Für alle Beteiligten herrscht weiter eine Ausnahmesituation, die Einrichtung kommt nicht aus den Schlagzeilen: Am Donnerstagabend gab das Gesundheitsamt einen elften Corona-Toten für das Würzburger Seniorenheim St.Nikolaus bekannt. Nähere Angaben wurden nicht gemacht.
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Dafür bleibt es zumindest im benachbarten Ehehaltenhaus, das wie St.Nikolaus zur städtischen Stiftung Bürgerspital gehört, bei vorerst bei einem einzigen Infektionsfall. Dies hätten die Corona-Tests bei allen Bewohnern der beiden Seniorenheime ergeben, bestätigte Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt am Donnerstag auf Anfrage.
Kein weiterer Corona-Fall im Ehehaltenhaus
Wie berichtet, wurde am Dienstag erstmals auch bei einer älteren Frau aus dem Ehehaltenhaus das Covid-19-Virus festgestellt. Sie wird in einer Würzburger Klinik behandelt. Zwischenzeitlich war die Testung aller Bewohner und Pflegekräfte beider Heime veranlasst worden. Die vorliegenden Ergebnisse werden nach Mitteilung des Bürgerspitals mit Experten des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ausgewertet "und auf dieser Basis die notwendige Strategie festgelegt".
Im Heim St.Nikolaus waren bereits zuvor – die elf Verstorbenen eingerechnet – 39 Bewohner und 33 Pflegekräfte positiv getestet worden. Der Oberbürgermeister hatte am Mittwoch vor der Presse eine teilweise Verlegung der Bewohner nicht mehr ausgeschlossen. Ob es tatsächlich dazu kommt, wird voraussichtlich am Freitag entschieden.
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Schon seit dem Corona-Ausbruch im Heim St.Nikolaus vor knapp drei Wochen wurden dort ein Teil der Bewohner und nahe Angehörige auf das Virus getestet. Allerdings: Manche warten auch nach 14 Tagen noch auf ein Testergebnis. Mit bitteren Folgen – wie ein Fall zeigt, der dieser Redaktion bekannt wurde.
Nach Corona-Test: Zwei Wochen lang kein Ergebnis
Ein älterer Mann aus dem direkten Wohnumfeld eines mittlerweile verstorbenen Corona-Patienten wurde auf Anweisung des Gesundheitsamtes vorsorglich getestet, ebenso seine Frau. Sie kam regelmäßig zu Besuch ins Heim, um ihren Mann zu versorgen. Den Abstrich bei der Ehefrau nahm ein Arzt der Kassenärztlichen Vereinigung, er besuchte die Seniorin zuhause. Zur Sicherheit wurde sie für die nächsten zwei Wochen in Quarantäne gesetzt, ihren Mann konnte sie wegen des Besuchsverbot im Heim ohnehin nicht mehr sehen.
Weder gesehen noch gehört hatte sie seitdem von der Kassenärztlichen Vereinigung (KVB). Seit mehr als zwei Wochen wartet sie vergeblich auf eine Mitteilung über das Testergebnis. Besonderes Problem dabei: Der ambulante Pflegedienst verweigerte ihre Betreuung zuhause, weil sie keine Negativ-Bestätigung vorlegen konnte. Erst als die 14 Tage der verordneten Quarantäne vorbei waren, kam auch der Pflegedienst zu der alten Frau wieder.
Kassenärztliche Vereinigung räumt Versäumnis ein
Von der Redaktion über den Fall informiert, hat sich am Donnerstag der unterfränkische KVB-Sprecher Christian Pfeiffer eingeschaltet. So konnte kurzfristig geklärt werden, dass der Test bei der Seniorin nicht verloren gegangen ist – und negativ war. Warum die KVB die Betroffene bisher nicht darüber informierte, bleibt unklar.
Der stellvertretende KVB-Sprecher Axel Heise kann sich den Verzug nicht erklären, räumt aber ein: "Das hat definitiv zu lange gedauert." Er verweist auf die hohe Belastung bei der Abnahme der Tests. Über 30 000 habe die KVB bereits bayernweit durchgeführt. Bei positiven Befunden melde sich umgehend das Gesundheitsamt und kläre die weiteren Maßnahmen.
Auch bei negativem Testergebnis muss informiert werden
Aber auch bei einem negativen Ergebnis müssen die Getesteten ausdrücklich informiert werden. Dies schreibe das bayerische Infektionsschutzgesetz vor, so Heise. Die KVB verständige die Betroffenen normalerweise telefonisch - innerhalb von maximal fünf bis sieben Tagen. Wer getestet wurde, muss darauf warten. Von Nachfragen über die Hotline 116 117 bittet die KVB dringend abzusehen. Testergebnisse könnten dort nicht mitgeteilt werden.
Die Schwachstellen werden zunehmend aufgedeckt.
Aber eines können wir schon jetzt sagen. Unsere Unikliniken sind (sehr) gut aufgestellt.
Das Berliner Charité spielt eine hervorragende Rolle. Übrigens auch einige andere große Krankenhäuser, die zwar nicht wissenschaftlich arbeiten, aber eine hervorragende Patientenbetreuung bieten. Z.b. das Robert Bosch Klinikum in Stuttgart.
Die normalen Krankenhäuser in der Fläche sind auch hier in vielen Fällen heillos überfordert. (Beatmung, wie sie jetzt erforderlich ist, braucht hohe Kompetenz.)
