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Lengfeld
Entwicklungskonzept: So soll sich Würzburgs Stadtteil Lengfeld verändern
Die Neugestaltung der Lengfelder Ortsmitte rund um das alte Löschgerätehaus der Feuerwehr war Thema eines Ideenwettbewerbs, dessen Ergebnisse jetzt vorliegen. Was nun geplant ist.
Blick auf den Ortskern des Würzburger Stadtteils Lengfeld. Im Rahmen eines städtebaulichen Entwicklungskonzepts soll der Bereich um den alten Feuerwehrgeräteschuppen umgestaltet werden.
Foto: Daniel Peter | Blick auf den Ortskern des Würzburger Stadtteils Lengfeld. Im Rahmen eines städtebaulichen Entwicklungskonzepts soll der Bereich um den alten Feuerwehrgeräteschuppen umgestaltet werden.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 17.02.2024 10:00 Uhr

Ein multifunktionales Jugendhaus und eine generationenübergreifende Begegnungszone: Das waren die beiden wichtigsten Vorgaben für die acht Teilnehmer des Realisierungs- und Ideenwettbewerbs für die Umgestaltung der Lengfelder Ortsmitte. Durchgesetzt hat sich ein Entwurf des Architekturbüros Jäcklein aus Volkach mit der Sunder Plaßmann Noll Plan + Bau GmbH aus Kassel.

Dort, wo im Lengfelder Altort die Werner-von-Siemens-Straße auf die Herrnhofstraße und die Kurze Gasse trifft, steht das alte Löschgerätehaus der Feuerwehr, das im Zuge der Umgestaltung abgerissen wird. An seiner Stelle sollen ein Jugendzentrum und ein attraktiver Dorfplatz entstehen, der zu Begegnungen einlädt - "städtebaulich und freiplanerisch attraktiv" soll die neue Ortsmitte werden, heißt es in der Ausschreibung des Wettbewerbs für das rund 2500 Quadratmeter große Areal neben dem Ökumenischem Zentrum und direkt an der Kürnach.

Raum für generationenübergreifende Aktivitäten geschaffen

Die Sieger haben einen Neubau aus Holz mit zwei ineinander geschobenen eingeschossigen Baukörpern mit Satteldächern entworfen, der nach ihrer eigenen Beschreibung des Projekts Raum schaffen soll für "generationenübergreifende Aktivitäten, die das lebendige Stadtteilleben unterstützen." Das Gemeinschaftshaus öffnet sich nicht nur zum neuen Dorfplatz, sondern auf der anderen Seite auch zu einem "grünen Zimmer" in Form der renaturierten Bachlandschaft der Kürnach. Über eine Furt mit Trittsteinen soll der direkte Zugang zur Kürnachtalhalle möglich sein.

Ein Gemeinschaftshaus am Dorfplatz mit einem 'grünen Zimmer' - das ist der Siegerentwurf des Ideenwettbewerbs für die Lengfelder Ortsmitte.
Foto: Jäcklein Architekten | Ein Gemeinschaftshaus am Dorfplatz mit einem "grünen Zimmer" - das ist der Siegerentwurf des Ideenwettbewerbs für die Lengfelder Ortsmitte.

"Dieser Entwurf hat als einziger das Merkmal, dass er diese beiden Möglichkeiten bietet", erläutert Stadtbaurat Benjamin Schneider, der einer der Fachpreisrichter der Jury unter Vorsitz der Münchner Stadtplanerin Irene Burgstaller war. Außerdem bleibt beim Siegerentwurf auch künftig genug Platz für den Busverkehr im Altort – das war laut Schneider nicht bei allen Wettbewerbsbeiträgen der Fall. Die Führung der Buslinien im Lengfelder Altort nach der verkehrlichen Erschließung des geplanten Baugebiets an der Carl-Orff-Straße ist umstritten und wird derzeit im Stadtteil und im Stadtrat heiß diskutiert.

Im Siegerentwurf seien beide Plätze stimmig ausformuliert

Der Abriss des Feuerwehrgerätehauses zu Gunsten eines Dorfplatzes und eine zusätzliche Querungsmöglichkeit über die Kürnach wurden unter Beteiligung der Bürger bereits 2016 im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) für Lengfeld als konkrete Ziele festgelegt. Auch vor Auslobung des Wettbewerbs durften die Lengfelder ihre Vorstellungen und Ideen einbringen.

Die Sieger haben einen Neubau aus Holz mit zwei ineinander geschobenen eingeschossigen Baukörpern mit Satteldächern entworfen.
Foto: Jäcklein Architekten | Die Sieger haben einen Neubau aus Holz mit zwei ineinander geschobenen eingeschossigen Baukörpern mit Satteldächern entworfen.

