
Wir befinden uns im Jahre 2021 nach Christus. Die ganze Region Würzburg ist vom Coronavirus unterjocht... Ganz Würzburg? Nein! Einige von unbeugsamen Narren bevölkerte Gemeinden hören nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.
Vielen dürfte diese Passage aus den beliebten Asterix-Comic bekannt sein. Auch für diesen Beitrag ist sie eine gute Einleitung: Er handelt von einem bösartigen Virus, das sich zum Ziel gesetzt hat, der Region Würzburg den Fasching zu vermiesen. Und von einigen Gemeinden, die tapfer einen schier aussichtslosen Kampf kämpfen. Mit Bütt, Tanz, Wein und sogar Hunderten verkaufter Haxen und Hendln. Ja das geht – auch in diesen ungewöhnlichen Zeiten.
190 Halbe Hähnchen und 60 Haxen wurden bestellt
"Eigentlich wollten wir dieses Jahr unser 33-jähriges Jubiläum feiern", sagt Marina Zitterbart, zweite Abteilungsleiterin der Erlabrunner "Narrekröpf". Im vergangenen Jahr sei dann nach und nach jede Hoffnung darauf geschwunden. Ein Fasching so ganz ohne Hoffnung, das wollten die Erlabrunner sich jedoch nicht bieten lassen.
Also setzte die 33-jährige Mutter und Sozialpädagogin sich an ihren Laptop und begann zu planen. Das Ergebnis nennt sich "Prunksitzung für dahemm" und kann sich sehen lassen: Am Samstag, 30. Januar, gibt es für die Erlabrunner Narren eine Faschingsveranstaltung, die sich gewaschen hat. Mit Büttenreden, Tanz, Halben Hähnchen, Haxen, Wein und Bier – nur eben von Zuhause aus.
Herzstück der Aktion ist eine DVD, die digital all das bieten soll, was den Erlabrunner Narren dieses Jahr ansonsten entgeht: In mühseliger Kleinarbeit hat Zitterbart die besten Büttenreden und Tanz-Auftritte der vergangenen Jahre zusammengefügt. Damit hat sie offenbar einen Nerv getroffen: 190 Halbe Hähnchen und 60 Haxen seien zusammen mit der DVD bereits bestellt worden. Diese können am Samstagabend Corona-konform abgeholt und dann im Geiste gemeinsam genossen werden.
Internet-Aktion will das Beste aus der Situation machen
Auch viele andere Vereine aus dem Landkreis wollen sich die Fünfte Jahreszeit nicht vollends vermiesen lassen. So bieten etwa die Leinacher Narren eine "Bunte Kiste", die ebenfalls eine DVD, Wein und Verpflegung enthält, zur Vorab-Bestellung. Abgeholt werden kann diese am Samstag, 6. Februar in einem eigens eingerichteten "Fastnachts-Drive In".
Und auch im Internet formiert sich eine Bewegung zur Rettung des Faschings: So haben sich zahlreiche Würzburger Faschingsvereine der mainfränkischen Initiative "A bissle was geht immer" angeschlossen. Unter diesem Stichwort finden sich auf Facebook Faschings-Beiträge aus der Region. Etwa ein Video der Rimparer Karnevals Gesellschaft, in dem Büttenredner Wolfgang Huskitsch sich über seinen jüngsten Ohrwurm auslässt oder der Hinweis auf eine Faschingstüte der Rottendorfer Karnevals Gesellschaft, die ebenfalls eine DVD sowie "viele Überraschungen" enthält.
"Wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen", erklärt Sandra Hermentin den Hintergrund der Aktion. Hermentin ist Sitzungspräsidentin der Karnevalsgesellschaft Giebelstadt und maßgeblich an "A bissle was geht immer" beteiligt. Von einer Aufbruchstimmung will Hermentin trotz der vielen digitalen Beiträge jedoch nicht sprechen.
Fastnacht-Präsident sieht gute Entwicklung für Zukunft
So gebe es zwar teilweise großen digitalen Enthusiasmus, dieser werde jedoch von den Corona-Bestimmungen gebremst. In Giebelstadt etwa habe man ursprünglich ein großes Tanz-Video geplant, das aufgrund des Lockdowns ausgefallen sei. Stattdessen arbeite man nun an einem kleineren Video, das an diesem Samstag immerhin in Zusammenarbeit mit einem lokalen Fernsehsender entstehen soll. Auch aus anderen Gründen sei die aktuelle Zeit für den Fasching nicht völlig verschenkt: "Gerade entstehen viele Ideen für Rednerbeiträge, die dann im nächsten Jahr präsentiert werden."

Auch Tobias Brand, unterfränkischer Bezirkspräsident des Fränkischen Fastnacht-Verbands, bedauert die Beschränkungen, unter denen Ehrenamtliche aktuell litten. Trotzdem sei es wichtig, positive Aspekte hervorzuheben: "Für die Zukunft des Faschings ist die digitale Entwicklung eine tolle Sache", so Brand. "Viele Formate, die gerade entwickelt werden, werden uns erhalten bleiben."
Zwar werde der Fokus des Faschings stets auf Präsenz liegen. Faschingsfreunde, die jährlich weite Anreisen auf sich nehmen müssten, könnten von den neuen Formaten jedoch künftig profitieren. "So oder so wird es auch in Zukunft immer Hoffnung auf gute Laune geben."
handeln müssen. gerade dannach fing es ja systematisch an die ganze welt zu erobern, von
china aus nach ischgl usw. usf. da hätte man gleich aufhorchen müssen und nicht erst ab
15 märz lockdown einläuten sollen. denke da war die politik und ist sie auch heute noch zu
sehr überfordert, auch wenn söder ff immer wieder glauben, die neueste methode gefunden haben um corona einzudämmen! Ich brauch eigentlich keinen fasching, hab fast 20 jahre faschingsmusik und -zirkus auf der bühne live miterlebt, bleib auch gern mal zu hause. wer möchte: helmstadt findet am 14.2. um 1o.3o ein faschingsgottesdienst statt. selbstverständlich eintrittsfrei, nur ffp2masken mitbringen, dazu die buntesten fetzen die ihr ergattern könnt der godi ist am rathausplatz.