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Würzburg
Forderung: Mit kostenlosem ÖPNV zur Klimademo in Würzburg
Eine Großdemo für den Klimaschutz plant Fridays for Future am 20. September. Wenn es nach einer Partei geht, dann soll der Nahverkehr an diesem Tag nichts kosten.
Wie hier im Juli soll auch am 20. September bei einer Großdemo in Würzburg für den Klimaschutz demonstriert werden.
Foto: Daniel Peter | Wie hier im Juli soll auch am 20. September bei einer Großdemo in Würzburg für den Klimaschutz demonstriert werden.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:27 Uhr

Zum "größten globalen Klimastreik aller Zeiten" ruft die Bewegung Fridays for Future für den 20. September auf. Die Aktivisten rufen diesmal auch andere Organisationen, Parteien, Verbände und Institutionen zur Beteiligung an den für diesen Tag weltweit geplanten Demonstrationen auf. Hintergrund sind eine Tagung des Klimakabinetts der Bundesregierung am selben Tag sowie die Vorbereitung eines UN-Gipfels in New York.

Linke hält kostenlosen Nahverkehr am 20. September für "Pflicht"

Auch in Würzburg wird am 20. September demonstriert. Geht es nach der Partei Die Linke und ihrem Stadtrat und OB-Kandidaten Sebastian Roth, dann fahren an diesem Tag Busse und Straßenbahnen kostenlos. Eine entsprechende Forderung richtet die Partei jetzt an die Stadt Würzburg. "Der Klimawandel schreitet voran und es wird Zeit, das Thema endlich anzugehen. Die Stadt Würzburg muss handeln. Vor allem aber muss sie diejenigen unterstützen, die sich gegen den Klimawandel einsetzen", heißt es in einer Presseerklärung. Kostenloser Nahverkehr zur Demo am 20. September sei deshalb "Pflicht".

Schüler und Jugendliche "sollten unterstützt werden und nicht ihr möglicherweise letztes Taschengeld ausgeben müssen, um sich beteiligen zu können", wird OB-Kandidat Roth in der Presseerklärung zitiert. Die Forderung seiner Partei soll "auch denen die Möglichkeit der Teilnahme und Partizipation bieten, die ansonsten Schwierigkeiten hätten, sich zu beteiligen". 

Einen formalen Antrag an den Würzburger Stadtrat für einen kostenlosen ÖPNV gibt es allerdings nicht. Zumindest für den Gesamtstadtrat kommt das Ansinnen auch zu spät, die nächste Sitzung ist erst wieder am 26. September. Deshalb richte sich die Forderung auch direkt an OB Christian Schuchardt, so Roth gegenüber dieser Redaktion. 

Schuchardt: Forderung kommt zu spät für den Stadtrat

"Den Vorstoß von Sebastian Roth finde ich nachvollziehbar, aber zu kurz gedacht: Erstens kann das zum derzeitigen Zeitpunkt gar nicht beschlossen werden, weil vor der Demonstration keine Stadtratssitzung stattfindet – und dort liegt die Entscheidungskompetenz. Das müsste Sebastian Roth als Stadtratsmitglied eigentlich wissen", so OB Schuchardt auf Nachfrage der Redaktion. Schuchardt hält es außerdem "im Sinne der Gleichberechtigung aller Bürger" für nicht nachvollziehbar, warum der ÖPNV "nur für diese Personengruppe und nur für diesen Zweck" umsonst sein soll: "Das wäre eine Benachteiligung aller anderen. Richtiger ist doch, die ÖPNV-Tarife allgemein zu vergünstigen, um mehr Menschen zur Nutzung des Öffentlichen Personen Nahverkehrs zu bewegen."

Schuchardt geht in seiner Reaktion auch auf die kürzlich erhöhten ÖPNV-Tarife ein. Diese sehe er nur als "Übergangslösung", um anstehende Investitionen (u.a. für neue Straba-Züge und Busse) zu finanzieren. Perspektivisch gehe es darum, "durch Tarifabsenkungen zusätzliche Nutzer zu gewinnen, die die Verluste kompensieren oder sogar überkompensieren". Damit wiederum könnte ein weiterer ÖPNV-Ausbau möglich werden. 

