
Das Landratsamt Würzburg hat Einfamilienhäuser in Veitshöchheim angemietet, um sie als dezentrale Unterkunft für ukrainische Flüchtlingsfamilien zu nutzen. Jetzt stand die Umnutzung auf der Tagesordnung im Hauptausschuss der Gemeinde.
Im ersten Fall ist das bisher als Hobby- und Arbeitszimmer genutzte Untergeschoss zum Wohnraum erweitert. Im zweiten Fall brauchte es für die Nutzungsänderung aufgrund der Belegung und dem Einrichten gemeinschaftlich genutzter Räume einer Baugenehmigung. Beiden Anträgen hat der Hauptausschuss einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilt.
Gemeinde sollte nur die baurechtliche Zulässigkeit des Antrages beurteilen.
Wie Bürgermeister Jürgen Götz ausführte, hatte die Gemeinde Veitshöchheim über den ersten Antrag nur rein baurechtlich zu entscheiden. Die Zahl der bereits seit drei Monaten dort untergebrachten Geflüchteten sei allein Sache des Landratsamtes.
Stefan Oppmann (UWG) sprach von "leidigen" Verkehrsproblemen in der Straße des Anwesens, die durch die Neunutzung des Wohnhauses verschärft würden. Hier bestehe ein Busverkehr und gebe Probleme, die Straße hochzukommen.
Ein Sitzungsbesucher aus der betreffenden Straße wollte per Zwischenruf wissen, ob auch Stimmen aus der Nachbarschaft gehört würden, es gebe schon einige Bedenken. Das vom Landratsamt angemietete Gebäude sei schadstoffbelastet. Der Bürgermeister lehnte die Wortmeldung ab, der Nachbar solle sich an das Landratsamt Würzburg wenden.
Landratsamt Würzburg: Aktuell zehn ukrainische Geflüchtete im zweiten Anwesen
Auf Nachfrage erklärte die Pressestelle des Landratsamtes nach Anhörung der Fachabteilung Asylbetreuung, dass in dem Veitshöchheimer Anwesen aktuell zehn Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht sind. Vor der Belegung habe die Fachabteilung auch das Bauamt um Einschätzung gebeten. Die Kapazität sei von 15 auf elf Bewohnerinnen und Bewohner gesenkt worden. Eine Schadstoffbelastung des Hauses sei dem Landratsamt nicht bekannt.
Derzeitig gibt es der Behörde zufolge in Veitshöchheim neben den beiden Adressen noch zwei weitere dezentrale Standorte. Probleme durch die Belegung mit Flüchtlingen gab es Götz zufolge bislang nicht.
Bei der Einrichtung neuer dezentraler Unterkünfte (DUs) werden laut Landratsamt anders als bei Notunterkünften wegen der geringen Unterbringungszahl keine Infoveranstaltungen durchgeführt. Die jeweiligen Gemeindeverwaltungen würden aber vor Eröffnung informiert.