
Boris Becker hat offenbar doch knapp 38 Millionen Euro Schulden bei seinem Ex-Geschäftspartner Hans Dieter Cleven. Der Wimbledonsieger bestreitet die Forderungen seines früheren Beraters seit Jahren. Der "Bild" zufolge wurden jetzt in London die Forderungen des 77-jährigen gebürtigen Würzburgers in das laufende Insolvenzverfahren gegen Becker aufgenommen.
Becker-Anwalt: "Forderung unberechtigt"
Boris Becker sprach von "FakeNews" und kommentierte auf Twitter: „Wir haben wieder mediales
Sommerloch...bin ich wieder an der Reihe mit 'alten' Schlagzeilen ...kann nicht irgendjemand bekanntes Heiraten oder sich scheiden lassen ?!?" Eine Insolvenzdividende soll dem Bericht zufolge schon als eine Art Vorschuss auf das Konto von Cleven überwiesen worden sein. Becker habe eine Widerspruchsfrist dagegen verstreichen lassen. Das Insolvenzgericht sehe damit die Forderung als amtlich bestätigt an.
Im Gespräch mit dieser Redaktion hatte der in der Schweiz lebende Cleven 2017 auf seiner Forderung gegenüber dem Tennis-Star beharrt. Der frühere Metro-Manager sagte da: Zahle Becker, werde ein Großteil der Millionen der früher gemeinsam betriebenen Stiftung für gesünderes Schulessen "fit4future" zu Gute kommen – und damit auch Schulen in Marktheidenfeld, Haßfurt oder Schweinfurt.

Becker hatte Cleven sein Elternhaus in Leimen als Sicherheit angeboten, in dem seine Mutter noch wohnte. Doch parallel dazu offerierte er 2011 das Haus auch dem Miltenberger Anlageberater Jonas K. für dessen Immobilienimperium der Firma S & K. Der Kauf scheiterte daran, dass Becker den Grundschuldbrief nicht beibrachte. Er hatte sich eine Grundschuld von 825 000 Euro auf das Haus eintragen lassen. Zwei Jahre später wurde S & K wegen Betrugsverdacht geschlossen.
Becker wehrte sich juristisch durch alle Instanzen gegen damalige Medienberichte, denen zufolge er das Haus habe verkaufen wollen, obwohl er es an Cleven „verpfändet“ habe. Das Bundesverfassungsgericht entschied schließlich 2018 für die Pressefreiheit - und gegen Becker.