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Würzburg
Erste Sitzung seit über zwanzig Jahren noch vor dem Sommer: Würzburger Verkehrsbeirat aus dem Dornröschenschlaf erweckt
Letztmalig kam der Würzburger Verkehrsbeirat in den 1990er Jahren zusammen. Das Gremium soll sich jetzt bei einem nachhaltigen Verkehrsentwicklungsplan einbringen.
Der Würzburger Verkehrsbeirat soll sich noch vor den Sommerferien zum ersten Mal treffen und dann ab Herbst seine eigentliche Arbeit aufnehmen. Er wird wohl eher eine beratende Funktion haben.
Foto: Benjamin Brückner (Symbolfoto) | Der Würzburger Verkehrsbeirat soll sich noch vor den Sommerferien zum ersten Mal treffen und dann ab Herbst seine eigentliche Arbeit aufnehmen. Er wird wohl eher eine beratende Funktion haben.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 18.03.2024 02:42 Uhr

Nur drei Wochen hat die Stadtverwaltung gebraucht, um den Beschluss des Stadtrats zur Wiederbelebung des Verkehrsbeirats in die Tat umzusetzen: Noch vor der Sommerpause soll das Gremium zum ersten Mal tagen. Das hat Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) bekannt gegeben.

Ursprünglich hatte die CSU-Fraktion beantragt, den Radverkehrsbeirat aufzulösen

Ursprünglich hatte die CSU-Fraktion beantragt, den seit 2011 bestehenden Radverkehrsbeirat (RVB) aufzulösen und statt dessen den in den 1990er Jahren eingeführten Verkehrsbeirat zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren wieder einzuberufen. Der Ausschuss beschloss dann Mitte Februar, den Verkehrsbeirat "unter Einbeziehung aller wesentlichen Verkehrsträger" wiederzubeleben und den RVB trotzdem weiterarbeiten zu lassen.

Im Rathaus will man mit dem Verkehrsbeirat zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: In den kommenden beiden Jahren soll unter starker Beteiligung von Bürgerinnen, Bürgern und Institutionen ein nachhaltiger Verkehrsentwicklungsplan für die Stadt erstellt werden, in dem laut Heilig "die großen Linien der Verkehrspolitik für die kommenden Jahrzehnte" festgelegt werden. Die Ausschreibung für den SUMP (Sustainable Urban Mobility Plan) ist kürzlich erfolgt.

In den kommenden beiden Monaten soll im Stadtrat die Satzung beschlossen werden

"Dazu passt es sehr gut, dass wir den Verkehrsbeirat möglichst schnell einsetzen", erläuterte Heilig. In den kommenden beiden Monaten sollen  im Stadtrat eine Satzung beschlossen und die Mitglieder des Gremiums benannt werden. Der Verkehrsbeirat soll sich noch vor den Sommerferien zum ersten Mal treffen und dann ab Herbst seine eigentliche Arbeit aufnehmen.

Neben den Stadtratsfraktionen und der Verwaltung sollen darin auch der RVB, der Seniorenbeirat, der Behindertenbeirat, die verschiedenen Verkehrsclubs vom ADAC bis zum ADFC, das Staatliche Bauamt, die IHK, die Handwerkskammer, die Polizei, die Verkehrswacht, der Landkreis und der Stadtmarketing-Verein "Würzburg macht Spaß" vertreten sein. "Es wird eher ein Gremium sein, das sich mit den groben Linien der Verkehrsplanung befasst und Feedback gibt", kündigte Heilig an. "Es wird nicht möglich sein, sich über Details, wie die Krümmung einer Straßenbahnkurve, zu unterhalten."

Die ursprüngliche Geschäftsordnung des Verkehrsbeirats wurde 1996 zum letzten Mal geändert

Am Ende der Stadtrats-Wahlperiode in zwei Jahren soll überprüft werden, ob der Verkehrsbeirat in dieser Form Sinn macht oder neu aufgestellt werden muss. Die ursprüngliche Geschäftsordnung des Verkehrsbeirats stammt aus dem Jahr 1991 und wurde 1996 zum letzten Mal geändert. Seine Aufgabe war damals, "den Stadtrat in allen wichtigen Verkehrsangelegenheiten zu beraten". Laut Heilig hat das Gremium zum letzten Mal in den 1990er Jahren getagt.

 
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Kommentare
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  • Hermann Wolf
    Die Main Post schreibt „nur 3 Wochen hat die Stadtverwaltung gebraucht….“
    In Würzburg ist keinerlei Verkehrskonzept erkennbar. Wenn ich mich richtig erinnere wurden kurz vor der letzten Kommunalwahl neue Radwege in einer Hauruck-Aktion auf die Straßen gemalt damit Würzburg als fahrradfahrerfreundliche Stadt im Ranking einige Plätze nach oben klettert. Wenn ich mit dem Fahrrad auf der Balthasar-Neumann-Promenade auf dem Radweg fahre, endet dieser abrupt in beiden Richtungen und ich befinde mich zwischen Autos. Dies ist nur ein Beispiel für viele Radwege.
    Als Autofahrer in der ohnehin engen Kapuzinerstrasse kommen Radfahrer entgegen.
    Oft enden solche Begegnungen in gegenseitigen Beschimpfungen.
    Haben wir also seit den 90er Jahren ein Verkehrskonzept verschlafen?
    In Erlangen und Münster beispielsweise (fahrradfreundliche Städte) gibt es keine Konflikte zwischen Auto und Fahrrad. „Friedliche Koexistemz“.
    Vllt. schaut man als Würzburger Verwaltung einmal dahin wo es funktioniert.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Verkehrsbeirat im Dornröschenschlaf -

    das könnte natürlich zur Erklärung beitragen, warum sich in den letzten 20 - 30 Jahren in WÜ verkehrsmäßig nichts wirklich Wegweisendes getan hat...
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