
"Die SPD-Stadtratsfraktion steht ohne Wenn und Aber zum Bau der Straßenbahnlinie 6 zum Hubland. Sie ist das wesentliche ökologische Verkehrsprojekt der letzten 20 Jahre und darf nicht kurz vor der Realisierung aufs Abstellgleis gestellt werden", schreibt SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Kolbow. Mit der Pressemitteilung reagiert die SPD auf einen aktuellen Artikel dieser Redaktion. Wie berichtet, will die Freie-Wähler Fraktion 600.000 Euro für städtebauliche Begleitmaßnahmen aus dem Haushalt 2025 streichen und auf 2026 verschieben. Auch die CSU hatte erklärt, dass sie das Geld nicht bereitstellen will, weil sie bislang nicht die aktuellen Kosten der Linie 6 kennt.
Kolbow sagt dagegen: "Jetzt ist es an der Zeit, dass die Stadt Würzburg endlich in die Gänge kommt und auch die nötigen Gelder für die Begleitmaßnahmen in den Haushalt einstellt." Er kritisiert, dass CSU und Freie Wähler Zweifel am Bau der Straßenbahnlinie 6 aufkommen lassen.
Die Planung der Begleitmaßnahmen ist eine Voraussetzung dafür, dass die WVV, Bauherrin der neuen Linie, den Förderantrag einreichen kann. Erledigt die Stadt ihren Part nicht, verzögert sich der Bau der seit 2007 geplanten Linie weiter.
München und Augsburg wollen schneller neue Straßenbahn-Linien bauen
Der zivilgesellschaftliche Arbeitskreis Mobilität der Agenda 21 warnt vor den Folgen einer Verschiebung. Sprecher Thomas Naumann: "Wir haben noch einmal Rücksprache mit den Behörden genommen – es bleibt dabei: Jede Minute weitere Verzögerung ist eine zu viel. Der Förderantrag für die Linie 6 muss so schnell wie möglich raus."
Laut Agenda 21 haben Augsburg und München aktuell Anträge für neue Straßenbahnstrecken gestellt oder stehen kurz vor Einreichung. "Für zwei Münchner Projekte besteht seit vier Wochen Baurecht, seitdem hat der Stadtrat die Finanzierung abgesichert und jetzt stellen sie den Förderantrag, um im Frühjahr 2025 bauen zu können." Diese und andere Städte würden mit Würzburg um Mittel im besonders hohen Bundesprogramm konkurrieren. Da dieses 2025 auslaufe, müsse sich Würzburg zwingend 2025 bewerben, um nicht leer auszugehen. WVV-Geschäftsführer Ralf Willrett sieht diese Gefahr nicht: "Das Förderprogramm ist ein seit vielen Jahrzehnten laufendes Programm."
Die Agenda 21 appelliert an den Stadtrat, bei den Haushaltsberatungen "ein klares Signal für die Linie 6 zu setzen". Diese sei mit vielen anderen vergleichbar, die in Deutschland finanziert werden, und würde ähnlich hoch wie diese gefördert werden. Endgültige Zahlen erhielte man immer erst mit dem Förderbescheid. Wenn das Projekt jetzt beendet würde, wären die "bereits erbrachten circa zehn Millionen Euro an Planungs- und Verfahrenskosten verloren".
Parteiübergreifend hält man heute in HH die damalige Entscheidung für falsch.
es ist doch viel einfacher, die Bus-Taktung zu erhöhen, die Infrastruktur ist vorhanden und kann in einem Jahr realisiert werden.
Auch nächstes Jahr noch?
hier muß eine Prioritätenliste eingeführt werden, zuerst Geld für die Krankenhäuser, Schulen, Kitas, Seniorenwohnheime.
und wenn dann noch was übrig bleibt, Geld für Luxus und Pomp. aber z.Zt. passiert genau das Gegenteil.
wie man hier lesen kann:
https://hessen.vcd.org/der-vcd-vor-ort/wiesbaden-rheingau-taunus/citybahn/wirtschaftlich
Aber die Stadt WÜ will ja offenbar 100 % der (Mehr-)Ausgaben (für ÖPNV...) sparen, und das geht nur, wenn man am Status Quo garnix ändert. Zumindest bis die derzeit eingesetzten Busse altersbedingt die Grätsche machen...
Es gibt nur Fördermittel wenn eine Kommune möglichst geschlossen zu einem Projekt steht! Parteigeklüngel bedeutet Stillstand!
Was wurden bei dieser Linie schon für Planungskosten verdübelt der Profilierung wegen!
Aber da ist bestimmt auch die Ampel schuld!
was nach dem Regierungswechsel mit dem schönen Förderprogramm des Bundes passiert. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, die CSU weiß das schon und spielt deswegen auf Zeit, weil wenn man das Geld nicht für die blöde Straba ausgeben muss, kann man ja die heiß ersehnte Mehrzweckhalle damit sponsern. Dass die WVV da so wenig Eifer an den Tag legt, kann ich zwar nicht verstehen, aber vielleicht macht sich da ja jemand Hoffnung auf eine Parteikarriere, wenn er das Projekt erfolgreich und lärmarm zum Kippen bringt.
macht mir in diesem Zusammenhang weniger Sorgen. Eine größere Rolle scheinen mir da die "Amigo-Netzwerke" zu spielen. Irgendwer hat mir seinerzeit erzählt, dass aus dem Projekt beim ersten Anlauf nichts wurde, hätte etwas mit einem verbaselten Zuschussantragstermin zu tun gehabt (keine Ahnung ob das - so - stimmt)... irgendwelche Ähnlichkeiten mit dem derzeitigen Stand wären dann natürlich vollkommen zufällig...
Manuela Göbel, Mainpost