
Nach zwei Monaten Stillstand durften am Montag die Wirte auch in Ochsenfurt endlich wieder ihre Gäste im Freien bewirten. Aber ganz so einfach wie vor der Corona-Pandemie ist es weder für die Gastronomen und ihre Bedienungen, noch für ihre Gäste. Denn vor dem Betreten des Biergartens muss erst einmal die inzwischen allgegenwärtige Schutzmaske aufgesetzt werden. Dann folgt der Eintrag in eine ausliegende Liste. Name, Wohnort und Telefonnummer der Gäste müssen sie angeben.
Und, was man nur noch aus DDR-Zeiten oder aus der gehobenen Gastronomie kennt, die Besucher werden „gesetzt“. Und zwar auf den Mindestabstand. Erst dann kann der Mund- Nasenschutz abgenommen und bestellt werden. Wobei die dienstbaren Geister natürlich immerzu die Maske tragen müssen. Doch trotz all dieser momentan noch berechtigten Vorsichtsmaßnahmen fanden sich schon einige Gäste ein, was sicher auch dem „Biergartenwetter“ geschuldet war.
Der Mindestabstand muss gewahrt werden
Die Wirte sind durch die Bank froh, dass endlich wieder etwas läuft, aber sie warten dennoch sehnsüchtig auf den 25. Mai, um endlich auch wieder ihre Innenräume für die Gäste öffnen zu können. Im Biergarten der Traditionswirtschaft "Kauzen" sitzen um die Mittagszeit schon einige Gäste. Vier kommen mit dem Radl aus Hofheim bei Hassfurt. Weil sie endlich wieder einkehren können, haben sie sich zu einer mehrtägigen Radtour durchs Frankenland aufgemacht. Und weil die vier im Bild verwandt sind und zusammen wohnen, dürfen sie auch auf den vorgeschriebenen Mindestabstand verzichten.

Ansonsten sind die Tische und Stühle so gestellt, dass immer der Mindestabstand von eineinhalb Metern gewahrt bleibt. Trotz weniger Gäste hat die Wirtin Doris Sinn, die um die Mittagszeit alleine bedient, viel Stress, bedingt durch die Auflagen. Aber sie freut sich auch, dass es endlich wieder aufwärts geht.
Endlich wieder schöppeln
Im Biergarten des „Ankers“ genießen ebenfalls einige Gäste bei Essen und Bier die neue Freiheit. Wirt Horst Becker sieht die Lage einigermaßen optimistisch. „Es ist hart, aber nicht hoffnungslos“, meint er. Am Mittwoch begann auch Sandra Jaekel vom "Öchsle" wieder mit der Außenbewirtung. Wie auch der Betreiber des "Bären" hatte sie sich entschieden, erst am Mittwoch zu öffnen. Sie hat sich die Zeit genommen, um alle Auflagen für die neue und andere Freiluftsaison perfekt umzusetzen. Mit ihrem innovativen Team, sagt sie, will sie es für die Gäste so angenehm wie möglich machen. Auch das vietnamesische Restaurant „Luu“ darf seine Gäste wieder im Freien bewirten, genau wie alle Cafés in der Stadt.

Daniela Krämer bedient schon seit vielen Jahren im „Purzl“. Genau wie ihre Chefin Rita Weinrich freut sie sich, endlich wieder ihre Stammgäste zu sehen. Die Gaststätten „Zum Schmied von Ochsenfurt“ und die „Krone“ an der alten Mainbrücke betreibt der in der Stadt nur als „Eso“ bekannte Wirt. Auch er ist froh darüber, endlich wieder Gäste zu haben. Aber noch steht der Aufwand nicht im richtigen Verhältnis zu den Einnahmen, meinte er. Das kann sich hoffentlich am Wochenende ändern, wenn das Wetter mitspielt. Dann werden auch wieder viele Radler in die Stadt kommen, denn ein Radausflug ohne Einkehr, wie in den vergangenen Monaten, macht halt nicht so viel Spaß.
Ab dem Mittwoch hatte dann auch der „Ochsenfurter Brückenschoppen“, die Weinwunderbar von Anna Steinmann, wieder geöffnet. Schon seit Tagen steht auf dem Plakat auf der Naturbühne beim Schlössle „Ich freu mich auf euch“. Und die Ochsenfurter und ihre Gäste wird’s sicher auch freuen.
