Seit gut einem Monat ist Carolin Meyer Fränkische Weinkönigin. Kaum gewählt, erfuhr die 23-Jährige aus dem Casteller Ortsteil Greuth gleich, was in den nächsten Monaten so auf sie zukommt. Es ist ein neuer Lebensabschnitt, der da auf die junge Frau wartet und der erst begonnen hat.
Die Wahl und die Feiern im Anschluss sind Carolin noch lebhaft im Gedächtnis. Kaum zu glauben, dass erst vier Wochen vergangenen sind. „Es kommt mir vor, als wären es bereits vier Monate. Fast alles ist ganz anders, als vorher im Alltag. Meine Zeit ist sehr ausgefüllt, aber im Moment ist es noch entspannt.“ Bisher blieb ihr am Nachmittag immer Zeit blieb, um in den eigenen Weinberg zu gehen.
Hilft im Betrieb ihres Vaters
Gut zwei Hektar bewirtschaftet ihr Vater, bei dem sie im Betrieb mithilft. Bei ihrer anderen Arbeitsstelle im Fürstlichen Weingut in Castell ist sie für ein Jahr frei gestellt, anders wäre es gar nicht machbar. „Das ist eine super Vereinbarung, dass ich nach meiner Amtszeit dort wieder einsteigen kann.“ Ein Gehalt erhält sie als Weinkönigin vom Fränkischen Weinbauverband – in Form einer Aufwandsentschädigung.
Das Amt der Weinkönigin genießt Priorität. „Ein Vollzeit-Job“, hat Carolin schon nach den ersten Wochen festgestellt. Zumal ihre Termine und Verpflichtungen noch zunehmen werden. Koordiniert werden sie vom Büro des Fränkischen Weinbauverbandes, wo sich Eva Zürn um den umfangreichen Terminkalender Carolins kümmert. „Das ist klasse. Ich muss nur mit der Krone zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.“
Bis November sind bereits etliche Termine eingetragen, vieles komme kurzfristig hinzu, erklärt die Greutherin. Sie fühlt sich bereits jetzt angekommen in dem Ehrenamt, das ihr Spaß und Lust auf mehr mache. Die Aufmerksamkeit, das Rampenlicht, spüre sie natürlich. „Es wird mit jedem Tag schöner. Man fühlt sich sicherer, weiß einigermaßen, wie die Termine ablaufen und was von einem erwartet wird.“
Gleich am Montag nach der Wahl stand für Carolin als einer der ersten Termine der Besuch bei einem Bekleidungshersteller in der Region an, um ihre Garderobe entsprechend zu erweitern. „Der Traum einer jeden Frau. Du brauchst nicht auf den Geldbeutel zu schauen und kannst dir einige Kleider mitnehmen, aber auch Handtaschen und Schuhe“, erzählt sie schmunzelnd.
Mit dem Dienstwagen zu Terminen
Kurz darauf durfte Carolin „ihr“ Auto abholen, einem schicken Mini Cooper, auf dem ihr Name und ihr Titel steht. „136 PS, damit kann ich auch mal überholen“, schwärmt sie vom gesponserten Dienstwagen, der fast doppelt so viel PS hat wie ihr Ford Fiesta. Mit dem Mini fährt sie meist selbst zu ihren Auftritten, bei denen meist Weinbau-Präsident Artur Steinmann mit Rat, Tat und viel Erfahrung an ihrer Seite steht. „Ich bin seine zehnte Weinkönigin“, sagt Carolin.
Mit ihrem Flitzer ging es bereits nach München, zum Antrittsbesuch und zum Maibock-Anstich. Mit dem ICE waren Königin und Präsident auch unterwegs, dreimal hin und zurück, denn wegen der gleichzeitig laufenden Baumesse waren keine Zimmer mehr in der Landeshauptstadt frei. Es folgte ein Auftritt am Münchner Viktualienmarkt, wo es um Spargel und Silvaner ging.
Dort lernte Carolin Landtagspräsidentin Ilse Aigner kennen. Eine Frau, die sie beeindruckte, wie auch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. „Das sind Frauen mit Power, das merkt man. Gerade Frau Kaniber hat mich sehr überrascht, sie war so bodenständig und herzlich“, berichtet die junge Winzerin von ihren ersten Treffen mit der Prominenz. Auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat sie schon getroffen.
Natürlich ist Carolin gespannt, was noch kommt, auf Prominente, die sie noch kennenlernen wird. Sie freut sich darauf, als Fränkische Weinkönigin Deutschland kennen zu lernen. In den nächsten Tagen geht es nach Berlin, dann nach Schwerin an die Ostsee, und so weiter. Auch im Ausland wird sie während ihrer Amtszeit Franken und den Wein repräsentieren, wann und wohin steht aber noch nicht fest.
Aktuelles im Königinnen-Blog
Anfang Mai folgt in Würzburg mit der „Best of Gold“ die Preisverleihung der allerbesten Frankenweine, für sie als Winzerin ein besonderer Höhepunkt „Das ist die Crème de la Crème der fränkischen Winzer! Sie zu ehren, ist toll.“ Danach beginnt die Zeit der vielen Weinfeste in Franken, wo Carolin Meyer auf möglichst vielen vorbei schauen will. Sie freut sich auf das Treffen und Kennenlernen von vielen Prinzessinnen und Symbolfiguren.
Mit Stolz wird sie bei den Terminen die gleiche Krone tragen, die auch schon ihre Vorgängerinnen auf dem Kopf hatten. Nahezu 30 Jahre alt ist das gute Stück und recht massiv. Aber eben auch gewöhnungsbedürftig, wie so vieles im neuen Leben der Carolin Meyer. Dazu gehören übrigens auch Autogrammkarten und ein Internet-Blog, in dem sie regelmäßig über ihre aktuellen Erlebnisse als Weinkönigin berichtet.
Das nächste Mal die Krone vor einem klaren Hintergrund fotografieren.