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Würzburg
Einsatz am Würzburger Mainkai: Das sagt die Polizeigewerkschaft zum Vorgehen
Der Polizeieinsatz am Mainkai, bei dem ein Mann dunkler Hautfarbe in Gewahrsam genommen wurde, sorgt weiter für Aufregung. Was die Deutsche Polizeigewerkschaft dazu sagt.
Der Mainkai in Würzburg ist ein beliebter Treffpunkt. Die Polizei kontrolliert hier deshalb regelmäßig, ob die geltenden Corona-Regeln eingehalten werden.
Foto: ArchivDaniel Peter | Der Mainkai in Würzburg ist ein beliebter Treffpunkt. Die Polizei kontrolliert hier deshalb regelmäßig, ob die geltenden Corona-Regeln eingehalten werden.
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:44 Uhr

Es war ein Polizeieinsatz, der viele, die ihn unmittelbar erlebt haben, empört hat. Am Freitagabend wurde ein 58-Jähriger dunkler Hautfarbe vor den Augen zahlreicher Menschen am Würzburger Mainkai von der Polizei durchsucht, gefesselt und an den Füßen weggetragen. Ein Video zeigt den am Boden liegenden Mann umringt von 20 Beamten.

Der Grund: Er hatte zu laut Musik gehört und sich anschließend geweigert, seine Personalien anzugeben. Der Betroffene sowie Zeugen warfen den Beamten Rassismus vor. Dagegen wehrt sich die Deutsche Polizeigewerkschaft. Thorsten Grimm, Bezirksvorsitzender für Unterfranken, sagt: "Es ist unfair, sofort die Rassismus-Karte zu ziehen." Wie er das Geschehen erklärt.

Frage: Herr Grimm, würden Sie mich auch sofort verhaften, wenn ich keinen Ausweis zeigen würde?

Thorsten Grimm: Natürlich nicht. Doch im konkreten Fall handelte es sich um eine anlassbezogene Kontrolle. Anwohner hatten sich über Lärm beschwert. Eine Ruhestörung (Ordnungswidrigkeit) stand im Raum. In diesem Fall ist man verpflichtet, gegenüber der Polizei seine Personalien anzugeben. Tut man das nicht, begeht man die nächste Ordnungswidrigkeit. Dann darf die Polizei durchsuchen. Leistet man Widerstand, kommt es im Extremfall zur Fesselung. Wir können darüber diskutieren, ob das Vorgehen der Beamten verhältnismäßig war, aber rechtlich war es in Ordnung.

Der Bezirkschef der Polizeigewerkschaft Thorsten Grimm
Foto: Thomas Obermeier | Der Bezirkschef der Polizeigewerkschaft Thorsten Grimm
War es verhältnismäßig, einen Mann mit 20 Polizisten in Gewahrsam zu nehmen?

Grimm: Sie müssen sich vorstellen: Es gibt eine Beschwerde. Jemand wird kontrolliert. Er weigert sich. Es kommt zu einer Diskussion. Außenstehende mischen sich ein. Das Geschehen wiegelt sich auf. Handys werden gezückt. Dutzende oder gar Hunderte Menschen sind vor Ort. Es besteht die Gefahr, dass die Situation kippt. Das erzeugt Druck. Die Beamten müssen entscheiden: Können sie die Lage kommunikativ lösen oder rufen sie Verstärkung? Wenn sie Verstärkung rufen, kommt diese selten mit nur einer Streife. Es mag martialisch wirken, wenn 20 Polizisten um einen Mann herumstehen. Doch in dem Moment geht es um den Schutz der kontrollierenden Beamten und um Deeskalation.

Was ist dran am Rassismus-Vorwurf: Werden Menschen anderer Hautfarbe häufiger und härter kontrolliert?

Grimm: Es ist unfair, sofort die Rassismus-Karte zu ziehen. Wir haben Kolleginnen und Kollegen verschiedener Hautfarben, Religionen und Sprachen bei der Polizei. Wir werden in unserer Ausbildung interkulturell geschult. Es mag für Unbeteiligte befremdlich wirken, wenn ein dunkelhäutiger Mitbürger inmitten vieler anderer Passanten kontrolliert wird. Aber es findet kein Racial Profiling statt. (Anm. der Redaktion: "Racial Profiling" meint, dass Menschen allein aufgrund äußerlicher Merkmale als verdächtig eingeschätzt werden.) Wir kontrollieren zur Zeit eine Menge Leute überall in der Innenstadt. Denn wir haben ein ganz anderes Problem.

