In der Fastnacht 2021 ist Kreativität gefragt: Aufgrund der Corona-Bestimmungen sind keinerlei Veranstaltungen wie Prunksitzungen, Bälle oder Faschingszüge erlaubt. Dass in gut zwei Wochen dennoch "Fastnacht in Franken" im Fernsehen zu sehen sein wird, liegt an einem Alternativ-Konzept, an dem die Verantwortlichen seit Monaten gearbeitet haben. Rüdiger Baumann, Redakteur der BR-Fastnachtsredaktion und seit rund zehn Jahren einer der Macher der Sendung, sowie Bernhard Schlereth, Ehrenpräsident des Fastnacht-Verband Franken und künstlerischer Leiter der Sendung, erklären, wie sie die "Fastnacht in Franken" trotz Corona-Pandemie auf den Bildschirm bringen wollen. Mit regelmäßig fast vier Millionen TV-Zuschauern ist "Fastnacht in Franken" die erfolgreichste Sendung im Programm des BR.
Die Sendung wird am Freitag, 5. Februar im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt. Neu ist die Uhrzeit: Beginn ist nicht wie früher um 19 Uhr, sondern erst um 20.15 Uhr. Das Format wird mit zwei Stunden Sendezeit auch rund eine Stunde kürzer sein als in den vergangenen Jahren.
Nein. Erstmals in der 34-jährigen Geschichte der Sendung wird sie nicht live ausgestrahlt. "Fastnacht in Franken" wird als Aufzeichnung gesendet. Ab diesem Donnerstag beginnen in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen "die kalten Proben", wie BR-Redakteur Rüdiger Baumann sagt. Das heißt: Proben ohne Kamera. Ab kommenden Montag werden dann die Aufnahmen gemacht und anschließend im Studio zusammengeschnitten.
Nein. Die Aufzeichnungen finden unter strengen Corona-Auflagen statt.
Nein. Auch wenn, wie Verantwortliche mit einem Schmunzeln erzählen, vor wenigen Tagen noch die Anfrage aus einem Ministeriumsbüro erfolgte, wie denn nun mit dem Termin "Fastnacht in Franken" umzugehen sei. Eigentlich sind die Interaktionen mit und die Reaktionen der Politiker ja Teil des Spiels, sagt Baumann. Das fällt diesmal weg. "Aber das bietet für die Künstler auch Chancen. Sie können beispielsweise Effekte einbauen, die live nicht möglich wären." Es sei Kreativität gefragt. Der Applaus kommt diesmal nicht aus der Halle, sondern vom Band.
Für die Dauer der Proben und der Aufzeichnungen befinden sich Künstler und Mitarbeiter von BR und Fastnachts-Verband in einer Art Blase und unterwerfen sich strengen Auflagen, sagt Baumann. Einen Vergleich zur Fußball-Bundesliga lehnt er ab: "Weil wir uns dauerhaft an alle gesetzlichen Auflagen halten und es keine Ausnahmen gibt. Es wird also zu keinen direkten Begegnungen kommen wie etwa beim Zweikampf im Fußball. Es wird immer Abstand gehalten". Das Konzept, so Bernhard Schlereth, wurde zusammen mit den Hygieneexperten Professor Ulrich Vogel und Professor Oliver Kurzai vom Würzburger Uniklinikum erstellt. Alle an der Sendung Beteiligten werden dreimal in der Woche mit einem PCR-Test auf Corona untersucht. Es handle sich um keine Veranstaltung, sondern um eine Aufzeichnung, also einen Arbeitseinsatz. Alle Tätigkeiten seien mit dem Gesundheitsamt Würzburg abgestimmt, sagen Baumann und Schlereth: "Wir wollen keine Sonderrechte."
Maximal 75 Personen: 11 auf der Bühne und 64 im Saal. Die Anzahl errechnet sich aus den Vorgaben der Behörden: Für jede Person müssen zehn Quadratmeter Raum zur Verfügung stehen. Somit ist auch kein Platz für einen Elferrat. Ob Sitzungspräsident Bernd Händel vielleicht Pappkameraden zur Seite sitzen?
