zurück
Frickenhausen
Frickenhausen: Zank um den Wirtschaftsplan des Kindergartens
Der Gemeinderat kommt nicht zur Ruhe. In der jüngsten Sitzung kam es zu einen Eklat, in dessen Verlauf ein Gemeinderat seinen Rücktritt ankündigte.
Zankapfel Kindergarten Frickenhausen: Der Elternbeirat möchte die Gebühren erst nach abgeschlossener Sanierung erhöht haben. CSU-Ratsmitglieder sehen Unregelmäßigkeiten in der Gebührensatzung.
Foto: Klaus Stäck | Zankapfel Kindergarten Frickenhausen: Der Elternbeirat möchte die Gebühren erst nach abgeschlossener Sanierung erhöht haben. CSU-Ratsmitglieder sehen Unregelmäßigkeiten in der Gebührensatzung.
Klaus Stäck
 |  aktualisiert: 10.02.2024 02:59 Uhr

Erneut hitzige Szenen im Frickenhäuser Gemeinderat: Diesmal ging es um den Wirtschaftsplan und die Gebühren für den Kindergarten. Es gab lebhafte Debatten, Vorwürfe und ein erzürntes Ratsmitglied, das hinschmeißen möchte.

Der von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) als Betriebsträger aufgestellte Wirtschaftsplan muss vom Gemeinderat genehmigt werden. Schließlich muss die Gemeinde vom Verlust 90 Prozent, maximal 60.000 Euro zahlen. Für das nächste Jahr wird mit einem Defizit von 40.000 Euro gerechnet. Auf die Gemeinde entfielen 36.000 Euro.

Reiner Laudenbach (CSU), vormals Bürgermeister, wollte wissen, wie sich die im Plan aufgeführten Betriebskosten von 329.500 Euro zusammensetzen. Bürgermeister Günther Hofmann konnte die einzelnen Positionen nicht erläutern. Er verlasse sich darauf, dass die AWO richtig gerechnet und die VG-Verwaltung die Zahlen kontrolliert hat, so Hofmann.

Sind die Ansätze für Strom und Heizung zu niedrig?

Martin Reinhard (CSU) befand die Ansätze für Heizung mit 5000 Euro und Strom mit 4000 Euro angesichts der aktuellen Preisentwicklungen zu niedrig. Laudenbach meinte, der Bürgermeister hätte den Plan prüfen müssen und warf ihm "schwache Leistung" vor. Die Mehrheit des Rats billigte aber den Plan. Dagegen stimmten die drei anwesenden CSU-Fraktionsmitglieder Reiner Laudenbach, Sandra Ulsamer und Martin Reinhard.

Am 27. September 2022 hatte der Gemeinderat mehrheitlich - bei zwei Gegenstimmen, unter anderem von Laudenbach - deutlich höhere Elternbeiträge beschlossen. Gelten sollen sie für Kindergartenkinder ab 1. Januar 2023, für Krippenkinder ab November 2022. Argumente dafür waren Sanierung mit Teilneubau des Gebäudes und die Einrichtung einer Krippe.

Nicht einverstanden ist damit der Elternbeirat, der nun ein Schreiben an die Gemeinde richtete. Vorgeschlagen wurde darin, dass die Beiträge bis zur vollständigen Fertigstellung von Gebäude und Außenanlagen gleich bleiben. Der Elternbeirat machte auch Vorschläge, wie nach Fertigstellung die Gebühren angehoben werden könnten.

Mehrheit gegen erneute Beratung der höheren Gebühren

Nun stand im Rat die Entscheidung an, ob man sich erneut mit den Beiträgen befasst. Falls ja, müssten die Elternvorschläge im Detail geprüft und eine Stellungnahme der Arbeiterwohlfahrt eingeholt werden. Das Ratsgremium lehnte aber eine erneute Behandlung ab, so dass es bei den beschlossenen Beiträgen bleibt. Dies sorgte bei anwesenden Eltern für Unmut. Sie bemängelten vor allem, dass der Inhalt ihres Schreibens überhaupt nicht behandelt wurde.

Vor dem Beschluss kritisierten Martin Reinhard und Reiner Laudenbach, dass die Satzung nicht zum Beginn des Kindergartenjahrs am 1. September, sondern zum 1. Januar in Kraft tritt. Denn das Bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) gehe vom Kindergartenjahr aus. Laudenbach wies darauf hin, dass Zuschüsse steigen, wenn die Elternbeiträge steigen. Bei einer Anpassung außer der Reihe gehe das aber nicht. Es sei mit Ausfall von Fördergeld zu rechnen.

Werden Fördermittel verschenkt?

Reinhard hielt eine Gebührenanpassung zum 1. Januar für nicht rechtmäßig. Bürgermeister Hofmann entgegnete, es sei alles mit der AWO und der Kämmerei abgestimmt. Die Fachleute würden sich wohl auskennen. Was steht dazu im BayKiBiG? Die Redaktion hat nachgeschaut. Im Artikel 26, Absatz 1, Satz 4, heißt es im Bezug auf die Förderung: "Bewilligungszeitraum ist das Kalenderjahr."