Welches Problem meinen Sie?

Grimm: Im Zuge der Corona-Lockerungen versammeln sich am Abend Hunderte von Menschen in den Innenstädten. Große Gruppen ziehen am Wochenende bis tief in die Nacht grölend und Alkohol trinkend durch die Straßen. Auch junge Anwohner beschweren sich über den Lärm. Immer öfter kippt die Stimmung. Grenzen werden überschritten. Der Alkohol führt zu Aggressionen. Die Uferbereiche sind voller Müll. Wir alle sind froh, dass die Corona-Infektionen sinken. Aber Lockerungen sind kein Freifahrtschein. Wir sollten uns mit den Verantwortlichen der Stadt Würzburg unterhalten, ob Alkohol in manchen Bereichen der Innenstadt erlaubt sein sollte.

 
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  • K. K.
    Wir Deutsche können nicht nur Fußbaltrainer und Virologen sein. Jetzt wiessen sie auch schon wie ein Einstz der Polizei abzulaufen hat. Mein Gott sind wir gut. traurig
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  • G. Z.
    Deeskalation sieht anders aus. Ein Polizist sollte auch ohne Fussfesseln jemenschen dazu zu bringen können, dass er seine Personalien angibt. Wirkt nach außen hin sehr unsouverän. Und hat die Polizei keinen Pressesprecher? Warum äußert sich ein Gewerkschaftler zu diesem Thema?
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  • X. X.
    Wenn jemand ob Weißer oder Schwarzer verhafte wird, sind Fussfesseln das einzige richtige

    Mittel.

    Oder sollen unsere Polizeibeamten den dann flüchtenden Verbrecher vielleicht

    hinterherlaufen ?
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  • P. K.
    Vom Pressesprecher werden Sie auch nur zu hören bekommen, dass sich selbstverständlich alle Beamten rechtmäßig verhalten hätten.
    Schließlich haben Umstehende gewagt, ihr Missfallen zu äußern, was aus Sicht der Beamten natürlich eine aggressive Bedrohungslage ist und zwingend Verstärkung erfordert.
    „Eigensicherung“ machts möglich!
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  • T. R.
    Ich glaube es reicht jetzt. Die Polizei hat sich korrekt verhalten und wenn ein Deutscher sich so verhalten hätte, würde das der Presse keine 3 großen Beiträge wert sein.
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  • M. E.
    "Gefesselt und an den Füßen weggetragen"! Hallo Frau Kleinhenz, versetzen Sie sich doch mal in die Lage, Sie würden sich durch eine Straftat oder Ordnungswidrigkeit gestört fühlen und rufen die Polizei, damit diese Störung beseitigt/behoben wird. Wären Sie dann zufrieden, würde die Polizei eine Viertelstunde später Ihnen mitteilen:"Es tut uns leid, der Störer befolgt unsere Anweisungen nicht, Ausweis hat er leider nicht dabei somit wissen wir nicht mal wer das ist und rufen Sie uns in Zukunft nicht mehr an, sondern nehmen Sie den Lärm so hin wie er ist, oder beheben Sie diese Störung selbst"! Nein, das kann es nicht sein, sonst bräuchten wir weder Polizei noch Schiedsrichter beim Fußballspiel. Und wenn sich jemand polizeilichen Maßnahmen partout widersetzt, muß dieser Jemand auch in Kauf nehmen, daß diese in Konsequenz durchgeführt werden! Egal, welche Hautfarbe dieses polizeiliche Gegenüber hat!!!!
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  • H. B.
    Einer der besten Kommentare hier ..... Danke!
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  • X. X.
    Dieser Art von Sensarionsberichten sind typisch für die Mainpost.

    Ich glaube der Zeitungsjornalismus passt überhaupt nicht mehr in unsere Zeit.
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  • D. E.
    "... sind typisch für die Mainpost..."

    Dann sollten Sie solche Medien meiden.
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  • A. F.
    Und noch etwas:

    Wenn ich mir dass Bild betrachte, auf dem der Mainkai abgebildet ist, der ja Sonntags gesperrt werden soll, damit man dort "flanieren" kann ...

    Am besten jemand von FFF oder dieser "Kraut" liebenden Verbotspartei abstellen, die dann hinterher alles wieder saubermachen, denn dort wird es später nach dem Flanieren (garantiert) so aussehen, wie anderen Stellen am Mainkai und am Alten Kranen ...

