Nach einem Flashmob auf dem Marktplatz und Anfragen verschiedener Fraktionen war zumindest die kurz- und mittelfristige Zukunft des Sandermare jetzt Thema im Hauptausschuss und im Stadtrat: Bis zu 700.000 Euro will die Würzburger Bäder GmbH (WBG) in den Schwimmbereich des Hallenbads investieren, um es zunächst für fünf Jahre öffnen zu können.
"Wir halten den Bäderstandort Sandermare für bedeutungsvoll. Es ist kollektiver Wille des Stadtrats, das Bad zu erhalten", betonte Oberbürgermeister Christian Schuchardt am Donnerstag auf Anfrage von ÖDP-Stadtrat Raimund Binder. Wie es konkret weitergehen soll, hatte eine Woche zuvor WBG-Geschäftsführer Andreas Öhrlein auf Antrag der SPD-Fraktion im Hauptausschuss erläutert. 600.000 bis 700.000 Euro soll es demnach kosten, den Schwimmbereich ohne Main-Reha, Sauna und Mediterraneum soweit instand zu setzen, dass in den folgenden fünf Jahren ein regulärer Schwimmbetrieb möglich ist.
Die Arbeiten sollen in den Schulferien stattfinden
Seit über zwei Jahren ist das fast hundert Jahre alte Hallenbad aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit geschlossen, lediglich Schulen und Vereine können das 25-Meter-Becken nutzen. Die Entscheidung über den mittelfristigen Erhalt soll laut OB Ende des Monats im Aufsichtsrat der Bäder GmbH fallen. Alleine in den Brandschutz und das Dach müssen mehr als 300.000 Euro investiert werden. Die Arbeiten sollen in den Schulferien stattfinden, um weiterhin Schwimmunterricht zu ermöglichen.
Den Fünf-Jahres-Zeitraum wollen die Verantwortlichen dazu nutzen, um eine Komplett-Sanierung zu planen und auf den Weg zu bringen. Dabei sollen auch die Organisation und die Betriebsabläufe verbessert werden. Es werde eine "Gesamtevaluation" benötigt, um offene Fragen zu klären und "das Bad auf Dauer am Netz zu halten. Dieser Prozess hat bereits begonnen", so Schuchardt. Bereits im Juni hatte der Stadtrat die Gelegenheit, das Sandermare im Rahmen eines Workshops zu besichtigen.
Wie soll es nach den fünf Jahren weitergehen?
Durch den Bericht im Hauptausschuss konnten nicht alle Fragen beantwortet werden: "Das macht mich unzufrieden", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Kolbow auf Anfrage: "Bisher bleibt die Antwort offen, wie es nach den fünf Jahren weitergehen soll." Auch Linken-Fraktionschefin Barbara Meyer, die den Flashmob auf dem Marktplatz organisiert hat, will sich mit dem aktuellen Stand nicht zufriedengeben: "Ich werde dran bleiben und immer wieder nachfragen." Neben dem Schwimmbetrieb für die Öffentlichkeit gehe es ihr auch darum, das Gebäude selbst als Denkmal zu erhalten.
Das Sandermare ist das älteste Hallenbad der Stadt, es wurde am 15. November 1936 als "Hallenbad Sanderau" eröffnet. Nach Ende des 2. Weltkriegs wurde es zunächst von den US-Streitkräften beschlagnahmt und ging erst 1951 wieder ins Eigentum der Stadt über.
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