In den Vorgängen um die SBW Bauträger- und Verwaltungs-GmbH, einer Schwesterfirma des St. Bruno-Werks, hat die Diözese Würzburg jetzt den Weg zur Würzburger Staatsanwaltschaft gesucht. "Am Donnerstagnachmittag, 12. Juli 2018, hat die Diözese Würzburg, vertreten durch Generalvikar Thomas Keßler, die Sachverhalte, die einer Klärung bedürfen, der Staatsanwaltschaft Würzburg vorgelegt", heißt es in einer am Donnerstagabend verbreiteten Pressemitteilung.
Diözese sichert Kooperation zu
Seitens der Diözese Würzburg habe man der Staatsanwaltschaft eine "vollumfängliche Kooperation" zugesichert. Generalvikar Thomas Keßler, der zurzeit die Entscheidungsgewalt über die Firma hat, habe Bischof Franz Jung über das Vorgehen informiert.
Bereits am Mittwoch hatte Bistumssprecher Bernhard Schweßinger auf Anfrage dieser Redaktion mitgeteilt, dass die plötzliche Entbindung von Otmar F. vom Amt des SBW-Geschäftsführers auf "Sachverhalte, die einer Klärung bedürfen" zurückgeht. Otmar F., der das 1993 gegründete Unternehmen (Umsatz 2017: 2,7 Millionen Euro) 24 Jahre lang geführt hatte, war auch von seiner zweiten Funktion als Leiter der Liegenschaftsabteilung des Bischöflichen Ordinariats freigestellt worden.
Zudem hatte Generalvikar Keßler auch den Aufsichtsrat aufgelöst, dem neben Bruno Greier auch der Würzburger Bürgermeister Adolf Bauer und der ehemalige Bau- und Kunstreferent der Diözese, Jürgen Lenssen, angehört hatten. Aufsichtsratsvorsitzender war der amtierende Finanzdirektor der Diözese, Albrecht Siedler.
Gegenüber dieser Redaktion wollte Schweßinger am Donnerstagabend keine Angaben dazu machen, welche Sachverhalte im Raum stehen: "Wir warten jetzt ab, zu welchem Ergebnis die Staatsanwaltschaft kommt."