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Würzburg
Faschings-Glosse zum veganen Weißwurst-Wahnsinn: Von fragwürdiger Feinkost und fragilen Franken
"Rosen sind rot, Veilchen sind blau, über Fleischesser Witze machen – ob ich mich das trau'?" Die Antwort: Ja, unsere Autorin traut sich. Und sie nimmt kein Blatt vor den Mund.
Vegane Weißwürste beim Faschingsempfang der Main-Post (Symbolfoto)? Das sorgte für ordentlich Gesprächsstoff. 
Foto: Getty Images | Vegane Weißwürste beim Faschingsempfang der Main-Post (Symbolfoto)? Das sorgte für ordentlich Gesprächsstoff. 
Milia Geisler
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:17 Uhr

Wie viel kostet ein Weißwurst-Frühstück? Im Fall des diesjährigen Faschingsempfangs bei der Main-Post die Nerven. Aber warum? Intern gab es vorab Diskussionen über mögliche Veränderungen von apokalyptischem Ausmaß! Eine lokalpatriotische Eskalation war nur in letzter Sekunde abzuwenden. Denn es stand im Raum, heuer zusätzlich zur traditionellen Weißwurst auch eine vegane Variante anzubieten. Nun ja, das greift schon mal das fragile Ego fanatisch fleischessender Franken an.

Können sich die Veganer denn nicht einfach einen Salat machen, wenn sie kein Fleisch wollen? Früher ging das doch auch! Es ist eine Debatte, die mindestens so alt ist wie die Volljährigkeit der Gen Z. Für die etwas betagteren Leser: Das ist die Jugend von heute. Sie möchte den Leuten ihr Fleisch verbieten und sie in ihrer Freiheit einschränken. Und sowieso brauchen Veganer immer eine Extrawurst. Der Witz ist alt, aber hier ist eben die Praktikantin am Werk.

Oh, sie sind herrlich, die ganzen Witze über Veganer. Nein, ehrlich! Wie nennt man eine Versammlung von Veganern? Gemüseauflauf. Aber ich verspreche im Folgenden nur eigene Witze zu machen. Dafür nehme ich aber auch kein Blatt vor den Mund, das würden die dahin Vegetierenden - noch so eine Gender-Partizipien-Konstruktion - doch sowieso sofort essen.

Gediegenes Ende des fränkischen Feinkost Fiaskos

Aber zurück zum Thema. Wo ist denn das Problem, eine zusätzliche vegane Variante anzubieten? Ja, zugegebenermaßen sind die Fotos, die man online von veganen Weißwürsten findet, unappetitlich. Aber das ist #söderisst auch. Da stellt sich nun wirklich die Frage, wie lange das noch auszuhalten ist. Über Geschmack lässt sich aber bekannterweise nicht streiten. Auch wenn Sie gerade vielleicht ein anderes Bild von mir haben – niemals würde ich mir das anmaßen...

Glücklicherweise hat das fränkische Feinkost-Fiasko trotz gewaltiger Gefühlswallungen ein gediegenes Ende gefunden. Denn ja, es gibt jetzt auch vegane Weißwürste auf der Faschingsfete. Die hierauf folgenden Kommentare bleiben natürlich fei vorhersehbar.

Aber, aber meine Herren, ich bitte Sie! (Anmerkung: Für den Lesefluss wird im Großteil des Textes das generische Maskulinum verwendet, im Zweifelsfall einfach nicht angesprochen fühlen!) Es ist doch alles gut. Sie bekommen Ihr Fleisch und ich meinen Tofu. Im Endeffekt stehen wir doch sowieso alle zusammen und stoßen mit dem ein oder anderen Bier gemeinsam an. Nur Obacht, denn das ist sowohl mit als auch ohne Alkohol nach deutschem Reinheitsgebot vegan!

