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WÜRZBURG
Finanzdirektor der Diözese tritt zurück
Albrecht Siedler, Finanzdirektor der Diözese Würzburg, tritt von seinen Ämtern als Finanzdirektor und Diözesanökonom  zurück.
Foto: Theresa Müller | Albrecht Siedler, Finanzdirektor der Diözese Würzburg, tritt von seinen Ämtern als Finanzdirektor und Diözesanökonom zurück.
Achim Muth
 und  Gisela Schmidt
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:37 Uhr

Paukenschlag in der Finanzaffäre im Bistum Würzburg: Der Finanzdirektor der Diözese Würzburg, Albrecht Siedler, hat heute gegenüber Generalvikar Thomas Keßler erklärt, dass er von seinen Ämtern als Finanzdirektor sowie als Diözesanökonom mit sofortiger Wirkung zurücktritt. Dies teilt das Bistum in einer Pressemitteilung mit. Damit will er nach eigenen Worten auch Schaden vom Amt des Finanzdirektors und von der Diözese Würzburg abwenden. Bischof Franz Jung hat die Amtsniederlegung angenommen.

Bischof nimmt Rücktritt an

Wie die Main-Post exklusiv zuvor berichtet hatte, war Siedler im Juni wegen der „Vorenthaltung und Veruntreuung von Arbeitsentgelt“ verurteilt worden. Dies hatte die Staatsanwaltschaft Würzburg gegenüber dieser Redaktion bestätigt. Die Höhe des Strafbefehls lag deutlich über 90 Tagessätze, die Geldstrafe im mittleren fünfstelligen Bereich. Damit ist Siedler vorbestraft.

107 000 Euro nachgezahlt

Der Strafbefehl, so das Bistum in einer Stellungnahme, erging im Zusammenhang mit nicht abgeführten Sozialversicherungsbeiträgen für Stipendien an Promotionsstudierende, die gleichzeitig aber in der Seelsorge eingesetzt waren. „Bei dem vom Strafbefehl erfassten Sachverhalt handelt es sich um ein erstmaliges Fehlverhalten eines langjährigen, ansonsten sehr verdienten Mitarbeiters in verantwortungsvoller und schwieriger Stellung“, so Bistumssprecher Bernhard Schweßinger. „Die festgestellten nicht abgeführten Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von rund 107 000 Euro wurden unverzüglich nachgezahlt, zuzüglich der sonstigen Nebenkosten.“

Staatsanwaltschaft ermittelt

Der Generalvikar der Diözese Würzburg lege größten Wert auf die jederzeitige Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben durch alle Personen, die für die Diözese tätig sind. Hinsichtlich der genannten Sachverhalte hat der Generalvikar Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass sich ähnliche Vorgänge künftig nicht wiederholen.

Zuvor war bereits der Geschäftsführer der kirchlichen SBW Bauträger- und Verwaltungs-GmbH wegen des Verdachts der Untreue von seinem Posten enthoben worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Auch der SBW-Aufsichtsrat war von Keßler aufgelöst worden.

 
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  • W. K.
    Rücktritt, warum erst jetzt und nicht sofort nach der Verurteilung????
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  • C. B.
    Ist deshalb die Kirchensteuer so hoch? Damit wir die Geldstrafen der bei der Diözese verurteilten Betrüger zahlen können. Hier gibt's nur eines, entweder man führt richtige Konsequenzen durch oder man setzt ein Zeichen und tritt aus der Kirche aus.
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  • A. B.
    Entschuldigung, aber was soll der Quatsch?? Die Diözese bezahlt keine Geldstrafen von Herrn Siedler. Das wird er schön selbst zu erledigen haben.
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  • D. K.
    Bei einem unterfränkischen Politiker reichte die Hälfte des nicht abgeführten Betrages zu mehreren Storys auf der Titelseite der MainPost. Dies wird von der in diesem Fall nicht vorkommen. Warum ??
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    Am besten alle austreten aus dem Verein und das Geld für wirklich Bedürftige spenden
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  • P. K.
    Schon längst erledigt, aber aus deutlich wichtigerem Anlass.
    Der Ratzinger hatte mein Latinum nicht gekannt.
    Kann man eigentlich beliebig oft eintreten um beliebig oft per Austritt protestieren zu können. So 12 mal pro Jahr wären schon notwendig.
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  • A. B.
    Beliebig oft eintreten/austreten?? Sie haben ein Gemüt! So einfach geht es nun mal nicht.
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  • R. M.
    Adenauer

    Altlasten aufarbeiten war die Devise für Bischof Jung und GV Keßler. Altlasten, die in der Verantwortung deren Vorgänger em. Bischof Hofmann und Adolf Bauer stehen. Hier ist die Aufklärung noch nicht zu Ende. Waren die Aufsichtsräte betriebsblind oder
    aus politischer "Solidarität" weggeduckt? Der neue Aufsichtsrat und der nachfolgende Generalvikar müssen sch- und fachgerechte Beobachter der Geldströme des Bistums sein. Rücksichtnahme auf politische "Schwergewichte" einer Partei sind fehl am Platz! Dies hätte fatale Wirkung auf das politische Erscheinungsbild.
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    Alle Achtung der neue Bischof räumt auf. Was sagt eigentlich sein emeritierter Vorgänger dazu.
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  • P. K.
    nix
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