Im Siegerentwurf seien beide Plätze stimmig ausformuliert, heißt es in der Begründung des Preisgerichts: "So bleibt der öffentlichkeitswirksame Dorfplatz recht frei und offen, um Raum vor dem Hauptzugang zu geben und die Fassaden der Säle gut in Szene zu setzen, während das Grüne Zimmer eine Baumpflanzung bekommt." Kritische Anmerkungen sind darin auch zu finden: Der geplante Eingriff in das Bachbett der Kürnach sei überzogen und würde zu viele Bäume opfern: "Auch die Furt mit den Trittplatten sollte viel bescheidener ausfallen."

Den 2. Platz belegte das Büro o5 architekten bda aus Frankfurt am Main mit Mann Landschaftsarchitektur aus Fulda, den 3. Preis vergab die Jury an die Würzburger Planungsgemeinschaft der Architekten Manfred Ring und Matthias Braun mit Kaiser, Juritza und Partner Landschaftsarchitekten. Sämtliche Wettbewerbsbeiträge sind noch bis Ende Januar im 1. Stock des Rathauses ausgestellt.

 
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  • reutjo
    Legt *man.n das bisherige Verkehrsaufkommen

    an dieser kurvigen Einmündung zu Grunde und berücksichtigt man weitere 700 neue Bewohner die es in Lengfeld geben soll, dann ist an dieser Örtlichkeit eine Art Jugendzentrum der falsche Standort. Die Besucher fallen ja nicht
    vom Himmel, sondern kommen zu Fuss oder per Fahrrad. Wenn das bisherige alte Feuerwehrgebäude abgetragen wird, entsteht zu allererst ein für ALLE schöner, übersichtlicher, freier, sonniger Platz, der das ehemalige Dorf gross-
    städtischer macht. Die Jugend trifft sich doch weiter hinten am Sportplatz und an der Sporthalle.
    Der Verkehr im Ortskern muss aber für ALLE möglich sein. Ganz besonders, wenn zw. dem Gewerbegebiet " WÜ-Ost
    ( sgn. Automeile ) über die Georg-Engel-Str. ein Verbindungsanschluss kommt. 700 Neubürger aus dem Gebiet
    "Carl Orff" schicken schon mal *herzliche Grüsse an die Disskutanten. Da dürften sicherlich auch neue Wähler
    darunter sein. Platz schaffen und gleich wieder bebauen sollte gut überlegt sein.
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  • sepele
    Ich verstehe das Ziel ihrer Argumente nicht. Wünschen sie sich mehr verkehrsflächen statt Aufenthaltsraum?
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  • reutjo
    re @ " sepele " .....

    ich verstehe Sie nicht ! ?
    Der Bus der dort zZt. drehen muss, wird doch durchs Feuerwehrhaus tagtäglich behin-
    dert. Da diese Linie weiterhin benötigt wird und bleibt, gäbe man den öffentl. Verkehr mehr Raum. (Aufenthalte sind auch im freien Raum denkbar. Dazu braucht man kein JZ
    in geschlossenen Räumen "an dieser Örtlichkeit"! ) Der Hol-, Bringdienst, Anlieger- und
    Durchgangsverkehr für nahezu ALLE Lengfelder Bürger braucht insgesamt etwas mehr Platz. Das erlebe ich täglich. Und Sie würden es auch erleben..... !!
    Also " Freifllächen " für mehr Lebensqualität ALLER dort bisher und künftig dort Le-
    benden. ( Verstehst mi etz ??
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  • aus der fast kindlich wirkenden Sicht unseres Stadtbaurates sicherlich ein schöner Spielplatz. Wo jung und alt die Füsse in der Lengfurt baumeln lassen..... grinsen

    Jedoch gibt es im ÖZ nicht bereits genügend Gemeinschaftsräume die nicht wirklich ausgelastet sind!? Und es ehedem fraglich ist wie die Kirche es in Zukunft noch finanzieren kann in den nächsten Jahren wenn keiner mehr hin geht!!!!

    Maibaumplatz ist auch schon an einer wunderschönen Stelle vorhanden! Ist der 2. Mai dann auch noch ein zusätzlicher Feiertag um den 2. aufzustellen ?
    Ein (leeres!)Jugendzentrum ist bereits das Milchhäusle oder muss das weg weil ein Stadtrat hier Parkplätze haben will ?
    Wieviele will man noch bauen und unterhalten und wer zahlt das alles ?

    Eine weitere Bürde die die nächste Generation finanzieren muss!
    siehe Stadttheater etc...
    Sollte man das Geld nicht in die Würzburger Schulen investieren ?
    Da gibt es viele wichtigere Pkte!!

    Wieviele Parkplätze sind es denn dafür hier nun weniger ??
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