    Denn da unsere "Kraut" liebende Verbotspartei diese Sperrung will, übrigens der Umwelt zuliebe, dass ich nicht ganz laut lache dabei, sollen sie die Promenade dann auch sauber halten.
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  • D. E.
    Wenn Sie Lärm und Abgase - statt Menschen - lieben, ziehen Sie doch um in ein Parkhaus.
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  • P. K.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • A. F.
    Ein sehr interessantes Interview.

    Vor allem die Äußerung von Herrn Grimm, warum die Polizei ggf. mit 20 Polizisten und mehr zu solch einem Einsatz gerufen wird, nämlich (auch) zum Eigenschutz der Polizisten.

    Und das ist mehr als vollkommen Richtig!!!

    Die Bilder aus Stuttgart vom Wochenende, wo ein gröhlender Pöbel, feiernde Jugendliche kann ich das nun wirklich nicht nennen, Flaschen, aus Glas wohlgemerkt, auf Polizeibeamte geworfen haben, belegen doch, dass es notwendig ist, je nach Gefahrenlage bei einem Einsatz dann mehrere Kollegen hinzu zu ziehen, wie schnell geht dieser asoziale Pöbel-Mob nämlich dann auf die Polizei los!?

    Und noch etwas, und dass ist das Verwerfliche an unserer heutigen "Gesellschaft" (einer gewissen Schicht)

    Wenn die Polizei jetzt so agiert wie am Wochenende agiert, dann ist Gebrüll groß, wenn aber Polizeibeamte bei einem Einsatz zu schaden kommt, dann ist dass halt so, ein "Kollateralschaden" eben.

    Pfui Deubel!!!
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  • M. Z.
    Wenn ich mich recht aus dem ersten Artikel erinnere hat niemand die Polizei gerufen.Die hat von sich aus die Person wegen der Lautstärke angesprochen. Und offensichtlich hat der 58-jährige Herr auch reagiert. Kein Jugendlicher, wohlgemerkt.
    Im übrigen interessiert mich die Meinung der Polizeigewerkschaft wenig. Dies ist eine Interessenvertretung, und deren Meinung hat keine rechtliche Relevanz. Allerdings finde ich die Position von Herrn Grimm bedenklich. Wenn 20 Polizisten einen 58-jährigen Mann bedrängen nennt er das Deeskalation?
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  • A. F.
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    @armadillo

    Bevor Sie hier Halbwahrheiten verbreiten sollten Sie den Artikel nocheinmal lesen und sich nicht auf Ihre schwache Erinnerung berufen.

    https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/war-polizeieinsatz-am-wuerzburger-mainkai-ueberzogen-art-10610316

    „..weil er lautstark Musik gehört hat und sich Anwohner darüber beschwerten“

    "die Stimmung im Umfeld der kontrollierenden Beamten aggressiver wurde", hätten diese "zur Eigensicherung" weitere Beamte der Bereitschaftspolizei hinzugerufen.“
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  • M. E.
    Überprüfen Sie doch mal genauer Ihre Haltung und versuchen Sie nicht, hier das Forum gegen die Polizei aufzuwiegeln. Natürlich wäre eine Erklärung des Polizei Präsidiums gut, aber dann könnte die Erklärung zu dieser völlig gerechtfertigten Maßnahme auch nicht anders ausfallen! Sie behaupten, die Polizei würde nicht gerufen worden sein, dies wäre so nicht im Zeitungsartikel gestanden! Ich las das anders! Nun äußert sich die Gewekschaft und versucht, diese Maßnahme und die rechtlichen Voraussetzungen zu erklären, und Sie behaupten weiterhin Ihre Halbwahrheiten. Was wollen Sie denn damit bezwecken?! Möchten Sie unsere Polizei lahmlegen, indem diese mit zig Anfragen an den Schreibtisch gebunden werden? Das würde Ihnen so passen! Nochmal: Hier gab es einen Anlaß für das Einschreiten der Beamten. Zur Verfolgung werden die Personalien des Verursachers benötigt. Wer sich vor Ort nicht legitimieren kann, wird zur Pers-feststellung vorübergehend zur PI gebracht.
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  • B. L.
    Mein Lob an die Polizei, so und nicht anders. macht weiter so.
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  • H. G.
    Wer nichts zu verbergen hat, kann doch auf Verlangen seinen Ausweis zeigen und alles ist ok. Das ist für alle gültig, unabhängig von Hautfarbe, Religion oder Nationalität.
    Die ganze Diskussion hätte ma sich sparen können, wenn sich der Ruhestörer konform verhalten hätte.Pasta!!
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