Während der Debatte packte Ratsmitglied Christian Pohl (SPD-Freie Wähler) der Unmut über die ihm gegenübersitzenden CSU-Kollegen Laudenbach und Reinhard. Er könne nicht mehr mit solch "arroganten Leuten" an einem Tisch sitzen, sagte er. Den Vorwurf der Arroganz wies Laudenbach als Beleidigung zurück. Pohl stand auf, verließ den Sitzungssaal mit lautem Türenschlagen und rief zuvor noch, dass er sein Mandat aufgeben werde.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Frickenhausen
Klaus Stäck
Arbeiterwohlfahrt
CSU
Elternbeirat
Euro
Kindergartenkinder
Reiner Laudenbach
Stadträte und Gemeinderäte
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Veraltete Benutzerkennung
    Und für das nächste Jahr eine konstruktive Zusammenarbeit im Gemeinderat.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Wenn ich mir für das Weihnachtsfest und Frickenhausen etwas wünschen darf, dann wer es ein Aufeinander zugehen der beiden Parteien.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Noch sich selbst einen Gefallen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • S. S.
    Im übrigen: Jetzt, wo das Ausmaß so langsam bekannt wird, wie sehr es mit dem Ort bergab geht, will auf einmal niemand Bürgermeister Hofmann gewählt haben. Es war mal wieder keiner. Fast ganz Frickenhausen schüttelt nur noch den Kopf und wünscht sich - vielleicht nicht Ex Bürgermeister Laudenbach zurück - aber einen anderen Bürgermeister.
    Der aktuell am Ruder sitzende Gemeinderat wird den schönen Weinort nachhaltig und für die nächsten Jahrzehnte negativ beeinflussen. Schade.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Ich nehme die Sehnsucht nach einem anderen Bürgermeister in Frickenhausen nicht so wahr. Hofmann versucht seinem Amt gerecht zu werden und Laudenbach funkt dazwischen. Vermutlich wird sich Hofmann bei der nächsten BGM Wahl nicht mehr aufstellen lassen und Laudenbach verbaut sich mit seinen nur zu durchsichtigen Attacken jede Möglichkeit der Rückkehr ins Amt. Ja , es schaut so aus , als bräuchte Frickenhausen einen BGM , der mit dem jetzigen Streit nichts zu tun hat. Am besten einen von aussen und auch einen Gemeinderat, der sich komplett neu aufstellt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Hat nicht Laudenbach’s (ich meine Großvater im 3.Reich) in Frickenhausen schon mal eine unrühmliche Rolle gespielt? Als Schüler wollten wir dem Thema mal nachgehen, sind aber auf eine Mauer des Schweigens gestoßen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • G. M.
    Was soll das Anonymus Arcus??? Mir scheint, sie wollen das Ganze noch aufheizen. Ihre beiden Punkte sind nicht in Ordnung. Weder ist der Enkel im Guten wie im Schlechten für seinen Großvater verantwortlich. Noch ist die Mauer eines möglichen Schweigens so dick, dass es nur für aufheizende , kontraproduktiven Andeutungen Ihrerseits reicht. Ihre Andeutungen sprechen Bände! So wie Sie dann zusätzlich beide Punkte verknüpfen, schaden Sie einer sachlichen, historischen Aufklärung und zerstören die Grundlage und den Wunsch, aus Geschichte lernen zu wollen, wie einem friedlicheren Zusammenleben in der Gegenwart. Als Vorverurteiler sind Sie schon ganz gut, als Schlichter haben Sie noch Potential nach oben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Da fällt mir ein: der Schraml , der heimliche Landrat, ist doch gut bekannt mit Laudenbach. Vielleicht spricht der mal mit ihm.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    ‘Für Berichterstatter der MP müssen ja Gemeinderatssitzungen in Frickenhausen ein gefundenes Fressen sein. Nachdem der BGM wieder gesundet ist und dem Gremium vorsteht, wird ihm LAUTENBACH weiter Steine in den Weg legen. Daß jetzt auch noch Sandra Ulsamer bei diesem unguten Spiel mitmacht, ist nicht nachzuvollziehen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Was sich der abgewählte Bürgermeister Laudenbach und sein Adlatus Reinhard leisten ist tatsächlich nicht mehr zu ertragen. Lautenbach hat seine Abwahl bis heute nicht verarbeitet und versucht in allem und jeden ein Haar in der Suppe zu finden. Reinhard ist so einfältig,daß er sich auch noch vor Laudenbach’s Karren spannen läßt. Vielleicht könnte ja jemand im Landratsamt Laudenbach zu einer Therapie überreden. Als Mitglied des Gemeinderates jedenfalls taugt er nicht. Er ist nur noch auf Spaltung aus. ihm gehts darum , dem gewählten Bürgermeister das Leben schwer zu machen. Schade. Wenn Laudenbach Rückgrat hätte, würde er das Gremium verlassen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • S. S.
