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Würzburg
Frankenhalle: Würzburger Denkmalschützer sind unzufrieden
Drei Konzepte zur Sanierung der Frankenhalle liegen vor. Dem Arbeitskreis Denkmalschutz gefällt keines davon. Er macht einen anderen Vorschlag.
Der Kopfbau der Frankenhalle zur Veitshöchheimer Straße.
Foto: Johannes Kiefer | Der Kopfbau der Frankenhalle zur Veitshöchheimer Straße.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:10 Uhr

Unzufrieden mit den Konzepten der Frankenhalle ist der Arbeitskreis Denkmalschutz. "Wir fordern eine Neuausschreibung unter Aufnahme von einzelnen Ideen der Investoren", schreibt Arbeitskreis-Sprecher Florian Evenbye. Wie berichtet, will die Stadt die denkmalgeschützte Halle verkaufen und hat deshalb einen Investorenwettbewerb gestartet. Drei Investoren sind noch im Rennen und haben kürzlich ihre Konzepte vorgestellt. An diesem Donnerstag will der Stadtrat den Käufer auswählen.  

Kopfbau gehört zur Frankenhalle 

Dem Arbeitskreis Denkmalschutz fehlen bei den Konzepten Vorschläge für kulturelle, unkommerzielle Nutzungen. Teilweise werde zuwenig Orginalsubstanz erhalten. So würde mit dem Abriss  von Kopfbau und Remise "die historisch bewusst so angelegte Situation der Hauptstraße verschwinden. Der Kopfbau ist ein für das 19. Jahrhundert typischer Baukörper der Veitshöchheimer Straße, wie er noch beim „Zauberberg“ erhalten ist." Darüber hinaus sei die Ausstattung des Kopfbaus noch weitgehend originalgetreu mit Treppenhaus, Fließen oder Oberlichtern aus den 20er Jahren", schreibt Evenbye in einem offenen Brief an die Mitglieder des Stadtrats.

Auch die Initiative Stadtbild in Gefahr kritisiert den Umgang mit Kopfbau und Remise. Sie gehörten unumstritten zum Denkmal und seien keine "Verfügungsmasse, die man beliebig abreißen, neue bauen oder  in eine eine Grünfläche verwandeln kann". In einer Pressemitteilung wird außerdem kritisiert, dass in allen Entwürfen die Ausstattung der Viehmarkthalle erheblich reduziert werde.     

Das Ensemble Frankenhalle solle man laut Arbeitskreis Denkmalschutz kulturell nutzen. Besonders geeignet seien dafür die ehemaligen Ställe, "die mit Holzdachstrukturen, Backsteinsäulen und weiteren Ausstattungsdetails ein spannender Rahmen für Kreativität" sein könnten. 

Kreativquartier Alter Hafen stärken

Die geplante Wohnbebauung hinter der Halle nimmt laut der Initiative Stadtbild in Gefahr keine Rücksicht auf bestehende Gebäudeteile. "Weder im Umgang mit den Stallungen noch als neuer Nachbar der verbleibenden Haupthalle",  schreibt Beate Kohl von der Stadtbild-Initiative.

In Nachbarschaft zum Kulturspeicher wünscht sich die Initiative eine Ergänzung und Stärkung der vorhandenen Kultureinrichtungen. Der Arbeitskreis Denkmalschutz schlägt vor, dass die Stadt dazu das Grundstück nicht verkauft, sondern in Erbpacht veräußert oder selbst öffentlich nutzt. Evenbye: "Damit würde man dem Ziel des Kreativquartiers Alter Hafen und dem Erhalt des bedeutenden, gesamten Denkmalensembles gerecht und nachfolgenden Generationen ein attraktives Erbe schaffen, das ansonsten unwiederbringlich verloren wäre."

 
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Kommentare
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  • holle4es
    Wie wäre mal ein Bericht in der Mainpost: "Denkmalschützer sind in Würzburg in der Minderheit. Der Großteil der Würzburger interessiert sich mehr für eine ordentliche Infrastruktur als für seit Jahren leerstehende städtische Immobilien, die verkauft werden können und Geld bringen. Siehe Frankenhalle, siehe MOZ, siehe Ämterhochhaus, siehe Ami Tankstelle...
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