Kostenloser ÖPNV war in Würzburg schon mehrfach ein Thema. So konnte im vergangenen Jahr zum Stadtfest die Straßenbahn kostenlos genutzt werden, ebenfalls an den zwei letzten Adventssamstagen. Sebastian Roth hatte zuletzt im April dieses Jahres weitere kostenfreie Straba-Tage gefordert, so zum Umsonst&Draußen-Festival sowie wiederum zum Stadtfest und an den Adventssamstagen. Der Planungs-, Mobilitäts- und Umweltausschuss hatte den entsprechenden Antrag jedoch abgelehnt

 
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  • G. B.
    Der OB möchte sich nur um eine Entscheidung drücken.
    Er ist aus zwei Gründen für eine Entscheidung selbst zuständig:
    1. Ist die Sache eine laufende Angelegenheit, die für die Stadt WÜ keine grundsätzliche Bedeutung hat und auch keine erheblichen Verpflichtungen nach sich zieht. (Art. 37 Abs. 1 Nr. 1 Bayerische Gemeindeordnung)
    2. Wenn der Stadtrat nicht mehr rechtzeitig einberufen werden kann, ist die Sache dringlich, und insofern ist der OB selbst zuständig (Art. 37 Abs. 3 Bayerische Gemeindeordnung)
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  • M. R.
    Mache Argumente sind hier doch völlig fehl am Platz. Sollen dann Raucher bei Gesundheitsthemen ausgeschlossen werden? Fettleibige dürfen nicht bei sportlichen Events mitmachen? Alkoholiker haben das Recht verloren auf das Weindorf zu gehen oder dagegen zu sein?

    Was hier manchmal fehlt ist der nötige Respekt. Mein braucht keine Nächstenliebe zu beten und in die Kirche zu rennen. Einfach mal Respekt dem Gegenüber. Wenn die Kinder und Jugendlichen dafür protestieren wollen, dann sollte man das respektieren. Ist doch auch schön, dass junge Menschen überhaupt mal wieder eine Haltung haben.
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  • R. B.
    @max2010, das eigentlich Schlimme daran ist, dass man für die Kimahysterie die Kinder missbraucht. Kein Land der Welt dreht derart am Rad was das Klima angeht wie Deutschland, viele Kinder glauben mittlerweile dass die Erde in ein paar Jahren nicht mehr existiert. Die Grünen machen Politik mit Angst und ein großer Teil der Medienlandschaft unterstützt diesen mittlerweile zur Religion verkommenen Wahnsinn. In Sachen Klima (gleich ob menschen- oder naturgemacht) können wir ganz viel sinnvolles tun, aber mit Sinn und Verstand und nicht mit Hysterie; Angst ist der schlechteste Berater, aber Politiker machen sich diesen gerne zu Nutzen.
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  • M. R.
    Jup, man muss das große Ganze überdenken: Das Schlechteste für die Erde ist die Produktion von 100 Millionen Elektroautos. Auch wenn's weh tut: Reisen muss stark eingeschränkt werden. Mal eben nach London zum Fußballspiel ist genauso quatsch wie freies Wandern für alle - aber jeder fährt einzeln dafür in den Bayrischen Wald.
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  • R. B.
    @max2010, Ihre Argumente teile ich zu hundert Prozent. Aber alles was wir tun, sollte mit Sinn und Verstand getan werden. Denken Sie an Frau Merkels Schnellschuss hinsichtlich des Atomausstiegs, daraus sollten wir lernen. Wir können, auch wenn wir nur ein winziger Punkt auf der Landkarte sind, viel für unsere Umwelt und unsere Natur unternehmen. Viel wichtiger wäre allerdings, den Rest der Welt mit einzubinden.
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  • M. H.
    Die sind nicht so blöd wie wir und lassen sich deshalb auch nicht einbinden.
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  • P. v.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette (Wortwahl) und wurde daher gesperrt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Kostenfreier ÖPNV für die Gahrt zur Demo.
    Gute Idee. Auch wenn’s nicht klappt
    mit dem ÖPNV dann trotzdem kommen und umso heftiger demonstrieren.
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  • M. H.
    Wo setzen die sich gegen den Klimawandel ein. Ich habe von keiner Maßnahme gelesen, die sie ergreifen, außer herumhüpfen und Abfall hinterlassen.
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  • M. H.
    Immer sollen alles die anderen bezahlen - weil man doch selbst so ein guter Mensch ist.
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  • W. K.
    Was noch zur Klimarettung fehlt:
    Alle Demonstrationsteilnehmer lassen ihre Smartphones zu hause und zwar AUSGESCHALTEN!
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  • S. R.
    Bevor sie solche Kommentare posten, haben sie das mal durchgerechnet, wie wenig Strom das wäre, oder liegt es daran, dass ihnen die echten Argumente fehlen?
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  • W. K.
    1. Kleinvieh macht auch Mist.