 
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  • R. E.
    Soll jeder essen, WAS er WILL. Aber die Glosse ist mir WURSCHT.
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  • H. S.
    Es tut mir leid, aber der Bericht ist einfach nicht mehr zeitgemäß, liebes Redaktionsteam, überdenkt mal eure erzkonservativen Ansichten.
    Die Nachfrage bestimmt den Markt und die Hauptsache ist doch, wenn einer ne vegane Weisswurt anstelle einer echten isst, tut er einiges für die Umwelt! Also bitte weg mit diesem Propaganda-Gedankengut, dass Veganer schlechte Menschen sind. Niemand soll missioniert werden, aber dann bitte auch nicht die Veganer. Reflektiert bitte mal eure Ansichten, natürlich sind hochverarbeitete Lebensmittel immer gesundheitlich zu hinterfragen, allerdings ist der CO2 Footprint bei echtem Fleisch, hier wohl gemerkt Kalbsfleisch (!) nicht zu unterschätzen. Als bitte zukünftig bei solchen Berichten kontrovers beleuchten, danke.
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  • H. G.
    Wenn der Veganer nicht selber Kocht wird er nur verascht.
    Soll jeder essen was er möchte.
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  • H. M.
    Wurst wird aus Fleisch hergestellt. Die Bezeichnung "Vegane Wurst" ist deshalb ein sprachliches Paradoxon!! Jeder soll essen was er will. Ich esse gerne Fleisch und Wurst, allerdings nicht mehr so viel wie früher. Mich stört aber, wenn Vegetarier oder/und Veganer versuchen mir ein schlechtes Gewissen einzureden und mich von ihrer Ernährungsweise zu überzeugen zu wollen.
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  • D. H.
    Bei der Vorstellung eine vegane Wurst oder Schnitzel zu essen, dreht sich mir der Magen um. Entscheide ich mich für vegan, dann stehe ich auch dazu. Die Ersatzprodukte betehen ja teilweise aus viel CHemie und sind betimmt nicht gesünder als eine richtige Wurst oder Fleisch.
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  • E. H.
    Als mir meine Tochter (15) vor ca. 30 Jahren verkündete, sie wolle ab sofort kein Fleisch mehr auf den Tisch sehen war ich erst mal geschockt. Was koche ich in Zukunft ? Muss ich jetzt stundenlang in der Küche werkeln? Ich habe mich dann mit meinem alten Schulkochbuch (Ausgabe 1966) beschäftigt. Und da gab es damals schon im Inhaltsverzeichnis vegetarische Gerichte, Gemüsespeisen, Süßspeisen usw. Eine Gemüsepfanne fürs Kind, dazu ein Schnitzel für Mama. Ging ohne größeren Aufwand und alle waren und sind zufrieden (bis heute!).

    Was an den veganen Fleischersatzprodukten so soll toll sein soll kann ich aber nicht nachvollziehen. Wenn ich keine tierischen Produkte essen will wieso soll den dann das Ding auf meinem Teller aussehen wie das Original?
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  • H. S.
    Grundsätzlich hat ein Weißwurst-Frühstück in Franken nichts verloren. Das gehört unter die Donaulinie. Bei uns gibt es Bratwurst, Saure Zipfel und ähnliches.
    Aber das Problem liegt tiefer: Die Veganer wollen keine Weißwurst, keine Schnitzel, kein Gulasch, keinen Braten. Aber alle Ersatzprodukte sollen trotzdem genauso aussehen, schmecken und benannt sein wie das Original. Das Schwein als Schnitzellieferant würde sich im Wurstkessel rumdrehen, wenn es wüsste, wie die Veganer seinen Namen missbrauchen.
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  • R. B.
    Na ja Mainheini, eine etwas sehr angestaubte Ansicht, als gehöre die Weißwurtst unter die Donaulinie. Die Weißwurst gibt es auf der ganzen Welt, so wie Schnitzel und Co. Und letztlich soll Jeder essen was er mag und sollte es tunlichst unterlassen, den Gegenüber zu missionieren.
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  • H. S.
    Selbstverständlich ist die Weißwurst inzwischen weit verbreitet. Aber die MainPost ist ursprünglich eine fränkische Zeitung mit Verbreitung im Maingebiet. Daher stünde es ihr gut an, wenn sie regionale Gerichte und Getränke unterstützen und servieren würde. Die Weißwurst kommt nun mal nicht aus Franken genauso wie Bratwurst oder 3-im-Weckle nicht aus Altbayern.
    Das ist keine Missionierung, sondern ganz einfach nur unsere schöne Tradition.
    Ich gehe noch einen Schritt weiter: Auf dem Kilianifest sieht man zunehmend oberbayerische Tracht. Wo ist unsere fränkische Tracht geblieben?
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  • K. S.
    Die Mainpost ist seit 2011 keine fränkische Zeitung mehr. Sie gehört zur Augsburger Allg. Mediengruppe ... Sehr "fränkisch" sind insbesondere die Gastkommentare von Augsburger Zeitungs Journalisten.
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  • G. A.
    Da dürften wir Vieles nicht in Franken essen. So ohne Ursprung, Bezug und Tradition.
    Historisch belegt, die Weisswurst kommt aus Frankreich.
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