Seit 25 Jahren gibt es die SBW Bauträger- und Verwaltungs-GmbH. Sie ist eine Schwesterfirma des St. Bruno-Werks, das zur Diözese Würzburg gehörende Wohnungsunternehmen. Seit 24 Jahren ist Otmar F. Geschäftsführer der SBW GmbH – gewesen. Denn vor wenigen Tagen wurde er sozusagen über Nacht abberufen. Und nicht nur er. Auch das Aufsichtsratsgremium gibt es nicht mehr. Es wurde aufgelöst.
Auch als Leiter der Liegenschaftsabteilung freigestellt
Auf Nachfrage sagte Otmar F., er könne seine Abberufung nicht erklären. Sie wurde ihm in einem kurzen Schreiben des Generalvikars Thomas Keßler mitgeteilt. Ebenso nicht nachvollziehbar ist für ihn, warum er darüber hinaus als Leiter der Liegenschaftsabteilung freigestellt wurde. Eine Begründung habe er von der Diözese Würzburg bislang nicht erhalten. „Auf meine Bitte um ein Gespräch habe ich keine Antwort erhalten.“
Einen Tag vor seiner Abberufung sei er noch in der IHK gewesen. Dort wurde das 25-jährige Bestehen der SBW GmbH gefeiert, zu deren Hauptaufgaben „Architektenleistungen und Bauträgertätigkeiten“ für kirchliche Rechtsträger wie für den Caritasverband oder kirchlichen Stiftungen und Pfarrgemeinden zählen, ist der Homepage zu entnehmen. Ebenso, dass es bereits einen Nachfolger für Otmar F. gibt. Werner Philipp führt nun die Geschäfte. Er ist laut seinem Vorgänger einen Tag nach der IHK-Feier berufen worden.
Jürgen Lenssen ist perplex
Auch Jürgen Lenssen ist perplex. Der ehemalige Bau- und Kunstreferent der Diözese Würzburg und Domkapitular im Ruhestand war viele Jahre lang ehrenamtlich im Aufsichtsratsgremium der SBW GmbH tätig. Lenssen bestätigt auf Nachfrage, dass er völlig überraschend und ohne vorherige Ankündigung von Generalvikar Keßler per Brief erfahren habe, dass es ab sofort keinen Aufsichtsrat mehr gibt.
Mit ihm zusammen gehörten auch Adolf Bauer, Zweiter Bürgermeister der Stadt Würzburg, und Bruno Greier diesem Kontrollgremium an. Aufsichtsratsvorsitzender war Albrecht Siedler, der Finanzdirektor der Diözese Würzburg. Alle sind laut Lenssen ihre Posten bei der SBW GmbH los. „Ich bin verwundert, dass man nicht vorher miteinander spricht, andererseits im Brief des Generalvikars von Transparenz die Rede ist“, so Lenssen.
Diözese spricht von einer „Entflechtung“
Auf Nachfrage bestätigt die Diözese die Abberufung von Otmar F.. In der Begründung heißt es, dass bei der SBW Bauträger- und Verwaltungs-GmbH ein „Wechsel in der Geschäftsführung“ vorgenommen wurde, „um künftig eine Entflechtung der einzelnen kirchlichen Rechtsträger herbeizuführen“, so Bernhard Schweßinger, Sprecher der Diözese. Zum Auflösen des Aufsichtsrates sagt er: „Die Struktur der SBW GmbH kommt derzeit insgesamt auf den Prüfstand. Um Interessenskonflikte zu vermeiden, ist eine Entflechtung erforderlich. Deshalb hat Generalvikar Thomas Keßler den Aufsichtsrat der SBW vorübergehend entfallen lassen. Eine Neuausrichtung wird derzeit geprüft. Ziel der Diözese Würzburg ist es, ein höchst mögliches Maß an Transparenz und Compliance zu erreichen.“
Siehe Artikel: SBW: Diözese schaltet Staatsanwaltschaft ein. Und jetzt liebe Mitkommentatoren? "Dreck am Stecken"? die ach so noblen weltlichen Würdeträger?
Fortsetzung folgt nach Absetzung.
Bernd Schneider, Mitglied der Kirchenverwaltung Giebelstadt
Wäre das jetzt nicht passiert, hätte man genauso schreiben können: waurm hat eine Person gleich mehrere dieser Posten inne: Leiter der Liegenschaftsverwaltung der Diözese in der Finanzkammer, bei der SBW-Bauträger Geschäftsführer. Sind das nicht zwei Jobs, die beide eigentlich ein Vollzeit-Job wären? Bekommt er da auch doppeltes Gehalt?
Man kann es sich also drehen und wenden, wie man's braucht - egal ob so oder so - nen Grund auf Kirche einzuhacken findet man!
Einfach unwürdig, dieses Thema so hochzuspielen
Die Maßnahme an sich aber eine ganz normale. Auch das SBW lebt nicht von Luft und Liebe, sondern muss als Unternehmen am Markt bestehen. Wenn das nicht so läuft, muss was geändert werden - Punk!
Außerdem wird der Kirche sonst immer Klüngelei vorgeworfen, verworrene und verflochtene Strukturen. Wenn das aufgedröselt werden soll ist das nur zu begrüßen!
"Reden ist silber, schweigen ist gold."Man muss nicht die Interna kennen. Dies ist doch eine Personalgeschichte. Solche werden und sollten nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen und breitgetreten werden. In Stadt- und Gemeinderräten werden solche Personalangelegenheit unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten und behandelt. Alle Mitglieder haben dabei Schweigepflicht. Viel Lärm um nichts. Die Betroffenen haben ihre sehr lange ihre Pflicht getan. Das ist löblich. Das eine hat sicher mit dem anderen nichts oder wenig zu tun. Eine Reform halt. Das ist doch per se nichts Ungewöhnliches und nichts Verwerfliches. Die einen kommen, der eine oder andere muss gehen, seinen Hut nehmen. Nichts Ungewöhnliches. Jegliches Hickhack schadet nur den "Überraschten" selbst.