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WÜRZBURG
Erntebilanz: Ertrag macht Mainfrankens Winzer glücklich
Mit der Weinlese können Winzer heuer zufrieden sein. Die Erträge sind so hoch wie schon lange nicht mehr. Hier eine Aufnahme vom letzten Tag der Weinlese in Randersacker.
Foto: Lucas Kesselhut | Mit der Weinlese können Winzer heuer zufrieden sein. Die Erträge sind so hoch wie schon lange nicht mehr. Hier eine Aufnahme vom letzten Tag der Weinlese in Randersacker.
Lucas Kesselhut
Lucas Kesselhut
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:03 Uhr

Die warmen Temperaturen haben in Unterfranken für den frühesten Beginn der Weinlese aller Zeiten gesorgt. Und nicht nur das: Die unterfränkischen Winzer holten auch deutlich mehr Trauben von den Reben. Der Fränkische Weinbauverband rechnet mit einem durchschnittlichen Ertrag von 86 Hektolitern pro Hektar für die rund 6080 Hektar Ertragsfläche. Das ist der größte Ertrag seit langer Zeit. Vergangenes Jahr waren es 76 Hektoliter, ein Jahr zuvor 78 Hektoliter gewesen. Der Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2018 beträgt 73 Hektoliter pro Hektar.

Steinmann: „Alles hat gepasst“

„Sie sehen einen glücklichen Präsidenten“, sagte Artur Steinmann, Präsident des Fränkischen Weinbauverbands, am Dienstag bei der Pressekonferenz zur Erntebilanz. Die Weinlese sei überraschend gut gelaufen: „Beim Jahrgang 2018 hat einfach alles gepasst.“ Bei der Weinmosternte rechnet der Verband mit etwa 520 000 Hektolitern. Das durchschnittliche Mostgewicht betrage 89 Grad Oechsle.

Weinlese am 'Böddiger Berg'       -  Der Ertrag an Trauben war heuer so groß wie schon lange nicht mehr.
Foto: Swen Pförtner | Der Ertrag an Trauben war heuer so groß wie schon lange nicht mehr.

Dazu beigetragen hat auch das Wetter. So habe der nasskalte Winter für viel Niederschlag gesorgt. „Wenn wir diesen Regen nicht gehabt hätte, wäre das nicht gut ausgegangen“, sagt Hermann Kolesch, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG). Der Frühling sei für die Reben quasi komplett ausgefallen – und damit auch der Frost. Ab Pfingsten habe schon die Dürrephase eingesetzt und schließlich für den frühesten Lesebeginn aller Zeiten gesorgt. „Oft werden Parallelen zum heißen Sommer 2003 gezogen“, sagt Kolesch. Der sei insgesamt zwar heißer gewesen, habe aber nicht so lang anhaltend heiße Phasen gehabt wie dieses Jahr.

Immer öfter zusätzliche Bewässerung nötig

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„Es ist wichtig, aus diesem Dürresommer zu lernen“, sagt Kolesch. Beispielsweise seien die Anträge für die Tröpfchenbewässerung in diesem Jahr sehr hoch gewesen. In den extrem regenarmen Monaten Juli und August mussten die Winzer im Weinberg mit der Bewässerung nachhelfen.

Dafür sorgte der heiße Sommer nach einem nassen Winter für extrem volle Rebstöcke. Die Winzer hätten immer wieder Trauben vor der offiziellen Lese geerntet, um den Rebstock zu entlasten, so Kolesch Schädlinge und Erkrankungen hätten dieses Jahr wiederum keine Probleme gemacht.

Silvaner vor Müller-Thurgau gelesen

Der Weinbauverband bilanziert die Lese so. „entspannt, unaufgeregt und schnell“. Schon innerhalb von drei Wochen sei sie größtenteils beendet gewesen. Und das erste Mal sei der Silvaner vor Müller-Thurgau und Bacchus gelesen worden.

Doch der trockene Sommer machte auch Probleme. Frühreifende Rebsorten hatten mit der Hitze zu kämpfen gehabt, beispielsweise der Müller-Thurgau: „Das ist nicht die Rebsorte, die den Klimawandel mitmachen wird“, sagt Kolesch. Gewinner sind laut Weinbauverband dafür der Silvaner, andere spätreifende Trauben und rote Rebsorten. „Die waren dieses Jahr voll dabei“, freut sich Hermann Mengler, Fachberater für Kellerwirtschaft und Kellertechnik vom Bezirk Unterfranken. „Die Winzer haben rechtzeitig mit der Lese angefangen.“ Für strahlende Gesichter bei den Winzern sorgt nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität der Trauben: 80 Prozent seien für einen Prädikatswein geeignet.

 
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    Na dann Prost auf den 2018er.
    Hoffen wir mal, dass er sich im Fass gut entwickelt
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