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Würzburg
Fridays for Future: Kritik an Tierhaltung und endlosem Wachstum
Drei Demonstrationszüge und eine Kundgebung: Die Bewegung Fridays for Future meldete sich in Würzburg zurück. Die Aktion war Teil eines weltweiten Klimastreiks.
Forderten ein Ende leerer Versprechungen: Demonstrierende der Bewegung Fridays for Future am Freitag in der Würzburger Innenstadt. 
Foto: Thomas Obermeier | Forderten ein Ende leerer Versprechungen: Demonstrierende der Bewegung Fridays for Future am Freitag in der Würzburger Innenstadt. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 09.02.2024 20:42 Uhr

Sie sind wieder da und fordern ein Ende der leeren Versprechungen: Etwa 300 Menschen sind am Freitag dem Aufruf des Würzburger Ablegers der Klimaschutz-Bewegung "Fridays For Future" gefolgt und haben an einer Kundgebung auf den Mainwiesen teilgenommen. Die Aktion war Teil eines weltweiten Klimastreiks in über 200 deutschen Städten und mehr als 50 Ländern unter dem Motto "No more empty promises" (Keine leeren Versprechungen mehr).

Adressaten der Botschaft sind im so genannten Superwahljahr 2021 vor allem die Entscheidungsträger in den Regierungen und Parlamenten. Eine junge Frau hatte "Dieses Plakat ist so erbärmlich wie eure Klimapolitik!" auf ein Stück Karton geschrieben – dieser Satz fasst das Anliegen der Demonstrierenden gut zusammen: Die Klima-Aktivisten wollen mit ihren Forderungen von der Politik ernst genommen werden.

Drei Demonstrationszüge furch die Innenstadt

Um auch unter Corona-Bedingungen möglichst viele Menschen zu erreichen, gab es vor der Kundgebung drei Demonstrationszüge durch die Innenstadt, die sich dann auf der Talavera trafen – sämtliche Teilnehmer mit FFP2-Masken und mit einem eigenen markierten Bereich für jede der drei Gruppen, auf dem auch der nötige Abstand eingehalten werden konnte.

Fotoserie

Vor allem die Fortsetzung der Kohleverstromung bis zum Jahr 2038 dauert den Klimaschützern zu lange: "Das ist viel zu spät. Wir fordern einen Kohleausstieg bis 2030 und einhundert Prozent erneuerbare Energien bis 2035, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klima-Abkommens noch irgendwie einhalten zu können", sagte eine Sprecherin der Würzburger FFF-Ortsgruppe.

Es waren aber nicht nur junge Menschen auf den Mainwiesen dabei: Zwischen den musikalischen Auftritten des Würzburger Streichquartetts "Cellotta" und der Band "Heavy Holes", die auch schon die Proteste gegen die Abholzung des Dannenröder Forsts musikalisch begleitet hat, meldeten sich Angela und Gisela von den Würzburger "Omas For Future" zu Wort.

Sie kritisierten unter anderem Programme zur Verlangsamung des Klimawandels, die in erster Linie auf der "Prämisse des endlosen Wachstums" und dem Verbrauch von Ressourcen beruhen: "Als gäbe es eine Schatzkiste, die sich auf wundersame Weise immer wieder von Neuem füllt. Wie soll das funktionieren?"

Verzicht auf tierische Nahrungsmittel

Ein Ansatz zur Reduzierung von Treibhaus-Emmissionen ist nach den Worten von Anouki, einer Sprecherin des Würzburger "Peta 2 Streetteams", der Verzicht auf tierische Nahrungsmittel. Die Produktion von Fleisch, Milchprodukten oder Eiern könne nicht umweltfreundlich oder nachhaltig gestaltet werden.

Sie zitierte aus einer Studie der Oxford University aus dem Jahr 2016, die zu dem Schluss kommt, dass sich der Umstieg auf vegane Ernährung positiv auf das Klima auswirken würde. Weltweit würden mehr als 80 Prozent des Ackerlandes dafür genutzt, um gerade mal 18 Prozent des Kalorienbedarfs zu decken: "60 Prozent der Treibhausgase entstehen durch Tierhaltung, und dabei ist es egal, ob es um biologische Haltung oder Massentierhaltung geht."

 
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Es ist ja nicht nur der Fleischkonsum

    sondern auch die Art und Weise wie Fleisch "produziert" wird: nur durch Raubbau in Ländern mit weniger scharfen Umweltbestimmungen ist es überhaupt möglich, diese Preise zu erzielen. Ein weiteres Problem ist dann die (Entsorgung der) Gülle aus den Tierfabriken - wie war das doch gleich mit dem Wasserschutz?

    MMn braucht man Fleischessen gar nicht zu verbieten, es würde völlig reichen dafür zu sorgen dass Fleisch einen angemessenen Preis kostet, u. a. indem man auf Billigimporte einen entsprechenden Zoll erhebt. Das aber ist vmtl. aufgrund der "Brot-und-Spiele-Politik" der Regierungen insbesondere der Industrieländer "Gift"... selbst wenn dies auch medizinisch gesehen eine gute Idee wäre (s. Zuckersteuer in GB).