Die Gesundheitsämter sowieso. Die Städte, würzburg spielt wegen der Ausnahmesituation Ehehaltenhaus sicher eine Ausnahmerolle, kommen, obwohl die Menschen da ja dicht aufeinanderhocken, nicht schlechter weg als so mancher Flächenlandkreis. Das gilt nicht nur für Bayern, sondern der ganzen Republik. Und Bayern ist nicht besser aufgestellt.
Folgendes wollte ich mit der Darstellung aufzeigen:
- Deutschland geht im internationalen Vergleich sehr gut mit der Situation um.
- Bayern geht im Vergleich mit dem übrigen Deutschland ( mit Ausnahme St. Nikolaus) mit der Situation genauso sehr gut um, aber nicht besser.
- würzburg geht im Vergleich zu anderen Städten ( ohne St. Nikolaus) mit der Situation sehr gut um.
- würzburg geht mit und durch St. Nikolaus mit der Situation nicht gut um.
- Daher bildet St. Nikolaus längst einen Schwerpunkt im Umgang mit der Situation, der für Bayern und sogar für Deutschland von Relevanz sein muss.
Auf die besondere Situation Bayerns durch die Nähe zu den Hotspots in Tirol und Südtirol und damit den vielen Kurz-Ski-Urlaubern (auch aus unsere Raum) sei hier nur der Vollständigkeit halber hingewiesen, das haben andere nicht in dem Umfang.
Dass Bayern aus grüner Sicht nicht besser aufgestellt sein darf - na ja, Schwamm drüber, weil selbst die Vielrednerin schweigt!
Wer wie Sie ernsthaft den Supergau als Normalfall geregelt haben will hat mit Verlaub nicht alle Tassen im Schrank!
1.
In Deutschland ist , Stand heute , jeder 310.000ste gestorben
2.
In Bayern ist , Stand heute, jeder 250.000ste gestorben
3.
In Würzburg ist , Stand heute, jeder 12.000ste gestorben
4.
In St. Nikolaus ist , Stand heute, jeder 15. gestorben.
ohne eingrenzung sind das werte ohne wert.
dass in einem seniorenheim die sterberate höher ist, als in allen anderen bereichen ist mehr als normal und muss eigentlich so sein.
Es geht um die, durch den Virus gestorbenen Menschen. Die Zahlen entstehen durch die gemeldeten Verstorbenen dividiert durch die Einwohner der genannten Region.
Der Stand der Zahlen ist: heute morgen ( 27.03.2020 )
Die Frage „seit wann ? “ ist hierbei irrelevant, da durch die Eingrenzung ( „an dem Virus verstorbene“ ) der jeweilige Zeitraum klar sein dürfte .
Zwar gab es die ersten Toten in den Regionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten;- dieser Unterschied ist mittlerweile jedoch nicht mehr hochrelevant.
Mit zunehmender Dauer wird die Grundaussage sogar noch „richtiger“, da sich die prozentuale Anzahl der Toten von St. Nikolaus im Vergleich zu den Toten in Bayern oder Deutschland noch weiter erhöhen dürfte.
Gratuliere, Sie haben meine Hochachtung!
Diese Stellen sind offenbar sowas von überfordert, eine nach Prioritäten strukturierte Arbeitsweise an den Tag zu legen, dass man sich fragen muss, was diese gut bezahlten Verbandsleute und Beamten des Gesundheitsamts eigentlich den ganzen Tag machen! Kann man die nicht wegen Unterlassung anzeigen?
Wenn ich einen Tag meine Steuer zu spät zahle, habe ich am nächsten Tag eine Mahnung im Briefkasten. Das können sie. Wenn's ums Geld der Bürger geht, sind sie zur Stelle, aber sonst?
Mir fehlen die Worte.
Füreinefreiemeinung ist offensichtlich allwissend nur leider hält er es nicht für nötig aktiv einzugreifen sondern abzuwarten bis, wie sagt man so schön, das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Da, lieber füreinefreiemeinung, müssen Sie aber gehörig an Ihr Selbstbewusstsein arbeiten.
Bei solchen Mitbürgern fehlen mir die Worte!
1. Am 05.03. ( vor 21 Tagen) erreichte das Virus Würzburg.
2. Am 12.03. ( vor 14 Tagen) starb der 1. Würzburger an der Viruserkrankung.
3. Am 19.03. ( vor 7 Tagen) starb der 4. Würzburger an der Viruserkrankung.
4. Am 26.03.( Heute ) starb der 11. Würzburger an der Viruserkrankung.
5. Alle 11, an der Viruserkrankung gestorbenen Würzburger, lebten im Seniorenheim St. Nikolaus.
Nicht immer größer und wirtschaftlicher sondern klein und überschaubarer.
Deshalb nicht alles in die Städte zentralisieren sondern dezentral auf den Dörfern bleiben.
„versagt“ ist bei einer solch plötzlichen und neuartigen Situation ein großes Wort.
Am wenigsten kann man - aus meiner Sicht -dem „Ende der Kette“, dem Pflegepersonal einen Vorwurf machen. Ohne diese Menschen sähe die Situation heute noch deutlich schlechter aus.
Man darf nicht „mit dem Finger“ auf die Vergangenheit zeigen, sondern muß JETZT handeln !