Unterfränkische Lehrer protestieren am Samstag, 18. Januar, von 15 bis 16 Uhr auf dem Unteren Markt in Würzburg gegen das neue Piazolo-Paket für Lehrkräfte. Zur der Kundgebung ruft die Gewerkschaft "Erziehung und Wissenschaft" (GEW) Unterfranken auf. Laut Jörg Nellen, Würzburger GEW-Kreisgeschäftsführer, haben sich bereits über 150 Lehrer an Grund-, Mittel- und Förderschulen zur Demo bereit erklärt. Nun bittet die Gewerkschaft um weitere Unterstützung durch nicht gewerkschaftlich organisierte Lehrer, durch Lehrer anderer Schularten und durch Eltern und Schüler.
"Es reicht! Rote Karte für das Kultusministerium!" So lautet das Motto der Demo. Anlass des Unmuts ist ein Bündel von Maßnahmen, mit dem in Zeichen des Lehrermangels Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) die Unterrichtsversorgung an Grund- Mittel- und Förderschulen sicherstellen will. Zum Piazolo-Paket zählen die Erhöhung der Wochenarbeitszeit für Grundschullehrer um eine Stunde, die Anhebung des Mindeststundenmaßes für Teilzeit auf 24 Wochenstunden und die Verweigerung von Sabbatjahren. Außerdem soll der Antragsruhestand für Lehrer, die vor Vollendung ihres 65. Lebensjahres in Pension gehen wollen, "in der Regel nicht mehr genehmigt" werden, wie es in der entsprechenden Mitteilung des Kultusministeriums heißt.
Unterfrankens Lehrer allerdings wollen Piazolos Pläne offenbar nicht mittragen. "Statt Arbeitsentlastungen anzubieten, wird noch mehr Arbeitsleistung von den Lehrkräften gefordert", heißt es in einer Stellungnahme der GEW. Lehrkräften, die einfach nicht mehr könnten, würden die Perspektiven auf Entlastung nahezu vollständig genommen.
Bei der Kundgebung am Samstag in Würzburg will der GEW-Bezirksvorsitzende Martin Heilig vors Mikro treten, außerdem werden Betroffene und eine Personalrätin sprechen.
"Wenn Lehrer so ein toller Job mit hohem Verdienst und viel Tagesfreizeit ist, steht ja jedem frei selbst einer zu werden!
Worauf wartet man noch?
Lieber machen, statt schlaue Sprüche klopfen."
Ich habe auch nichts dagegen, das Lehrer vor 65 in Pension gehen, aber dann bitte auch mit deutlichen Abschlägen.
Die Verweigerung eines "Sabbatjahres" finde ich legitim. Wer das will, soll kündigen, raus aus dem Beamtenstatus und dann später wieder einen Job suchen. So geht das draußen. Aber Lehrer wollen ein jahr urlauben, um dann wieder in den gleichen Job gehen zu können, womöglich noch mit Anrechnung des Urlaubsjahres auf die Beförderung?
Wenn Grundschullehrer gegenüber Gymnasiallehrern benachteiligt sind - ich kann das nicht beurteilen - dann ist das nicht in Ordnung. Aber das zu ändern ist doch eine interne Sache ihrer Lehrergewerkschaft. Oder wofür sonst haben Sie die?
Sabbatjahre sind - zumindest in besser Jobs mit Uni-Zugang - durchaus weit verbreitet.
In einem Volksbegehren forderten Eltern damals die Rückkehr zum G9. Das Volksbegehren scheiterte aber an einer zu geringen Beteiligung.
2006 musste sich sogar der Bayerische Verfassungsgerichtshof mit dem G8 befassen. Ein Familienvater hatte Popularklage erhoben und verwies zur Begründung auf negative gesundheitliche Folgen durch die Überlastung der Schüler. ALSO der Schüler! Die obersten bayerischen Richter entschieden damals, dass das G8 nicht gegen die Bayerische Verfassung verstoße. Also, von Wegen Versagen der Kultusministerien oder entschieden von Schreibtischtätern, deren Kinder in Privatschulen gingen!!!
…mit Sicherheit war das Abitur besser !!!!!!
Übrigens Pension: Kein Arbeiter bekommt soviel Rente (die er selbst bezahlt) wie Beamte (deren Pension der Arbeiter auch noch mitbezahlt). Aber dafür bekommen Beamte auch nicht mehr Pension, wenn sie ein paar Stunden im Jahr länger arbeiten müssen.
Pensionen werden bestenfalls durch Rücklagen finanziert, die aus Steuermittel bestritten werden. Auch die gesetzliche Rente wird stark durch Steuermittel subventioniert.
Und Steuern zahlen Beamte wie Angestellte gleichermaßen.
Das bruttoverdienst der Beamten ist eben auch geringer, weil keine rentenzahlung anfällt. Dies ist für den Staat wiederum günstiger.
Von daher scheint ihre Argumentation eingängig. Mit der Realität hat sie wenig zu tun.
Und die Drohungen dann krank zu machen oder es auf die Belastung furch die Kinder zu schieben ist weltfremd und unsozial! Dem muss entscheiden begegnet werden!