
Pater Maximilian ins Herz zu schließen, war insbesondere für die Würzburger Wallfahrerinnen und Wallfahrer wahrlich nicht schwer. Seine ihm gottgegebene Art, auf die Menschen zuzugehen, fand Ausdruck in seiner besonderen Persönlichkeit. Seine einzigartige Gabe, Menschen in seinen Bann zu ziehen, kam nicht alleine dadurch zum Ausdruck, dass ihn die Pilgerinnen und Pilger vertraut beim Vornamen nennen durften.
Drei Jahrzehnte fungierte Maximilian - neben seinem Dienst im Strafvollzug und Leiter der Krankenhaus-Seelsorge in Personalunion - als Präses der Wallfahrt und der Bruderschaft zum Heiligen Kreuz Würzburg. Mit der Rückkehr von seiner 30. Kreuzbergwallfahrt endete für Maximilian, aber auch für die Kreuzbruderschaft, nun eine Ära. Bedingt durch seine Versetzung vom Kloster der Würzburger Franziskaner-Minoriten ins Kloster Lage-Rieste in der Diözese Osnabrück zum Dezember letzten Jahres, scheidet Pater Maximilian zum 30. September als Präses aus dem Amt. Die Verabschiedung durch Bischof Dr. Franz Jung während der Schlussandacht der Kreuzbergwallfahrer im Kiliansdom gestaltete sich, wie zu erwarten, emotional. Schließlich brandete dennoch Jubel auf - der ausgelöst wurde durch die Ernennung von Andreas Kneitz zu Pater Maximilians Nachfolger. Der 39-Jährige ist leitender Priester der Pfarreiengemeinschaft Erlabrunn, Leinach, Margetshöchheim und Zell am Main im Pastoralen Raum Würzburg Nord-West. Aus Rimpar stammend, kennt er den Weg zum Kreuzberg seit seiner Jugend.
Emotionaler Abschied durch die Wallfahrer-Band
Noch niemals zuvor in der 377-jährigen Geschichte der Würzburger Bruderschaft zum Heiligen Kreuz stand ein Präses derart lange an deren Spitze. Schon während eines Gottesdienstes am vorletzten Tag der Wallfahrt in Euerdorf verabschiedete die von der langjährigen aktiven Wallfahrerin Pia Beckmann geleitete Wallfahrer-Band Maximilian auf emotionale Weise mit dem Lied "Nehmt Abschied Brüder ungewiss". Ergänzt wurde es mit einer ihm gewidmeten, ganz persönlichen Strophe. "Viele kennen dich drei Jahrzehnte. Manche erst drei Jahre. Aber bei allen hast du Spuren hinterlassen", resümierte Beckmann für die Wallfahrer.

Im März 1959 in eine gläubige bayerische Großfamilie in einem Ortsteil von Dorfen im Landkreis Erding hinein geboren, orientierte sich Maximilian früh am franziskanischen Leben. Das franziskanische Charisma, in Dankbarkeit zu leben, habe Maximilian im barrierefreiem Umgang selbst gelebt und uns täglich vorgelebt, von morgen bis abends, betonte Bischof Franz Jung. Es sei schön gewesen, zu erleben, wie Maximilian mit den Menschen interagiert.
Als Kaplan und Diakon zunächst in Kaiserslautern tätig, war Pater Maximilian im September 1994 ins Kloster der Franziskaner-Minoriten nach Würzburg gekommen. Am 15. September 1994 erfolgte durch den damaligen Würzburger Bischof Paul-Werner Scheele die Ernennung zum Präses der Bruderschaft in Nachfolge von Pater Engelbert Otte. Von Pater Engelbert übernahm Maximilian auch die Aufgabe der Gefängnis-Seelsorge sowie als provinzinterner Leiter des Ordensapostolats und Verlagsleiter von "Friede und Heil", einer Zeitschrift der Würzburger Franziskaner-Minoriten. Zuständig für die Ordensjugend, war Maximilian von 1995 bis 2000 Juniorartsleiter, bevor er im März 2000 für rund sechs Jahre zum Guardian des Würzburger Konvents gewählt wurde. Ab September 2006 erfolgte für Maximilian der hauptamtliche Einstieg in die Klinik-Seelsorge. "Viel länger als von ihm gedacht, bis Ende Februar letzten Jahres."
Besondere Herausforderungen während der Pandemie
Die größten inhaltlichen Veränderungen der Wallfahrt in seiner Zeit als Präses ergaben sich nach Maximilians Überzeugung bei den Texten. Die anfänglich starke Prägung der Wallfahrt durch die blutige Sprache der Barrockzeit habe sich vor allem geändert in den Auferstehungsweg mit den Begegnungen und Impulsen in Texten von Pater Anselm Grün auf dem Rückweg nach Würzburg. Eine textliche Übertragung in neuzeitliche Meditationen erfolgte darüber hinaus durch die Vorbeter Barbara Schebler und Markus Ewald - unterstützt von Stephan Steger, Liturgiereferent des Bistums Würzburg. Als eine besondere Herausforderung während seiner Amtszeit erinnerte sich der scheidende Präses im Gespräch mit der Redaktion an die Dom-Wallfahrt 2020 und im Folgejahr die "Wallfahrt To Go" als Angebote in den Pandemie-Jahren.
Trotz des Abschieds aus dem Frankenland kam Pater Maximilian mit seiner Versetzung als Guardian ins Kloster Lage-Rieste bei Osnabrück zumindest seinen Urlaubszielen, den Nordsee-Inseln, näher. Doch die Würzburger Kreuzbergwallfahrt werde er nicht vergessen, versprach er. Als gewöhnlicher Pilger an der Seite seines Nachfolgers Andreas Kneitz möchte er wiederkommen und sich mit der Bruderschaft zum Kreuzberg auf den Weg machen. So Gott will.

Wünsche alles Gute und reichlichen
Gottes Segen für die Zukunft.
Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !