Für helle Aufregung sorgte dieser Tage ein in Kreisen der Jägerschaft im Landkreis und Stadtgebiet Würzburg kursierendes Video einer zwischen Estenfeld und Lengfeld positionierten Wildkamera. In einer Filmsequenz waren drei Tiere erkennbar, die Wölfen zum Verwechseln ähnlich sehen.
Nach Sichtung des Videos durch Experten konnte Michael Hein, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg im Bayerischen Jagdverband, am Dienstagvormittag auf Nachfrage dieser Redaktion allerdings erleichtert Entwarnung geben. Wie Nachforschungen ergaben, handelte es sich bei den zu erkennenden Tieren um Wolfshunde, die einem Halter in Estenfeld nicht zum ersten Mal entlaufen seien.
Von Wölfen kaum zu unterscheiden
Die Aufzeichnungen stammen von einer Wildkamera, die im Bereich der "Weißen Mühle" bei Estenfeld positioniert ist. Wie Hein erklärt, seien die Hunde nicht einmal für ihn und schon gar nicht von Laien zweifelsfrei von Wölfen unterscheidbar gewesen. Stutzig habe ihn die Anzahl gemacht. Dass drei Jungwölfe als kleines Rudel gemeinsam unterwegs sind, sei laut Hein absolut untypisch – aber auch nicht unmöglich.
Schließlich sei die Region wegen verschiedener belegter Nachweise "Wolfserwartungsland". So seien Spuren von Wölfen schon im Bereich Remlingen/Birkenfeld an der Landkreisgrenze zu Main-Spessart und auch in der Nähe des Autobahnkreuzes Kitzingen gefunden worden. Zudem seien erst kürzlich Spuren eines Wolfes aus dem Raum Schweinfurt bestätigt worden, so Hein. Die Größe eines Wolfsreviers umfasse bis zu 300 Quadratkilometer.
Zur Überprüfung des vermeintlichen Wolf-Videos wandte sich der Jäger deshalb an einen ausgewiesenen Wolfsexperten am Landesamt für Umwelt, der die Tiere zweifelsfrei als Wolfshunde identifiziert habe. Die weiteren Recherchen führten schließlich zu einem Halter von Wolfshunden in Estenfeld. Diese Tiere seien laut Hein schon häufiger entlaufen.
Bleibt mal locker.
Mittlerweile grenzt das ja schon an Paranoia.