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Würzburg
Entscheidung über Straba-Linie 6: Würzburg droht gegen schnellere Städte zu verlieren
In den Haushaltsberatungen trifft der Würzburger Stadtrat eine wichtige Entscheidung für die Straba-Linie 6. Eine Fraktion hat sich jetzt hinter das Projekt gestellt.
Eine Animation der geplanten Trasse der Linie 6 in der Würzburger Theaterstraße.
Foto: Animation WVV | Eine Animation der geplanten Trasse der Linie 6 in der Würzburger Theaterstraße.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 25.11.2024 02:32 Uhr

"Die SPD-Stadtratsfraktion steht ohne Wenn und Aber zum Bau der Straßenbahnlinie 6 zum Hubland. Sie ist das wesentliche ökologische Verkehrsprojekt der letzten 20 Jahre und darf nicht kurz vor der Realisierung aufs Abstellgleis gestellt werden", schreibt SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Kolbow. Mit der Pressemitteilung reagiert die SPD auf einen aktuellen Artikel dieser Redaktion. Wie berichtet, will die Freie-Wähler Fraktion 600.000 Euro für städtebauliche Begleitmaßnahmen aus dem Haushalt 2025 streichen und auf 2026 verschieben. Auch die CSU hatte erklärt, dass sie das Geld nicht bereitstellen will, weil sie bislang nicht die aktuellen Kosten der Linie 6 kennt.

Kolbow sagt dagegen: "Jetzt ist es an der Zeit, dass die Stadt Würzburg endlich in die Gänge kommt und auch die nötigen Gelder für die Begleitmaßnahmen in den Haushalt einstellt." Er kritisiert, dass CSU und Freie Wähler Zweifel am Bau der Straßenbahnlinie 6 aufkommen lassen.  

Die Planung der Begleitmaßnahmen ist eine Voraussetzung dafür, dass die WVV, Bauherrin der neuen Linie, den Förderantrag einreichen kann. Erledigt die Stadt ihren Part nicht, verzögert sich der Bau der seit 2007 geplanten Linie weiter.

München und Augsburg wollen schneller neue Straßenbahn-Linien bauen

Der zivilgesellschaftliche Arbeitskreis Mobilität der Agenda 21  warnt vor den Folgen einer Verschiebung. Sprecher Thomas Naumann: "Wir haben noch einmal Rücksprache mit den Behörden genommen – es bleibt dabei: Jede Minute weitere Verzögerung ist eine zu viel. Der Förderantrag für die Linie 6 muss so schnell wie möglich raus."

Laut Agenda 21 haben Augsburg und München aktuell Anträge für neue Straßenbahnstrecken gestellt oder stehen kurz vor Einreichung. "Für zwei Münchner Projekte besteht seit vier Wochen Baurecht, seitdem hat der Stadtrat die Finanzierung abgesichert und jetzt stellen sie den Förderantrag, um im Frühjahr 2025 bauen zu können." Diese und andere Städte würden mit Würzburg um Mittel im besonders hohen Bundesprogramm konkurrieren. Da dieses 2025 auslaufe, müsse sich Würzburg zwingend 2025 bewerben, um nicht leer auszugehen. WVV-Geschäftsführer Ralf Willrett sieht diese Gefahr nicht: "Das Förderprogramm ist ein seit vielen Jahrzehnten laufendes Programm."   

Die Agenda 21 appelliert an den Stadtrat, bei den Haushaltsberatungen "ein klares Signal für die Linie 6 zu setzen". Diese sei mit vielen anderen vergleichbar, die in Deutschland finanziert werden, und würde ähnlich hoch wie diese gefördert werden. Endgültige Zahlen erhielte man immer erst mit dem Förderbescheid. Wenn das Projekt jetzt beendet würde, wären die "bereits erbrachten circa zehn Millionen Euro an Planungs- und Verfahrenskosten verloren".

 
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  • Johannes Metzger
    Es gibt keine Stadt in der Bundesrepublik, die bereut auf die Staba zum setzten. Es gibt aber einige, die ihr nachtrauern. In Hamburg etwa reichen selbst die überlangen MB Citaro capa city L Busse (mit einer Kap. Von 120 Passagieren) bei einem 5 min Takt nicht aus, um die Menge von Passagieren, auf ehemaligen Strabalinien zu befördern.
    Parteiübergreifend hält man heute in HH die damalige Entscheidung für falsch.
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  • Martin Arold
    Als Verkehrsunternehmen ganz schön wenig Interesse an Investitionen. Gestern waren es Ressourcen, heute "ach gibt bestimmt wieder neue Förderprogramme." Bei der WVV bin ich mir nicht sicher ob wirklich neue Straßenbahnen gekauft werden, weil die 65 Jahre alte Museumsbahn ja auch noch funktioniert hat.
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  • Michael Zink
    Laut dem Bild soll also wieder mal (vermutlich nicht nur) eine Straße zugepflastert werden.
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  • Reinhard Opel
    Würzburg hat bereits zwei Millionengräber im dreistelligen Bereich, das Theater und die Festung. Soll nun ein weiteres Millionengrab dazukommen ??

