Fronleichnam ist einer der wichtigsten katholischen Feiertage im Jahr. Hier einige Informationen: Er wird alljährlich am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag, dem Sonntag nach Pfingsten, gefeiert. Abhängig von den Osterfeiertagen fällt er zwischen den 21. Mai und den 24. Juni. Das Fest hat wohl den merkwürdigsten Namen aller kirchlichen Festtage. Das Wort stammt aus dem Mittelhochdeutschen. Es setzt sich zusammen aus vron (Herr) und lichnam (Leib) Leib des Herrn.
Im Gegensatz zur modernen Bedeutung entspricht Lichnam nicht dem toten, sondern ganz im Gegenteil dem lebenden Leib. So bedeutet Fronleichnam so viel wie Fest des Leibes Christi (lateinisch: festum corporis Christi, corpus domini). An diesem Tag wird das Hochfest des Leibes und Blutes Christi gefeiert. Es hängt eng mit dem letzten Abendmahl zusammen, bei dem Jesus seinen Jüngern nach der katholischen Glaubenslehre den lebendigen Leib des Herren (so auch die Übersetzung des Wortes "Fronleichnam") in Form des Brotes (Hostie) und des Weines übergeben hat.
Das Brot symbolisierte den Leib, der Wein das Blut. Die Katholiken erinnern also an Fronleichnam an die Anwesenheit Jesu in Gestalt von Brot und Wein bei jeder Messe. Papst Urban IV erklärte im Jahr 1264 Fronleichnam zum allgemeinen kirchlichen Fest und 1317 wurde das Fest unter Papst Johannes XXII (1316) endgültig weltweit angeordnet. Früher entstanden im Zusammenhang mit diesem Fest auch Fronleichnamsspiele und noch heute gibt es in katholischen Gegenden Fronleichnamsprozessionen, sofern sie in der Pandemie stattfinden dürfen.
Heute ist Fronleichnam nicht mehr überall Feiertag. In Österreich ist der Tag noch für alle frei, in der Schweiz und in Deutschland ist die Regelung regional verschieden. In Deutschland ist Fronleichnam ein Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. In Sachsen nur in einigen, bestimmten Gemeinden im Landkreis Bautzen und im Westlausitzkreis und in Thüringen nur in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung.