Die Mitglieder des Kreisverbands der Würzburger FDP haben bei ihrer jüngsten Versammlung mehrheitlich entschieden, den Bürgerentscheid "Kostenloses Parken auf der Talavera" zu unterstützen. Die beiden FPD-Stadträte haben dagegen für die Bewirtschaftung und den Ratsentscheid "Besser in den Bischofshut" gestimmt. Die Fraktion von FDP/Bürgerforum gehört zusammen mit Grünen, Linken, FWG und ÖDP zum Verkehrsbündnis, das den Autoverkehr in der Innenstadt verringern und Parkmöglichkeiten an deren Rand schaffen sowie den ÖPNV stärken will. Was bedeutet die aktuelle Entscheidung der FPD-Mitglieder für die Haltung der FPD Stadträte Joachim Spatz und Andrew Ullmann?
Ullmann, Kreisvorsitzender und Bundestagsabgeordneter der FDP, sagt auf Anfrage der Redaktion: "Wie wir im Stadtrat über die Talavera abgestimmt haben, ist nicht bei allen Mitgliedern auf Gegenliebe gestoßen. Das gehört zur Demokratie." Da der Kreisverband nur in einem Detail des Verkehrskonzeptes eine andere Meinung als die Fraktion vertritt, sieht Ullmann in der aktuellen Entscheidung kein großes Problem. "Alle Mitglieder wissen, dass sich der Verkehr in Würzburg ändern muss, es geht nur um die Reihenfolge der Schritte."
Auf Antrag der Jungen Liberalen hat der Kreisverband sich gegen eine Bewirtschaftung der Talavera ausgesprochen, bis "echte und ausreichende Alternativen zur Verfügung stehen". Stadtrat Spatz sagt dazu: "Ich habe eine andere Meinung und stehe dazu, auch wenn ich in einem Gremium mal keine Mehrheit dafür bekomme."
kommt mir gerade die Idee zu einem Feldversuch.
Alle Leute, die in WÜ arbeiten und normalerweise mit dem Auto fahren, müssen(!) für die Dauer des Feldversuches den ÖPNV benutzen. Sie dürfen aber zu genau der gleichen Zeit von zuhause aufbrechen, zu der sie mit dem Auto losfahren würden, und sie dürfen sogar daheim bleiben, wenn es zu der Zeit wo sie es brauchen würden (plus eine halbe Stunde) gar keine Verbindung gibt. Die ggf. verlorene aber bezahlte Arbeitszeit wird den Arbeitgebern aus der Stadtkasse ersetzt.
Ähnliches gilt für den Rückweg: wenn es nicht innerhalb einer Viertelstunde nach Arbeitsschluss eine ÖPNV-Verbindung gibt, die weniger als die doppelte Autofahrzeit dauert, dürfen sie auf Kosten der Würzburger Stadtkasse ein Taxi benutzen.
Ich vermute mal, dieser Feldversuch wird entweder nicht zustandekommen oder ganz schnell abgebrochen...
Im übrigen sollten sich die jungen Liberalen mal anschauen wie das Gute Wiener ÖPNV Konzept umgesetzt wurde. Der erste Schritt war eine vernünftige Parkraumbewirtschaftung. Alle anderen Schritte folgten. Auf Nachfrage in Wien wird bestätigt, dass es anders auch ganz nicht geht.
Hoffentlich wird der Bürger eine klare Entscheidung wählen!
Aber dass Sie Würzburg mit Wien vergleichen.... Respekt!
Im Übrigen nicht vergleichbar weil Wien in der engeren Innenstadt prozentual an der Bevölkerung 65% mehr Öffentliche Parkhäuser hat als Würzburg!
kriegen Sie in Wien für 17,10 € ein 72-Stunden-Ticket und brauchen tatsächlich kein Auto... aber Hand aufs Herz: so ein Großstadt-Ballungsraum lässt sich doch eher schwer mit unserer fränkischen Toskana mit Schwerpunkt (WÜ) zum Arbeiten und Freizeiten vergleichen, oder?
Den Vergleich mit Wien halte ich trotz der unterschiedlichen Größe für angebracht. Denn die Parkraumbewirtschaftung gilt auch in den Außenbezirken. Und das ist fast schon ländlicher Raum. Aber zugegeben, der ÖPNV ist auch im ländlichen Raum sehr gut ausgebaut. Aber da kann sich ja auch der Landkreis WÜ mal etwas schneller bewegen.
es ist keine gute Idee und komplett unfair sowieso, die einfachen Leute ausbaden zu lassen, was die ganzen letzten Jahrzehnte versäumt bzw. verbockt wurde. Ich sage Ihnen, was passiert, wenn man weitere Parkplätze in WÜ bewirtschaftet: das Geld verschwindet im Haushalt und taucht an anderen Baustellen wieder auf, die mit dem Verkehr GARNIX zu tun haben (z. B. Kulturspeicher, Theater, neues Nautiland, Landesgartenschau usw.). Und zwar weil nämlich hier komplett und rundherum der politische Wille fehlt, sich mit den wichtige(re)n Themen zu befassen - deswegen bin ich dagegen, neue Einnahmen zu kreieren ohne dass feststeht(!!) dass das Geld an den richtigen Stellen wieder zum Vorschein kommt.
nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.
Unser Provinznest mit einer Weltstadt zu vergleichen, ist schon ein "bisschen" ambitioniert.