    @Arcus Schlimmes Bild, was sich da in Frickenhausen abspielt. Nicht die beste Werbung seinen klein Krieg in der Öffentlichkeit auszutragen. Fakt ist jedoch: was ist das für ein Bürgermeister H., der von nichts eine Ahnung hat und sich immer blind auf die Aussagen anderer verlässt? Der Verordnungen nicht kennt, der dringend zu sanierende Kindergarten mit der Umgestaltung (die nebenbei bemerkt äußerst hässlich ist und nicht ins Dorfbild passt) ein Schuldenberg für die klamme Dorfkasse bedeutet… eine reine Misswirtschaft! (Kredite auf 10 Jahre gedeckelt und dann kann man ja mal abwarten bei wieviel % die weiter laufenden Kredite verzinst werden🤦‍♂️)
    Seitenhieb: Ein Bürgermeister Hofmann, der nicht gewusst hat, dass wenn man während der Bauzeit die Kindergarten Kinder in die Schule umquartiert, man erst einmal neuen Brandschutz beantragen musste. Resultat: 70.000,-€ für neue Brandschutz Türen die jetzt quasi weggeschmissen werden, weil: Schule steht dann ja wieder leer.
    U.V.M.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Ich kenne die Geschichte anders. Vermutlich liegt die Wahrheit in der Mitte. Ich habe Hofmann nicht gewählt. Aber ihm zu unterstellen, daß er seinen Job nicht richtig macht ist falsch.
    Laudenbach und Reinhard geht es im übrigen nicht um die Sache, sondern um das Austragen persönlicher Verletzungen. Laudenbach und Co können ihre demokratische Abwahl nicht verkraften. Auch wenn ich Hofmann nicht gewählt habe, aber eines hat er. Soziale Kompetenz. Die lässt sowohl Laudenbach als auch Reinhard vermissen. Nicht gut für den Ort. Ein neuer Bürgermeister wird’s schwer haben, die tiefen Gräben die Laudenbach und Reinhard gezogen haben, wieder zuzuschütten. Übrigens der Grund warum die Frickenhäuser Laudenbach nicht mehr gewählt haben, ist ; zumindest höre ich das, seine ausgeprägte Arroganz, die er wohl nicht nur dem politisch Gegner gegenüber an den Tag gelegt hat. Ich hoffe wirklich, daß sich eine Autoritätsperson Laudenbach und Reinhard mal zur Brust nimmt. Sie tun weder dem Dorf, noch s
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • S. S.
    Absolut richtig: Bürgermeister Hofmann ist umgänglicher. Ein ganz toller Mensch mit einwandfreien Charakterzügen. Den mag man einfach weil er so ist, wie er eben ist. Da ist ein Ex-Bürgermeister Laudenbach bedeutend schwieriger, weil dieser kompromisslos, klar und direkt Themen angesprochen hat. Dieses direkte und persönliche ansprechen tat vielen weh, und tut es heute offensichtlich auch noch, da es mit Konsequenzen verbunden war und ist. Nicht viele können damit umgehen. Die Abwahl von Herrn Laudenbach war eine Personen Wahl - keine Bürgermeister Wahl - die er knapp verloren hat.
    Und da liegt ja schon der Fehler: wenn man nach Sympathie wählt, und nicht nach Kompetenz, dann bekommt man meist „nur“ einen tollen Menschen als Bürgermeister. Jedoch wie in diesem Fall jemanden, der die grundlegendsten Sachen nicht weiß. Dementsprechend ist dann auch die Politik. Da passieren Fehler, wo man an die Schildbürgerstreiche gezwungenermaßen denken muss. Fettnäpfchen voraus!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Mit der Bewertung von Günther Hofmanns Amtsgeschäften bin ich nicht einverstanden. Möglicherweise hatte der Architekt Laudenbach eine ausgeprägte Fachkompetenz. Das ist aber nur ein geringer Teil der Miete. Soziale oder auch Führungskompetenz läßt er gänzlich vermissen. Fachkompetenz kann man sich aneignen, bei Sozial- und Führungskompetenz ist das nicht so einfach. Ein Bürgermeister braucht in erster Linie Führungskompetenz. Fachkompetenz muß die Verwaltung liefern.Der BGM muß und kann sich einarbeiten.Sachkompetenz, so hoffe ich doch stellt die Verwaltungsgemeinschaft in Eibelstadt sicher. BTW mit Fachkompetenz glänzt auch Laudenbach nur wenns ums Bauen geht. Auf anderen Gebieten ist er mindestens so blank, wie sein Vorgänger, als auch sein Nachfolger.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Hofmann hat sich auf die Aussage der ihm zuarbeitenden Verwaltung vertraut, nicht auf irgend jemand daher gelaufenen . Wenn Hofmann sich nicht mehr auf die Aussagen der Fachleute vertrauen könnte, würde das ja bedeuten, daß man der Verwaltung, die dem Bürgermeister zuzuarbeiten hat, nicht mehr vertrauen kann. Das halte ich für eine gewagte Aussage. Damit sagen Sie ja auch , daß der Vorsitzende der VG Eibelstadt seinen Laden nicht im Griff hat.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten