Ältere Würzburger kennen es, das Lokal der Leistenstraße 6, dort wo sich ganz früher die Bäckerei und das Weinhaus von Josef Friedmann befanden, wovon noch heute alte Fotos an der Wand des Windfangs im Eingang zeugen. Später hieß es dann "Zum Posthörnchen" , dann Il Castello und zuletzt waren es wieder wie schon zuvor einmal die Bacchus-Stuben. Gut vier Jahre herrschte dort Ruhe in Küche und Keller, jetzt kehrt wieder junges Leben in die alten Mauern ein.
"Mars" steht seit kurzem auf dem Schild am schmiedeeisernen Ausleger zur Straße hin. Denn "Bistro Mars" heißt das neue Lokal von Dominik Günther. In der Küche kümmert sich Franziska Oppel als Sous-Chefin um das hausgemachte Sauerteigbrot und die Patisserie.
Die denkmalgeschützen Wand- und Deckenmalereien blieben erhalten, auch die dunkle Holzvertäfelung. Neu sind die dazu passenden Tische, Stühle und Bänke. Neu sind auch die geschwungenen Lampen, die beleuchten und gleichzeitig durch die Stäbe des Schirms den Blick auf die Decken erlauben. "Da hat uns die Dagmar Kopp aus der Sterngasse mit ihrem Fachwissen sehr geholfen", sagt der 45-Jährige. "Man sieht die Arbeit nicht, aber die war da."
Handwerksküche in einer lockeren Atmosphäre mit moderaten Preisen
Gelernt hat er sein Handwerk als Koch in Berlin, gearbeitet hat er in der Bundeshauptstadt unter anderem im Bandol sur Mer. "Das ist eine ehemalige Dönerbude, die seit ein paar Jahren einen Michelin-Stern hat", so Günther. In Hamburg arbeitete er unter anderem im "Nil", dem ersten Slowfood-Restaurant der Hansestadt. Zuletzt war der gebürtige Schweinfurter vier Jahre Küchenchef im Glou Glou in der Würzburger Karmelitenstraße.
"Handwerksküche in einer lockeren Atmosphäre mit moderaten Preisen", will er den Gästen bieten. Man soll mit einer Paté und einem Glas Wein hier sitzen und es mit Freunden teilen können", stellt er sich vor. Wie im Bistro eben. Das "Mars" im Namen erhielt das Lokal, mit 25 Plätzen innen und 20 im Sommer draußen, nach der gleichnamigen Bastion der Festung Marienberg zur Leistenstraße hin, erzählt seine Frau Barbara Stenger. "Regionalität, Saisonalität und Handwerk", sollen die Küche auszeichnen, sagt Günther.
Die Grundstoffe kommen überwiegend aus der Region von Bio-oder Demeterhöfen
Die Grundstoffe kommen überwiegend aus der Region von Bio-oder Demeterhöfen und Winzern. "Der Fisch kommt aus einer Zellinger Fischzucht, der Riesling wächst hinter dem Haus", sagt er. Den gibt's zur gegrillten Forelle oder zur Pavlova, einem Baiser mit Rhabarber und Ziegenkäse. Das Bier stammt aus dem Brauhaus Faust in Miltenberg. Und das Mehl für das Sauerteigbrot wird in der Schaubmühle in Volkach gemahlen. "Mehl und Wasser aus der gleichen Region arbeiten einfach besser zusammen", erklärt Dominik Günther.
Überzeugen kann man sich davon ab kommendem Mittwoch, 26. April. Geöffnet ist dann Montag bis Freitag ab 18 Uhr. Reservierung unter 0931 / 666 76 156 ist ratsam, empfiehlt der Chef. Mehr Infos gibt's auch unter www.bistromars.de.