Die Vorbereitungen zur Durchführung der achten Leinacher Waldweihnacht nach pandemiebedingter Zwangspause im Vorjahr waren weit fortgeschritten. Doch mitten hinein in die Aufbau-Aktivitäten für den einzigartigen Weihnachtsmarkt in Leinachs Schwarzkiefernwald platzten täglich neue bedrohliche Nachrichten zu einer sich dramatisch entwickelnden Infektionslage.
Aufgrund dessen entschieden sich die beteiligten Ortsvereine am Freitagabend bei einem Treffen im diffusen Lichtkegel der neu installierten Beleuchtung auf dem Veranstaltungsgelände einstimmig für eine Absage. "Wie ich das dem motivierten Rentner-Team verständlich machen soll, weiß ich noch nicht. Aber ich bin überzeugt davon, dass sie Verständnis dafür haben", bedauerte Chef-Organisator Waldemar Amrehn dennoch erleichtert die Entscheidung. Noch am Vortag der Absage hatte ein Helfer-Heer den Wald für den am Wochenende geplanten Start zu den finalen Aufbauarbeiten vorbereitet.
Vorbereitungen waren weit gediehen
"Die Durchführung einer Veranstaltung im absehbaren Besucher-Umfang ist moralisch nicht zu verantworten, wenn Menschen in unserem Land von einem überfüllten Krankenhaus zum nächsten verlegt werden müssen, damit ihnen im Kampf um Leben und Tod geholfen werden kann", argumentierte Organsiationschef Waldemar Amrehn. Jedoch bereits am Vortag hatte sich die Entscheidung zur Absage der weit über die Grenzen der Region bekannten Leinacher Waldweihnacht abgezeichnet.
Insbesondere von den Verantwortlichen der sechs beteiligten Ortsvereine war die Initiative ausgegangen, die Veranstaltung, wie schon im Vorjahr, abzusagen. Nur waren in diesem Jahr die Vorbereitungen deutlich weiter gediehen. Die Werbe-Flyer waren bereits gedruckt und der Aufbau des Buden-Dorfes unter den Schwarzkiefern sollte am Wochenende abgeschlossen werden.
Arbeiten seit dem Spätsommer
Seit dem Spätsommer schon hatte das Organisationsteam intensiv an einer Durchführung unter verbesserten Rahmenbedingungen gearbeitet. Dabei stand insbesondere die Verbesserung der logistischen Voraussetzungen im Vordergrund. In Absprache und Unterstützung durch Gemeinde und dem zuständigen Revierförster Wolfgang Fricker verlegten die Helfer komplett in Eigenregie eine Stromversorgung vom Ortsrand zum Veranstaltungsgelände im Wald. Alleine der hierzu von den Ortsvereinen finanzierte Kostenaufwand umfasste eine vierstellige Summe. Die Stromversorgung war bei den bisherigen Veranstaltungen stets über geliehene, riesige mobile Aggregate erfolgt.
"Innerhalb von 24 Stunden wurde unter Beteiligung von fast vierzig Helfern über eine Strecke von annähernd vierhundert Meter im Zuweg zum Veranstaltungsgelände ein achtzig Zentimeter tiefer Graben gefräst, ein Leerrohr eingebracht und der Graben wieder verdichtet und verschlossen", erinnert sich Organisationschef Waldemar Amrehn an den kollektiven Kraftaufwand.
Vereinsvertreter waren sich einig
Noch in den vergangenen zwei Wochen hatte ein rühriges Rentner-Team für eine Verkabelung des zentralen Verkaufsstandes, die Erstellung von Lichtmasten, Montage von Lampen und Vorbereitung der Aufbauarbeiten gesorgt. Auch der überwiegende Teil des Buden-Dorfes stand schon, als sich das Organisations-Komitee am Freitagabend vor Ort zur Beratung über eine Durchführung der wieder am zweiten Adventswochenende geplanten Veranstaltung traf.
Einig waren sich dabei alle Vereinsvertreter, mit einer Veranstaltung in der aktuell prekären Infektionslage, den aufgrund ihres karitativen Charakters bisherigen guten Ruf der Leinacher Waldweihnacht aufs Spiel zu setzen. Indes betrifft den größten Verlust aus der Absage indirekt die Ortsbevölkerung. Denn im Kreis des Organisationsteams war in Erwägung gezogen worden, sich mit dem Reinerlös der diesjährigen Veranstaltung an der notwendigen Beschaffung eines neuen HvO-Fahrzeuges zu beteiligen.