    es ist doch viel einfacher, die Bus-Taktung zu erhöhen, die Infrastruktur ist vorhanden und kann in einem Jahr realisiert werden.
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  • Michael Zink
    Sind auch genügend Fahrer vorhanden?
    Auch nächstes Jahr noch?
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  • Reinhard Opel
    Personalprobleme gibt es z.Zt. überall. gibt es genügend Straba-Fahrer ??
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  • Michael Zink
    Keine Ahnung. Aber davon bräuchte man weniger für die gleiche Kapazität.
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  • Alexander Losert
    Die Festung finanziert der Freistaat Bayern.
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  • Walther Prinz
    Die Linie 6 auch zu einem erheblichen Teil. Auch der Bund beteiligt sich mit erheblichen Mitteln. Für die Stadt bliebe nur noch ein überschaubarer Rest zu finanzieren.
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  • Reinhard Opel
    Herr Losert, Sie sind ja wirklich lustig "die Festung finanziert der Freistaat Bayern". in meinen Augen werden hier Steuergelder der hart arbeitenden Bevölkerung "verbrannt".

    hier muß eine Prioritätenliste eingeführt werden, zuerst Geld für die Krankenhäuser, Schulen, Kitas, Seniorenwohnheime.

    und wenn dann noch was übrig bleibt, Geld für Luxus und Pomp. aber z.Zt. passiert genau das Gegenteil.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Trugschluss - @ Reinhard Opel -

    wie man hier lesen kann:

    https://hessen.vcd.org/der-vcd-vor-ort/wiesbaden-rheingau-taunus/citybahn/wirtschaftlich

    Aber die Stadt WÜ will ja offenbar 100 % der (Mehr-)Ausgaben (für ÖPNV...) sparen, und das geht nur, wenn man am Status Quo garnix ändert. Zumindest bis die derzeit eingesetzten Busse altersbedingt die Grätsche machen...
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  • Walther Prinz
    Busse und Straßen sind aber schon längst an ihren Kapazitätsgrenzen angekommen.
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  • Jochen Freihold
    Einspruch, Herr Opel, wieso soll die laufende Sanierung der Festung Marienberg durch nden Freistaat Bayern ein "Millionengrab" für Würzburg sein? Bitte mehr Sachlichkeit.
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  • Reinhard Opel
    hallo Herr Freihold, mit den 300 Millionen für die Festung kann man dann Keine Krankenhäuser, Keine Schule, Keine Altenheime und Keine Kitas mehr finanzieren. egal wo diese in Bayern sind.
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  • Robert Hippeli
    Der Würzburger Stadtrat ist einfach nicht lernfähig.
    Es gibt nur Fördermittel wenn eine Kommune möglichst geschlossen zu einem Projekt steht! Parteigeklüngel bedeutet Stillstand!

    Was wurden bei dieser Linie schon für Planungskosten verdübelt der Profilierung wegen!

    Aber da ist bestimmt auch die Ampel schuld!
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  • Walther Prinz
    Wie kommt es zu den unterschiedlichen Aussagen der WVV und des Arbeitskreises Mobilität zum möglichen Ende der Förderung durch den Bund in 2025? Wer hat denn nun Recht? Liebe Main-Post, könntet ihr das mal recherchieren?
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Seien wir mal gespannt - @ Walther Prinz -

    was nach dem Regierungswechsel mit dem schönen Förderprogramm des Bundes passiert. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, die CSU weiß das schon und spielt deswegen auf Zeit, weil wenn man das Geld nicht für die blöde Straba ausgeben muss, kann man ja die heiß ersehnte Mehrzweckhalle damit sponsern. Dass die WVV da so wenig Eifer an den Tag legt, kann ich zwar nicht verstehen, aber vielleicht macht sich da ja jemand Hoffnung auf eine Parteikarriere, wenn er das Projekt erfolgreich und lärmarm zum Kippen bringt.
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  • Peter Lelowski
    Die WSB ist abhängig vom Aufsichtsrat der WVV. In diesem sitzen die Parteien des Stadtrates, auch die CSU.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Der Aufsichtsrat - @ Peter Lelowski -

    macht mir in diesem Zusammenhang weniger Sorgen. Eine größere Rolle scheinen mir da die "Amigo-Netzwerke" zu spielen. Irgendwer hat mir seinerzeit erzählt, dass aus dem Projekt beim ersten Anlauf nichts wurde, hätte etwas mit einem verbaselten Zuschussantragstermin zu tun gehabt (keine Ahnung ob das - so - stimmt)... irgendwelche Ähnlichkeiten mit dem derzeitigen Stand wären dann natürlich vollkommen zufällig...
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  • Manuela Göbel
    Vielen Danke für Ihr Interesse, Herr Prinz! Wir werden auf jeden Fall weiter recherchieren und hoffentlich auch diese Frage klären. Vielen Dank und liebe Grüße
    Manuela Göbel, Mainpost
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