Flächendeckendes WLAN für das gesamte Stadtgebiet, inklusive aller Stadtteile – das fordert die CSU-Stadtratsfraktion in einem Antrag, der am Donnerstag Thema im Stadtrat ist. Die Stadträte begründen die Forderung unter anderem mit der Aufhebung der Störerhaftung durch den Bund. Damit muss der Besitzer eines WLAN-Netzwerks nicht mehr für Urheberrechtsverletzungen Dritter, sogenannter Störer, haften. Das erleichtert das Betreiben solcher Netzwerke erheblich.
Die stellvertrende CSU-Fraktionsvorsitzende Christine Bötsch findet: "Wir wollen eine Smart City werden. Deshalb glauben wir, dass es wichtig ist, sowohl für Besucher, als auch Bewohner der Stadt ein flächendeckendes WLAN anzubieten."
"Die Vision der Smart City ist, dass staatliche Institutionen sich dort mit den Bürgern auf einer Ebene treffen. Hierzu trägt auch der Vorschlag der EU-Kommission bei, Telekommunikations-Netzwerke umzugestalten und öffentliche Hot Spots zu schaffen", heißt es in dem Antrag weiter.
Es gibt schon zahlreiche freie Netzwerke in Würzburg
Freies WLAN ist in Würzburg aber nicht neu. Die WVV bietet für Besucher der Innenstadt schon einige Hot Spots, so werden die Standorte genannt, an. So kann man am unteren und oberen Markt, in der Domstraße, am Busbahnhof sowie in dem von der WVV betriebenen Dallenbergbad schon eine Stunde umsonst surfen. Für WVV-Kunden ist das freie WLAN sogar mittlerweile drei Stunden verfügbar.
Weitere frei empfangbare Netzwerke gibt es von Kabel Deutschland, der Telekom und Vodafone. Die Standorte sind ebenfalls größtenteils dort, wo sich Touristen in Würzburg tummeln. Außerdem hat die Stadt ein freies WLAN im Bürgerbüro und in der Stadtbücherei freigeschalten.
Markus Söder, mittlerweile Ministerpräsident Bayerns, startete außerdem im August 2017 das sogenannte BayernWLAN. In seiner damaligen Funktion als Finanz- und Heimatminister forderte er, dass bis 2020 ganz Bayern von einem Netz an Hot Spots überzogen ist. „Bayern wird das erste Bundesland mit einem eigenen WLAN-Netz. Bis 2020 wollen wir das kostenfreie BayernWLAN mit 20 000 Hot Spots aufrüsten. Weitere 20 000 Hotspots sollen an den bayerischen Schulen entstehen“, so Söder.
In Würzburg gibt es das BayernWLAN an sämtlichen Standorten der Universität, sowohl in der Stadt als auch am Hubland, außerdem in vielen öffentlichen Einrichtungen des Freistaats, wie der Bereitschaftspolizei, dem Landesamt für Finanzen oder dem Amt für Digitalisierung und Breitband in der Zellerau. Weitere BayernWLAN-Spots sind das Uni-Klinikum in Grombühl, der Botanische Garten am Dallenberg und mehrere Einzelstandorte am Heuchelhof, in Randersacker oder Rottendorf. Im ersten Halbjahr 2019 hatten die BayernWLAN-Spots in Würzburg rund 1,5 Millionen Nutzer.