische Polizisten steinigen lassen und durften sich nicht wehren. Und waren deshalb stinksauer. Bis zum heutigen Tage hat sich an der völligen Inkompetenz und den vollen Unterhosen nördlicher Polizeiführung überhaupt nichts geändert. Normaler Weise müsste jeder verletzte Polizist Strafanzeige gegen diese hochdotierten Versager wegen Mittäterschaft stellen. Doch dann ist die Karriere der Geschädigten am Ende. Und die Forderung des Gesundbeters Olaf Scholz nach sehr harten Strafen?
    Hahaha, da können wir lange drauf warten.
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  • MedDeeg@web.de
    Die Krawalle und das dumpf unterirdische beleidigende - warum wird sowas veröffentlicht ! - rechtskonservative Geschwätz hier sind zwei Seiten einer Medaille.

    Die Polizei braucht beides nicht!!
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  • Luise90
    Wenn ich den ganzen verbalen Volkszorn hier lese, wird mir speiübel. Fehlt nur noch die kranke Forderung nach Rübe ab, gleich kurzen Prozess machen oder abknallen! 😡

    Es graut einem nicht nur vor den Chaoten und Randalieren, sondern mindestens so sehr vor dem fehlenden Respekt vor unserem Rechtsstaat und seinen Grundsätzen.

    Dabei gerät das eigentliche Unrecht, das die G20 Volksvertreter repräsentieren auf dem sündhaft teuren Gipfel, die Gewalt gegen die ausgebeuteten Länder für die die reichen Nationen stehen, völlig in den Hintergrund. Mission erfüllt. 😰
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  • Einwohner
    gegen welche ausgebeuteten Länder wird den Gewalt von den G20 angewendet? Können Sie bitte Beispiele nennen?
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  • conmex@aol.com
    Kann Sie nicht!
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  • ToDietz@web.de
    Wer diese linken Excesse so relativiert wie Sie macht sich zumindest als geistiger Brandstifter mit schuldig.
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  • ra.kellermann@gmx.de
    und: warum muß Deeskalation immer nur (einzige ) Aufgabe der Polizei sein?? Wenn die Chaoten nicht einlenken, haben sie die gesetzlichen Konsequenzen zu tragen! Wobei hier auch aus Präventionsgründen rel. geringfügige Taten bzw. Ordnungswidrigkeiten (Pyros, Vermummung) verfolgt werden sollten.
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  • ra.kellermann@gmx.de
    Gewaltchaos

    Vorab: ich bin gegen einen Polizeistaat. Aber: hier haben die gewalttätigen Chaoten nur einen Beweggrund: Gewalt. Wie in einem alljährlichen Volksfest mit Freibrief auf Zerstörung. Brennende Autos und geplünderte Geschäfte. Das hat mit Demonstrationsfreiheit nichts mehr zu tun und erfüllt mich mit Wut. Wo sind wir denn bitte? Es ist bitter, wenn hier die (auch bayerische) Polizei nur untätig herumstehen muß, weil es die Einsatzleitung befiehlt. Hier gehört ohne wenn und aber draufgehaut! Und wenn sich die friedlichen Demonstranten nicht eindeutig (und räumlich) von den Chaoten abgrenzen, haben Sie selber Schuld!
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Hätte man die G20-Show auf Helgoland ausgetragen, dann hätte es weder die Krawalle noch die imensen Kosten für den Polizeieinsatz gegeben!
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  • ub-ejournals@uni-wuerzburg.de
    Das Posting verstößt gegen unsere AGB und wurde daher gesperrt.
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  • bernhardt
    Die Organisatoren haben dem "friedlichen" Protest den Namen "welcome to hell" gegeben. Das ist doch mal ne tolle deeskalierende Grundbasis für die folgenden Aktionen. Wie blöd muss man sein..... obwohl, dem dunklen vermummungspack wär eh egal, unter welchem Vorwand sie ihre kranken Aggressionen ausleben dürfen. Wegsperren für die nächsten Jahre; da resozialisiert sich nix mehr. Krankes pack.
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  • ub-ejournals@uni-wuerzburg.de
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  • Uncle-Sam@kabelmail.de
    Diesen ganzen Dreckhammeln gehört derart die Ranze voll, dass es ihnen ein für allemal vergeht. Was die da abziehen ist mit NICHTS gerechtfertigt !!!
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Wer offensichtlich Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper auf die Sicherheitskräfte wirft oder sogar mit Zwillen beschießt, dem gehört mit dem Knüppel sofort anständig auf die Rübe gehauen. Es ist höchste Zeit das unsere Politiker die Gesetze, welche den Einsatz von Polizeikräften regelt, neu überdenkt! traurig
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  • Franken48
    Hamburg das ist wie Krieg .Nehmt die Bundes Wehr zur Hilfe.
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  • Einwohner
    solange sie sich (politisch gewollt) alle nicht wehren dürfen, solange bringt auch die Bundeswehr nichts. Auch die Polizei könnte sich wehren wenn sie denn dürfte.
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  • Einwohner
    Lasst endlich zu dass die Polizisten sich wehren und die Bevölkerung vor solchen linken Terroristen schützen dürfen!
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