Die Verantwortlichen wollten keine Prunksitzung machen, in der einfach nur die Zuschauer fehlen. So wird es zu Beginn eine Art 30-minütiges Kammerspiel geben. Der Inhalt: Die Künstler wollen sich mit einer Absage der Fastnacht nicht zufrieden geben und organisieren selbst eine Variante von "Fastnacht in Franken". Anschließend wird jeder Akteur mit einer eigenen Nummer zu sehen sein, die eigens eingespielt wurde. Archivmaterial soll – anders als bei der "Närrischen Weinprobe" – so gut wie nicht zum Einsatz kommen. "Die Sendung wird keine Corona-Aufarbeitungssitzung", sagt Baumann. Natürlich werde das Thema Corona vorkommen, aber im Mittelpunkt sollen die Freude und der Spaß stehen: "Wir hoffen, dass es eine Ausflucht von Corona wird."
Fast. Die Verantwortlichen halten sich ein kleines Fenster der Sendezeit auch am Tag der Ausstrahlung noch offen, weil die politische Situation derzeit sehr dynamisch ist. "So stellen wir sicher, dass wir bei einem wichtigen Ereignis auch noch sehr kurzfristig mit einer kleinen Nummer reagieren können".
Viele bekannte Gesichter werden auch in dieser außergewöhnlichen Auflage zu sehen sein: Michl Müller, Bernd Händel, Peter Kuhn, Klaus Karl-Kraus, Ines Procter, Volker Heißmann & Martin Rassau, Sebastian Reich & Amanda, Viva Voce, Norbert Neugirg, Oti Schmelzer, Oliver Tissot, Gerlinde Heßler und Matthias Walz. Dazu wird es auch etwas Tanz geben – mit Abstand.
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Nein und ja. Die Altneihäuser Feierwehrkapell'n beispielsweise wird vor Ort in Veitshöchheim nur von ihrem Kommandanten Norbert Neugirg vertreten. Und von der Pavel-Sandorf-Bigband wird auch nur der Leiter vor Ort sein. Gesungen werden darf – mit Abstand und unter Einhaltung der Auflagen.
Nichts. Die Halle selbst wird wahrscheinlich menschenleer sein. Es wird auch keine Veranstaltung geben, bei der die Künstler anwesend sein werden. Erstmals in der Geschichte von "Fastnacht in Franken" werden die Akteure also ihren Auftritt selbst im heimischen Wohnzimmer verfolgen können.
Nach Informationen des produzierenden TV-Senders SWR soll es am Faschingsfreitag, 12. Februar, um 20.15 Uhr in der ARD die Sendung "Mainz bleibt Mainz" geben. Allerdings ebenfalls nicht als Live-Veranstaltung, die Sendung soll zwei Tage vorher ohne Publikum aufgezeichnet werden. Der SWR will auch mit Einspielfilmen arbeiten. Statt der üblichen rund vier Stunden soll die Sendung diesmal zweieinhalb Stunden dauern.
Bleibt vermutlich nur das Kamerateam übrig.
Schaltet doch um wenns euch nicht gefällt.
Mit Fasching an sich haben so einige Auftritte an sich wenig zu tun. Manche Beiträge wären anderswo (z.B. Late-Night-Comedy) besser aufgehoben.
Es wird keiner gezwungen, die Sendung anzuschauen. Oder?
talentfreien Singerei vergeudet wird!
Viele bekannte Gesichter werden auch in dieser außergewöhnlichen Auflage zu sehen sein: Michl Müller, Bernd Händel, Peter Kuhn, Klaus Karl-Kraus, Ines Procter, Volker Heißmann & Martin Rassau, Sebastian Reich & Amanda, Viva Voce, Norbert Neugirg, Oti Schmelzer und Oliver Tissot.
Warum????
Immer die gleichen, es nervt einfach langsam!!!
Total abgedroschen.
Jetzt wäre die Chance auch mal neuen und noch lustigen Künstlern einen Einstieg zu geben.