So unglaublich es klingt: Der Würzburger Christian B. hofft, schon am Sonntag aus dem Gefängnis freizukommen – wenn die Indizien gegen ihn in einem weltweit beachteten Kriminalfall nicht ausreichen: Er steht unter Verdacht, für das Verschwinden der damals dreijährigen Maddie 2007 in Portugal verantwortlich zu sein.
Großteil der Haftstrafe verbüßt
Der Unterfranke hat in Kiel eine Haftstrafe wegen Drogenhandels weitgehend abgesessen. Am Sonntag sind zwei Drittel davon verbüßt, berichtet der NDR. Demnach liegt beim Landgericht Kiel seit Donnerstag ein Antrag auf Prüfung zur Freilassung auf Bewährung vor. Die Furcht davor, dass sich der 43-Jährige – wie 1995 in Würzburg – dann untertaucht, beherrschte am Wochenende vor allem die britischen Medien. Sie stürzen sich mit besonderem Eifer auf die Aufklärung des Falles um das englische Kind.
Dass es soweit kommt, ist derzeit aber unwahrscheinlich: Bis die Stellungnahmen der Staatsanwaltschaft Flensburg und der JVA Kiel dazu vorliegen, dauert es laut Landgericht Kiel mindestens zwei Wochen. Erst danach ist klar, ob der Mann vorzeitig entlassen wird.
Verteidiger haben Stellungnahme bislang abgelehnt
Die Verteidiger des 43-Jährigen haben eine Stellungnahme zum Fall Maddie zunächst abgelehnt. Wann damit zu rechnen sei, könne er noch nicht sagen, teilte einer der Anwälte der Deutschen Presse Agentur mit.
Indessen verdichten sich die Indizien gegen Christian B.: Der "Spiegel" berichtet über ein Chatprotokoll aus Ermittlungsunterlagen. In dem Chat habe B. 2013 einem Bekannten von einer Entführung und dem sexuellen Missbrauch eines Kindes geschrieben. Er wolle "etwas Kleines einfangen und tagelang benutzen", soll der Würzburger mitgeteilt haben - und dass "die Beweise hinterher vernichtet" werden müssten.
Dazu passen Aussagen einer Zeugin in Braunschweig, die 2014 am Kiosk von Christian B. arbeitete. Sie sagte jetzt der "Bild" sowie "Daily Mail": Er sei völlig ausgerastet, als man über Maddie sprach. Er habe verlangt, dass man aufhöre. "Er rief: Das Kind ist jetzt tot und jetzt ist das gut so," glaubt sich die Zeugin zu erinnern. Und "Eine Leiche kann man schnell verschwinden lassen. Schweine fressen ja auch Menschenfleisch".
Das englische Blatt zitiert einen 64-Jährigen, der an einer nahen Grundschule arbeitete und sich erinnerte: Der Kiosk-Betreiber habe Kindern immer wieder Spielzeugfiguren geschenkt – einfach so, morgens auf dem Weg zur Schule.
Britische Reporter in der Region
2017 soll B. laut der britischen "Times" und "Sky News" in einer Bar mit einem Bekannten gesprochen haben, als gerade im Fernsehen ein Bericht zum zehnjährigen Verschwinden von Maddie lief. Es wisse alles darüber, soll er sinngemäß geprahlt haben.
Zudem keimt der Verdacht, dass Christian B. etwas mit zwei weiteren Vermisstenfällen zu tun haben könnte: Rene, sechs Jahre alt, verschwand 1996 in Portugal und Inga, fünf Jahre alt, verschwand 2015 in Sachsen-Anhalt. Zu den Tatzeiten hielt sich B. in den jeweiligen Regionen auf.
Unterdessen suchten britische Reporter im Raum Würzburg nach der Familie und den ersten Opfern von Christian B. – und haben sich auch an diese Redaktion gewandt. Obwohl der Wohnort nicht preisgegeben wurde, konnten die britischen Reporter die Mutter von Christian B. ausfindig machen. Gegenüber "Daily Mail" sagte sie, sie wisse nichts über das Leben des Sohnes in Portugal – und sie wolle auch nichts darüber wissen.
Auf Dirk Nowitzki seid ihr schon stolz oder?
wir bedanken uns beim Jura-Professor Woody9195 für seinen wertefreien Vortrag.
Wer ist denn Würzburger? Eigentlich doch nur, wer in Würzburg lebt.
Wenn jemand in Würzburg geboren wurde, so kann man in diesem Fall von einem "gebürtigen Würzburger" sprechen.
Ab wann ist man für Journalisten denn ein Würzburger? Wenn man etwas im positiven oder negativen Sinne hervorheben und so den Bezug zu einem Ort herstellen möchte?
Warum auch immer... der MP unterstelle ich nun wirklich keinen Sensationsjournalismus, das weiß ich aus nun 40 Jahren Lese-Erfahrung.
Die Braunschweiger Presse betitelt ihn sicher als "Braunschweiger" ...
Wenn wir alle, die schon mal eine Zeit lang in Würzburg gelebt haben, dauerhaft als Würzburger bezeichnen, dann wäre dies eine unglaublich große Zahl.
Für mich ist dieser Straftäter definitiv kein Würzburger. Warum will man ihn den unbedingt dazu machen?
die Überschrift Ihrer Recherchen mit: " Würzburger " ..... gefällt sicher nicht nur mir
nicht ! Ich möchte als hier Lebender, also " Würzburger " , nicht mit den Häftling in einen "Sack gesteckt werden. Der ja nach Ihrer Recherche schon viele Jahre mit Würz-burg als Wohnort nichts mehr zu tun und offensichtlich mit seiner Mutter gar keinen Kontakt hat. Zur Zeit wohnt er in der JVA Kiel !!! Ist also " Kieler " !!!
B. ist ja wohl in WÜ geboren und damit auch Würzburger. In jeder Stadt gibts Gut(e) und Böse, das ist nun mal so. Mir tut nur die Mutter leid, die britische Presse ist nicht gerade für Sensibilität und Zurückhaltung bekannt.
haben wir " Würzburger " nicht verdient.
Entsetzlich...…. !!!
"das arme Hascherl" gebe ich in Ihre wertvolle Obhut zurück.