    2. Der Strom für die Smartphones ist nicht der einzige Strom der fließt. Jedes Smartphone kommuniziert regelmäßig mit der Sendestation und damit mit den großen Rechenzentren der Mobilfunkanbieter! Dort geht für Rechenleistung (je schneller die Übertragung desto mehr Strom) und Kühlung richtig "der Punk ab".

    3. Klimaschutz aktiv machen können die Demonstrierer nur, wenn der eigene Komfort nicht gefährdet ist.
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  • J. S.
    Es ist ziemlich leicht, die eigenen Gewissheiten (aka Vorurteile) zu pflegen.

    Aber viel interessanter ist es, der Realität zu begegnen.

    Beispielsweise auf der nächsten Demo von Fridays for Future am 20. September.
    Hier in Würzburg - oder irgendwo auf diesem grandiosen Planeten.

    Das könnte allerdings die gepflegten Vorurteile über "die Demonstrierer" in Gefahr bringen.
    Nur Mut!

    No risk - no fun!
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  • W. K.
    Ich glaube, sie verstehen mich falsch!

    Ich bin durchaus auch dafür, dass viel getan werden muss, um den Planeten zu retten.

    Aber ich bin dabei auch der Meinng, dass dann ALLE mitmachen müssen, auch wenn der Anteil noch so klein erscheint. Alleine dadurch, dass man fürs Klima demonstriert darf man nicht vom MITMACHEN befreit sein!
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  • A. F.
    Haben Sie denn eigentlich mal bedacht, dass in den Smartphones, aber auch in anderen elektronischen Geräten, ferner in den Akkus von E-Autos, sogenannte "seltene Erden" verbaut sind, die zum Teil unter umweltschädlichen Bedingungen gefördert werden!?

    So 100 % umweltfreundlich sind diese Geräte also auch nicht.

    Für Sie wäre es daher am besten, sie würden sich eine Trommel kaufen, um zu kommunizieren.

    Aber aufpassen!

    Nicht, dass Sie sich eine Anzeige wegen Lärmbelästigung einfangen!

    Und noch etwas:

    Ihre Vorgängerpartei, die SED, waren zu DDR-Zeiten mit die größten Umweltverschmutzer überhaupt, zumindestens haben sie es geduldet!

    Ja, daran messe ich Sie, die Links-Partei:

    An Ihrer Vorgängerpartei, der SED!
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  • A. F.
    P.S.:

    Wenn es die DDR heute noch gäbe und wenn es nach der SED ginge, würden die Trabbis und die Wartburgs heute noch die Luft verpesten ...

    Wurden doch Umweltschützer gleich als Staatsfeinde abgestempelt ...
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  • H. S.
    Tja Herr Roth, man sollte sich halt auch mal mit solchen Kleinigkeiten befassen, bevor man große Töne spuckt. Smartphones gehören zu den größten CO2-Produzenten und Ressourcenverbraucher (Herstellung, Material, selt.Erden, Vertrieb, Entsorgung, Stromverbrauch, Stromerzeugung, usw). Die FfF hat bisher nur heiße Luft und CO2 produziert, denn wirklich ändern wird diese Generation vielleicht erst etwas, wenn eine Rezession sie wieder dazu zwingt, Selbstversorger zu werden.

    Wenn Sie kostenfreien ÖPNV fordern, wissen Sie auch sicher, wer es dann letztendlich bezahlt? Nämlich die, die brav arbeiten und ihre Steuern bezahlen und damit auch Ihr Mandat und die Kommunalverwaltung finanzieren. Was der eine kostenlos hat, muss ein anderer bezahlen. In der DDR die Sie aber nicht mehr kennen können, war das anders. Stadtrat sein sollte aber auch bedeuten, sich mit der Materie zu befassen, über die man abstimmt.
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