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Würzburg
Freies WLAN in Würzburg: Stadt will nur 18 neue Hot-Spots
Freies WLAN in der ganzen Stadt. Das fordert die CSU. Jetzt ist der Antrag Thema im Stadtrat. Wie es aussieht, wird der Wunsch der Fraktion aber nur teilweise erfüllt.
In Teilen Würzburgs gibt es schon freies WLAN. Jetzt sollen 18 neue Hotspots entstehen.
Foto: Theresa Müller | In Teilen Würzburgs gibt es schon freies WLAN. Jetzt sollen 18 neue Hotspots entstehen.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:00 Uhr

Ende Juli forderte die CSU-Stadtratsfraktion in einem Antrag kostenfreies WLAN in der ganzen Stadt. An diesem Donnerstag beschäftigt sich nun der Stadtrat mit dem Thema. Im Vorfeld gab es von der Mainfranken Netze GmbH, dem zuständigen Tochterunternehmen der Stadt, dazu eine Stellungnahme. Darin wurden drei Szenarien untersucht und bewertet.

In Szenario eins, das dem Antrag der CSU folgt und in der ganzen Stadt flächendeckendes WLAN schaffen würde, erklären die Mainfranken-Netze, dass dafür 2600 sogenannte Access Points geschaffen werden müssten. Insgesamt beliefen sich die Kosten dafür auf einmalig 3,5 Millionen Euro und gut 1,5 Millionen Euro jährliche Betriebskosten. Dazu kämen weitere Kosten für Bauverfahren und Genehmigungen.

Hotspot-Nutzung wird sinken

Außerdem führt das Unternehmen an, dass die Nutzung des öffentlichen WLAN aufgrund der Entwicklungen im Bereich der Mobilfunktarife stark sinken wird. Mittlerweile verfüge nahezu jeder Privathaushalt über ein eigenes WLAN-Netzwerk. Deshalb raten die Mainfranken-Netze dazu, sowohl dieses wie auch das Szenario Nummer zwei mit 72 Hotspots, die über alle Stadtteile verteilt wären, abzulehnen. Hierbei würden Kosten von 390 000 Euro für die Anschaffung der 72 Hotspots anfallen, die jährlichen Betriebskosten lägen bei gut 170 000 Euro. 

Stattdessen wird in der Stellungnahme Szenario drei empfohlen. Das beinhaltet, dass 18 weitere Plätze und Straßen innerhalb des Bischofshutes Würzburg mit öffentlichem WLAN der Stadt ausgestattet werden. Die Kosten hierfür lägen bei einmalig 120 000 Euro und 36 000 Euro Betriebskosten pro Jahr. Diese Kosten müsste die Stadt tragen, aber Werbemaßnahmen könnten im Rahmen der Kampagne für "WüFi", das WLAN-Netzwerk der WVV durchgeführt werden, heißt es in der Stellungnahme weiter.  

Die Beschlussvorlage, über die Stadträte abstimmen, schlägt vor, letztgenanntes Szenario umzusetzen und, wenn möglich, die Kosten zu reduzieren. Obwohl das nicht dem Antrag der CSU-Fraktion entspricht,  werden deren Stadträte der Vorlage der Verwaltung wohl zustimmen, so Wolfgang Roth, Fraktionsvorsitzender der Stadtratsfraktion. "Es ist nur ein Zwischenschritt, und ich möchte, dass in Zukunft weitere Punkte gesucht werden, an denen das WLAN-Netz ausgebaut wird", ergänzt Roth gegenüber dieser Redaktion.

Im Juli klang das noch ganz anders

Ganz anders klang das noch Ende Juli. "Wir wollen eine Smart City werden. Deshalb glauben wir, dass es wichtig ist, sowohl für Besucher, als auch Bewohner der Stadt ein flächendeckendes WLAN anzubieten", sagte damals Christine Bötsch, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU im Stadtrat.

Aktuell gibt es in der Innenstadt und an vielen anderen Standorten in der Stadt bereits freies WLAN. Die WVV hat ebenso wie die Telekom und Kabel Deutschland Hot-Spots in der Innenstadt freigeschalten. Auch die Stadt selbst und der Freistaat mit seinem Bayern-WLAN bieten kostenlosen Internetzugang für alle an.

 
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  • rid.cully
    ... das brauchen wir unbedingt. Damit auch überall unnötige Daten aufs Gerät kommen. Dann stellt Euch vor: innerhalb von 10 h/Tag schauen pro Stunde 100 Leute 10 min Video zur Unterhaltung (lassen wir mal alles andere, von Nachrichten bis Bildversand, Google-Anfragen ausser acht) = 10 min. Youtube (mit 720er): ca. 37g bis 180 g CO2-Ausstoss (deutscher Energiemix! Zahlen: Chip/Dt. Energieagentur) dann haben wir bei 365 Tagen mindestens 13,5 bis 66 to CO2. Gibt auch anders gelagerte Berechnungen, nach denen könnten es auch 500 to sein. Wenn ich sehe, wie viele (und besonders junge) Leute gebannt aufs Smartphone starren ... dann dürften das sehr sehr freundlich gerechnet sein. Ganz klar, Spitzenidee für die lokale Energiewende.
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  • ermahirsch@aol.com
    Ich habe (wie so viele) eine Flatrate für mein Handy. Wenn ich die Innenstadt betrete fängt mein Handy an zu piepsen "WLAN verfügbar". Mich nervt das, ich brauch das nicht!
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  • info@softrie.de
    Obwohl ich mit dem Internet aufgewachsen bin und damit Geld verdiene, bin ich gegen den Antrag. Zum einen weil man mit Bayern-WLAN kooperieren sollte. Zum anderen sinken aktuell die Preise massiv. Für dieses Geld könnte die stadt auch überall 5G Masten aufstellen
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  • rid.cully
    Ja gerne, Global Barbecue for Future - wir grillen uns selbst!
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