Es sei ihm ein großes und persönliches Anliegen, die Leistung der 63. Fränkischen Weinkönigin und Deutschen Weinprinzessin Klara Zehnder aus Randersacker zu würdigen, sagte Landrat Eberhard Nuss bei einer Abschiedsfeier im Landratsamt. Klara Zehnder sei eine äußerst verdiente Botschafterin eines der wertvollsten Kulturgüter unserer Heimat gewesen. In Franken gehörten der Wein und die Weinhoheiten einfach zusammen. Ohne diese charmanten Botschafterinnen wäre der Frankenwein weltweit bei weitem nicht so bekannt und beliebt, betonte Nuß. Abgesehen vom Genuss, sei der Wein heute in Mainfranken ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, von dem viele Arbeitsplätze abhingen.
Zum Festakt begrüßte der Landrat neben den Fraktionsvorsitzenden des Kreistages die amtierenden Weinprinzessinnen und einige ehemalige Fränkische Weinköniginnen aus dem Landkreis: Brigitte Fleder (1967) aus Veitshöchheim, die auch Deutsche Weinkönigin war, Marlene Schäffer (1971) aus Thüngersheim, Christine Henneberger-Finger (1972) aus Randersacker, Gertraud Schubert (1974) aus Obereisenheim, Barbara Schiebel (1979) aus Untereisenheim, Andrea Wägerle-Drescher (1983) aus Obereisenheim, Tanja Roth (1994) aus Obereisenheim, Claudia Laub (1996) aus Eibelstadt und Julia Stühler (2003) aus Eisenheim.
Auf Weinmessen in der ganzen Welt unterwegs
Einen berührenden und bildhaften Rückblick auf "die schönste Zeit ihres Lebens" gab Klara Zender. Es sei ihr eine wahnsinnige Ehre, dass so viele Gäste zu dem Festakt gekommen wären. Sie erinnerte daran, wie sie am 23. März im Vogel Convention Center in Würzburg bei fünf Mitbewerberinnen in die Stichwahl gekommen war und nicht daran geglaubt hatte, die Krone zu bekommen. Bewegende Momente ihrer Amtszeit zeigte sie in Bildern: wie sie beim Afrika-Festival den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier traf, Bischof Franz Jung bei dessen Bischofsweihe ein Holzfass mit Messwein schenkte, die Weinlese mit Justizminister Winfried Bausback in Eibelstadt eröffnete - oder wie sie in Berlin Angela Merkel einen Bocksbeutel überreichte und von ihr ein handsignierte Bild geschenkt bekam. Dieses hänge heute in ihrer Wohnung in München, wo sie derzeit ihr duales Studium beim Hotel- und Gaststättenverband absolviert.
Als Deutsche Weinprinzessin durfte Klara Zehnder alle 13 deutschen Anbaugebiete bereisen und war bei Weinmessen in der Schweiz, in Frankreich, Norwegen, Kanada, China und in der laut Zehnder "aufregendsten Stadt der Welt", in New York, unterwegs.
Zehnder dankte dem Landrat für die ehrende Abschlussveranstaltung und freute sich besonders über die Grußworte ihrer Nachfolgerin Carolin Meyer aus Greuth, mit der sie sich bestens verstanden und immer ausgetauscht habe: "Toll, dass sie heute meine Krone trägt." Ein herzliches Dankeschön zum Abschied sprach auch der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, Artur Steinmann. 1950 sei die erste Fränkische Weinkönigin gewählt worden. Dieses Amt sei zu einem wichtigen Mittel geworden, um das gesamte Weinbaugebiet zu fördern.