
Nachdem die Pressestelle der Klima- und Protestbewegung "Fridays For Future" (FFF) am Freitagnachmittag deutschlandweit gut 75.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim globalen Klimastreik gemeldet hatte, kamen aus Würzburg noch etwa 1000 dazu: Sie trafen sich gegen 17 Uhr am Hauptbahnhof und zogen auf einer kurzen Route über Hauger Ring, Semmelstraße und Eichhornstraße zum Marktplatz, um für einen konsequenten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas zu demonstrieren.

"Fossile Energien gefährden die Lebensgrundlagen von uns allen und zerstören unsere Zukunft. Mit unserem Protest nehmen wir alle Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in die Verantwortung", hieß es von Seiten der Würzburger FFF-Gruppe zum Auftakt des Klimastreiks. An dem Protestzug im Feierabendverkehr nahmen Menschen aller Generationen teil. Ein älterer Mann forderte auf seinem Demoschild unter anderem eine soziale Mobilitätswende und das Ende aller klimaschädlichen Subventionen. "Rettet meine Welt" forderte ein kleines Mädchen im Lastenrad auf seinem Plakat.
Enttäuschung über die aktuelle Situation in Deutschland
Auf dem Weg zum oberen Markt und bei einer Tanzeinlage während der Abschlusskundgebung war zunächst viel gute Laune zu spüren, dann brachten mehrere Rednerinnen und Redner ihre Wut und Enttäuschung über die aktuelle Situation in Deutschland und das kapitalistische System deutlich zum Ausdruck. "Ziviler Ungehorsam ist keine Randale aus Langeweile. Er ist unsere Pflicht, wenn die Politik wieder einmal versagt", hieß es in dem Beitrag unter anderem.

Sebastian Radbruch, Sprecher von FFF Würzburg und vom "Bündnis Zukunftsklima", hatte zuvor dazu aufgerufen, sich noch stärker und vor allem so effizient wie möglich für den Klimaschutz einzusetzen. So habe Deutschland beispielsweise sein Klimaschutzgesetz nicht etwa der Politik zu verdanken, sondern engagierten Menschen, die sich dafür vor dem Bundesverfassungsgericht eingesetzt und gewonnen haben. Inzwischen liegt Deutschlands höchstem Gericht erneut eine Verfassungsbeschwerde in Sachen Klimaschutz. "Und sie werden wieder gewinnen", prognostiziert Radbruch.
Da waren auch keine jungen oder alten Menschen, sondern einfach engagierte Leute, denen trotz sämtlicher Krisen auch noch eine Portion Lebensfreude erhalten geblieben ist, und die lediglich mit Nachdruck fordern, unsere Zivilisation endlich ! gerecht, nachhaltig, und lebensfähig zu gestalten und auf weltweite Probleme auch globale Antworten zu finden, anstatt in dumben Nationalkategorien zu denken.
Es wird Zeit, daß die Anliegen von fff auch endlich in Politik und breiter Bevölkerung ankommen.
Uns wenn ich mir anschaue, was für ein Hype da betrieben wird, wenn der Ministerpräsident von Bayern in Seppelhose zu irgendeiner Wiese in München kutschiert wird, dann sehe ich auch, daß den Menschen Personenkult wichtiger scheint als sämtliche Wertevorstellungen.
Ich verstehe den Unmut. Für mich ist auch zuviel zerredet worden. Aber, steht doch auch einmal ein"für die Liebe zu unser Heimat". Natürlich nicht in die "rechte Ecke".In meinem 74jhrg. Leben war unsere Stadt noch nie so schmutzig wie heute. Und das liegt nicht an der Stadtreinigung. Jedes neue Pflaster ist sofort mit Kaugummi versaut. Verpackungsmüll deckt alles zu. Besonders auch nach euren Demos. Mauern und Gegenstände werden beschmiert. Wie werden öffentliche Toiletten verlassen? Was nicht versaut wird, wird zerdeppert. Wer lernt sowas von zu Hause? Das ist nicht cool sondern dumm. Wenn ich Zukunft will, muss es schon in der Gegenwart passen.
Wofür engagieren Sie sich?
Und Sie?
Wir sind ja schließlich Verbrauchende und Konsument*inn*en,
unser Lebenszweck sei es, geschröpft zu werden.
Schlimm finde ich diese Picker nicht unbedingt, auf öde Mülleimer, Verkehrsschilderrückseiten oder Laternenmasten zu gucken ist ja auch nicht sehr inspirierend.
Aber man sollte schon mal genauer hinschauen; politische Botschaften oder Gesellschaftskritik machen da einen eher kleinen Anteil aus bei solchen Aufklebern.
Die ganz große Mehrheit stellen ganz ordinäre Werbebotschaften für irgendwelche Produkte, und gleich danach kommen die Bäbber, welche Fußballultras sämtlicher Glubbs und Clubs zwischen Bahnhöfen, Biertankstellen und Stadien verteilen.