Die Innenstadt ist am Donnerstagnachmittag belebt. Passanten schlendern zwischen den Ständen der Allerheiligenmesse. Wegen der Corona-Pandemie sind diese mit mehr Abstand aufgestellt. Vor einer Bank in der Eichhornstraße stehen zwei Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD). Sie sprechen mit einer Familie, die dort Pommes essen, die Masken baumeln am Hals. Seit 30. Oktober gilt die Maskenpflicht nicht nur auf der Alten Mainbrücke und am Bahnhofsplatz, sondern auch in der Eichhornstraße, Schustergasse und am Schmalzmarkt. Das heißt: Am Marktplatz darf man eine Bratwurst verspeisen, in der Eichhornstraße nicht.
63 Verstöße gegen die Maskenpflicht, 51 Bußgelder
"Dass die Masken hier auch nicht zum Verzehr von Speisen, Getränken oder zum Rauchen abgesetzt werden darf, müssen unsere Mitarbeiter häufiger erklären", sagt Rathaussprecher Christian Weiß. Die kommunalen Ordnungshüter seien in den Bereichen der Fußgängerzone bisher "hinweisend und aufklärend" unterwegs. Verstöße würden nur in "renitenten Ausnahmefällen" aufgenommen und zur Anzeige gebracht.
Bei der schon seit 18. Oktober geltenden Maskenpflicht am Bahnhof und auf der Alten Mainbrücke ist man dagegen seit Freitag streng und ahndet Verstöße. Bis Donnerstag waren es 63 Verstöße, für 51 davon gibt es bislang ein Bußgeld . Bis zu 250 Euro Bußgeld kann bei fehlendem Mundschutz verhängt werden.
Zusätzliche Kräfte bei der Polizei
"Während in der Innenstadt die Maskenpflicht überwiegend akzeptiert wird, besteht am Bahnhof zumeist Uneinsichtigkeit. Hier ist der KOD deshalb in vielen Fällen auf die Unterstützung der Polizei angewiesen", erklärt Weiß. Die Polizei unterstützt den KOD seit Montag bei der Überprüfung der Infektionsschutzbestimmungen. "Bislang wurden weder Feiern noch Versammlungen auf öffentlichem Gelände aufgelöst", sagt eine Sprecherin der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt. Seit Donnerstag sind bei der Polizei dafür zusätzliche Kräften im Einsatz.
Die Schließung der Gastronomiebetriebe sowie die erlaubte Abgabe von Speisen wird seit Montag vom KOD kontrolliert. Bemängelt wurde bislang lediglich, dass sich Gäste beim Abholen zu lange im Gastbetrieb aufgehalten und in einigen Fälle Getränke an der Theke konsumiert haben.
"Nach den Erfahrungen des KODs werden Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht und Alkoholverbot überwiegend akzeptiert", sagt Rathaussprecher Weiß. Bürger würden die Kontrollen begrüßen und die städtischen Mitarbeiter in der Innenstadt sogar auffordern, die Maskenpflicht noch konsequenter durchzusetzen.
Situation in den Krankenhäusern
In der Universitätsklinik und im Klinikum Würzburg Mitte wurden am Donnerstag 15 Corona-Patienten behandelt. Vier davon auf der Intensivstation. Genauso viele wurden vor knapp zwei Wochen intensivimedizinisch betreut, damals betreuten die beiden Krankenhäuser 13 Patienten mit Covid-Symptomen.
Auf der Intensivstation der Uniklinik, wo momentan zwei Patienten behandelt werden, stehen 80 Betten zur Verfügung, die bei Bedarf auf 160 erweitert werden könnten. Auf dem Höhepunkt der ersten Welle im Frühjahr wurden hier zeitgleich 21 Patienten betreut.
Am Klinikum Würzburg Mitte gibt es 20 Intensivbetten mit Möglichkeit zur Beatmung. "Räumlich und technisch könnte diese Zahl in kurzer Zeit erhöht werden, limitierender Faktor ist jedoch das Personal hinsichtlich Anzahl und Qualifikation", sagt Pressesprecherin Daniela Kalb. Eine Erhöhung der Kapazitäten wäre nur durch Umschichtungen und demzufolge Einschränkungen in anderen Bereichen möglich.
"Deutschlandweit ist Pflegepersonal knapp, insbesondere in den OPs und auf den Intensivstationen, dies gilt auch für die Uniklinik Würzburg", sagt die Pressesprecherin des Unikliniums Susanne Just. Wenn man alle 160 Intensivbetten bräuchte, müssten aufschiebbare Operationen, die dieses Personal binden, verschoben werden. "Allerdings sind wir von dieser Situation derzeit mit den angegebenen Zahlen weit entfernt."
Am besten Sie bleiben gleich ganz daheim und suchen sich einen Job in ihrem Heimatort.