Ende Juli forderte die CSU-Stadtratsfraktion in einem Antrag kostenfreies WLAN in der ganzen Stadt. An diesem Donnerstag beschäftigt sich nun der Stadtrat mit dem Thema. Im Vorfeld gab es von der Mainfranken Netze GmbH, dem zuständigen Tochterunternehmen der Stadt, dazu eine Stellungnahme. Darin wurden drei Szenarien untersucht und bewertet.
In Szenario eins, das dem Antrag der CSU folgt und in der ganzen Stadt flächendeckendes WLAN schaffen würde, erklären die Mainfranken-Netze, dass dafür 2600 sogenannte Access Points geschaffen werden müssten. Insgesamt beliefen sich die Kosten dafür auf einmalig 3,5 Millionen Euro und gut 1,5 Millionen Euro jährliche Betriebskosten. Dazu kämen weitere Kosten für Bauverfahren und Genehmigungen.
Hotspot-Nutzung wird sinken
Außerdem führt das Unternehmen an, dass die Nutzung des öffentlichen WLAN aufgrund der Entwicklungen im Bereich der Mobilfunktarife stark sinken wird. Mittlerweile verfüge nahezu jeder Privathaushalt über ein eigenes WLAN-Netzwerk. Deshalb raten die Mainfranken-Netze dazu, sowohl dieses wie auch das Szenario Nummer zwei mit 72 Hotspots, die über alle Stadtteile verteilt wären, abzulehnen. Hierbei würden Kosten von 390 000 Euro für die Anschaffung der 72 Hotspots anfallen, die jährlichen Betriebskosten lägen bei gut 170 000 Euro.
Stattdessen wird in der Stellungnahme Szenario drei empfohlen. Das beinhaltet, dass 18 weitere Plätze und Straßen innerhalb des Bischofshutes Würzburg mit öffentlichem WLAN der Stadt ausgestattet werden. Die Kosten hierfür lägen bei einmalig 120 000 Euro und 36 000 Euro Betriebskosten pro Jahr. Diese Kosten müsste die Stadt tragen, aber Werbemaßnahmen könnten im Rahmen der Kampagne für "WüFi", das WLAN-Netzwerk der WVV durchgeführt werden, heißt es in der Stellungnahme weiter.
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Die Beschlussvorlage, über die Stadträte abstimmen, schlägt vor, letztgenanntes Szenario umzusetzen und, wenn möglich, die Kosten zu reduzieren. Obwohl das nicht dem Antrag der CSU-Fraktion entspricht, werden deren Stadträte der Vorlage der Verwaltung wohl zustimmen, so Wolfgang Roth, Fraktionsvorsitzender der Stadtratsfraktion. "Es ist nur ein Zwischenschritt, und ich möchte, dass in Zukunft weitere Punkte gesucht werden, an denen das WLAN-Netz ausgebaut wird", ergänzt Roth gegenüber dieser Redaktion.
Im Juli klang das noch ganz anders
Ganz anders klang das noch Ende Juli. "Wir wollen eine Smart City werden. Deshalb glauben wir, dass es wichtig ist, sowohl für Besucher, als auch Bewohner der Stadt ein flächendeckendes WLAN anzubieten", sagte damals Christine Bötsch, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU im Stadtrat.
Aktuell gibt es in der Innenstadt und an vielen anderen Standorten in der Stadt bereits freies WLAN. Die WVV hat ebenso wie die Telekom und Kabel Deutschland Hot-Spots in der Innenstadt freigeschalten. Auch die Stadt selbst und der Freistaat mit seinem Bayern-WLAN bieten kostenlosen Internetzugang für alle an.