    Letztendlich läuft es immer wieder auf das Gleiche hinaus: wenn die Menschheit auch in Zukunft menschenwürdig leben will, sollte sie die menschen-, tier- und umweltverachtenden Verhaltensweisen (schleunigst) ablegen.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Boah eh, schmeckt dass Schnitzel wieder gut.

    Bei diesen Berichten kann ich gar nicht genug davon bekommen!
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  • freigeist
    Endlich nennt mal jemand den Fleischkonsum als wesentlichen Verursacher und damit auch den milliardenfachen dafür notwendigen Mord an den hochsensiblen Tieren. Da die Politik dort nicht ansetzt und lieber auf irgendwelche Nebenplätze ausweicht, wird es immer mehr eskalieren.
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  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Falsch. Jeder Kauf - egal ob beim Discounter, Metzger oder Hofladen - löst eine Neubestellung beim Produzenten aus. Insofern wird nur eine sinkende Nachfrage dazu führen, dass die Zahl der Tiere reduziert wird.

    Also: Fleischverzicht ist aktiver Klimaschutz.
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  • Apfelkorn
    Der Unternehmer Roßmann lässt in seinem Science-Fiction-Roman "Der neunte Arm des Oktopus" Putin eben einmal schnell die Welt retten. B. Gates weiß anscheinend wie man die Klimakatatrophe verhindert. Die Grünen betreiben Klimaschutz par excellence, und die Fridays for Future in Würzburg lassen den Himmel über den Dom in einem herrlichen Azurblau erstrahlen, weil die SPD die Parkplätze am Paradeplatz gecancelt hat. Was will man mehr?
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  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Zur Polemik muss man da greifen, wo die fundierten Argumente ausgehen.
    Gilt für viele Einlassungen in diesem Thread.
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  • Margarete-wuestner@web.de
    Liebe Fridays for future, glaubwürdig seid ihr, wenn ihr alle auf Auslandsflüge in alle Länder verzichten würdet.
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  • Kontra
    Die meisten engagierten Menschen bei Fridaysforfuture, die ich kennengelernt habe, verzichten gänzlich auf Flüge, teilweise auf Autos
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Aber garantiert nicht auf ein Smartphone oder gar einen Computer.

    Denn da sind zum Teil Elemente mit verbaut, die unter Umweltbelastungen und auch unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen produziert worden sind.

    Also sind sie für mich unglaubwürdig.

    Aber vielleicht werden sie für mich glaubwürdiger, wenn 100 von diesen fff-Kids mal nacheinander das selbe Badewasser benutzen, so wie ich es in meiner Kindheit noch kennen gelernt habe.

    Das konnte man damals schon eher als einen Beitrag zum Umweltschutz sehen.
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  • Margarete-wuestner@web.de
    Abiturabschluss-Flüge nach Dublin, Rom, London usw. canceln,
    Schulabschluss-Party in Spanien, Mallorca, Barcelona usw.canceln,
    Auslandsemester canceln,
    Travel and Work in Australien, Amerika, Neuseeland, China usw. canceln
    oder mit dem Boot nach Übersee paddeln
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  • clemens_fries@yahoo.de
    Ein bißchen abwechslung in den Coronaalltag ist ja ganz nett und die Mädels und Jungs haben sich ja auch Mühe gegeben Ihre Botschaften rüber zu bringen. Dass die MP so ein Bohei macht, mehr Bilder reinstellt als Teilnehmer, muss man nicht unbedingt verstehen. Wenn die heranwachsenden Vegan leben wollen gerne, mein Segen haben sie. Die nächsten Tage soll wärmer Wetter kommen, es wird landauf-landab angegrillt werden, und das mit tierischen Produkten. Mahlzeit
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  • tabima
    Hoffen wir mal, dass solche Demos nicht während der Schulzeit stattfinden....schließlich sind offene Schulen und Bildung doch so wichtig, dass dafür alle Erfolge der Coronapandemie nun innerhalb 3 Wochen über den Haufen geworfen wurden.
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  • jh@verantec.de
    Wo sind denn da 300 Menschen? Die Bilder sagen etwas anderes. Der BR berichtet von 100 Demonstranten... nur so am Rande;)
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  • Kontra
    Wegen der aktuellen Corona-Lage waren nur 100 Menschen auf den Demozügen zugelassen. Später an der Kundgebung kamen mehr dazu, dabei wurden aber weniger Bilder gemacht
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  • Franken48
    War das ein St. Martin Umzug. Die wenigen die auf die Straße gingen, retten die Welt ??
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  • stefan.behringer@web.de
    Am einfachsten wäre es, Kinder zeugen bzw. Kinder bekommen zu reduzieren.
    Weniger Menschen- weniger Probleme für die Erde.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Unsinn.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Wieder mal ganz drollig, was gefordert wird, z.B. Kohleausstieg bis 2030 statt 2038.

    China baut innerhalb weniger Monate mehr Kohlekraftwerke als Deutschland jemals hatte. Aber wir retten die Welt.....
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  • Hans15
    @nogel

    „Aber wir retten die Welt.....“

    Richtig.

    Nicht die zum Vorbild nehmen, die es schlecht machen. Verändern wird man nur dann etwas, wenn man mit gutem Beispiel vorangeht.

    Ist nicht für „JEDEN“ verständlich, da Egoisten nur an sich denken und nicht an das GANZE.
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  • Oldtimer51
    Demonstrationszüge 5000 € strafe
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