Nach zwei Jahren Corona-Pause hat Bischof Franz Jung endlich wieder Fronleichnam in Würzburg feiern können. Dabei freute er sich umso mehr, die Prozession führen zu können, war er doch selbst jüngst positiv auf das Virus getestet worden. Erst am Dienstag stand fest, dass er die Leitung wird übernehmen können. Die Prozession, an der laut Polizei gut 1200 Gläubige teilnahmen, stand in diesem Jahr unter dem Motto „Verleih mir ein hörendes Herz“. Der Prozessionsweg führte vom Dom über den Kürschnerhof durch die Schönbornstraße und Theaterstraße zum Ehrenhof der Residenz.
Dort wurden an einem Altar das Evangelium verkündet und die Fürbitten gesprochen. Zum Abschluss der Station erteilte Bischof Jung den eucharistischen Segen mit der Monstranz. Danach zog die Prozession weiter über die Balthasar-Neumann-Promenade, Neubaustraße, Schönthal-, Domerschul- und Plattnerstraße zum Neumünster. Mit dem Segen auf den Treppen des Neumünsters endete die Prozession.
Neben den Gläubigen der Innenstadtpfarreien begleiteten die Mitglieder des Domkapitels und Vertreter des öffentlichen Lebens das Allerheiligste durch die Stadt. Ordensleute, Ritter vom Heiligen Grab, Familiaren des Deutschen Ordens, Verbände, Studentenverbindungen, Innungen und Malteserorden beteiligten sich ebenfalls an der Prozession.
Zuvor hatte der Bischof ein Pontifikalamt im Kiliansdom gefeiert, das vom Domchor musikalisch gestaltet worden war. In seiner Predigt rief er dazu auf, den Bedürftigen auch dann zu helfen, wenn wenn man wenig hat. "Vom Überfluss abgeben kann jeder. Aber zu geben, wenn es für alle zu wenig ist, dass ist doch erst das Herausfordernde. Entscheidend ist der Wille zu helfen", mahnte er.