
Auf das Mainviertel kommen zwei Veränderungen zu: Der Verband für Ländliche Entwicklung Unterfranken (VLE) plant auf seinem derzeit als Parkplatz genutzten Grundstück an der Ecke Alte Kasernstraße und Laufergasse einen modernen Neubau. Anschließend soll das bisherige VLE-Gebäude in der Laufergasse 7 verkauft und für Wohnbau zur Verfügung gestellt werden.
Ein Vorentwurf des Würzburger Architekturbüros Grellmann Kriebel Teichmann & Partner für den Neubau wurde kürzlich in der Kommission für Stadtbild und Architektur (KoSA) sehr wohlwollend beurteilt. "Sie haben sich sehr viel Mühe mit diesem kleinen Ort gegeben", fasste Stadtbaurat Benjamin Schneider die kurze Diskussion zusammen.
Auf dem Grundstück stand bis zum 16. März 1945 ein massives dreigeschossiges Gebäude
Das Amt für Ländliche Entwicklung liegt zwar nur ein paar Meter weiter die Zeller Straße hinauf am Nigglweg, damit hat der VLE Unterfranken aber nur indirekt etwas zu tun: Der Verband mit seinen 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt rund 170 Teilnehmergemeinschaften bei allen Fragen rund um Flurneuordnungs- und Dorferneuerungsprojekte.

Der Neubau sei erforderlich, "weil die Arbeitsbedingungen in unseren Räumlichkeiten hinsichtlich Dämmung, Barrierefreiheit, Raumzuschnitt und Brandschutz nicht mehr den aktuellen Richtlinien entsprechen", erläuterte der VLE-Vorstandsvorsitzende Gerhard Kolb in der KoSA.
Auf dem Grundstück für den geplanten Neubau stand bis zum Bombenangriff vom 16. März 1945 ein massives dreigeschossiges Gebäude, von dem seit über 70 Jahren nur ein malerisches, dicht von Efeu bewachsenes Stück Mauer übrig geblieben ist. Der Untergrund besteht aus dem ehemaligen Keller des Hauses, der mit den Trümmern aufgefüllt wurde.
Architekturbüro hat auch "Hof Engelgarten" des Hotels Rebstock entworfen
Eine Herausforderung für das Architekturbüro, das 2021 den Antonio-Petrini-Preis für den "Hof Engelgarten" des Rebstock-Hotels in der Neubaustraße gewonnen hat. Ähnlich wie dort sollte ursprünglich die Mauer-Ruine in den VLE-Neubau integriert werden: "Wir würden es gerne machen. Leider mussten wir uns von den Fachleuten eines Besseren belehren lassen", sagte Architekt Rainer Kriebel. Unter anderem habe sich der Efeu über die Jahre so in die Fugen des bröseligen Sandsteins hinein gefressen, dass ein Erhalt laut Kriebel mit unverhältnismäßig hohen Kosten verbunden wäre.

Geplant ist ein insgesamt viergeschossiges Gebäude: Im Untergeschoss entstehen Parkplätze, darüber die neuen VLE-Büros auf zwei Stockwerken, und unter einem Walm-Mansarden-Dach wird das Archiv untergebracht. Das neue Haus wird an die Fernwärme angeschlossen, erhält in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau eine intensiv begrünte Fassade und soll außerdem so viele Photovoltaik-Module wie möglich auf das Dach bekommen.
Bisheriges Gebäude soll verkauft werden
"Unsere Planung trägt den Themen der Zeit wie Energieeffizienz, Wärmeplanung, nachhaltiges Bauen und Stadtbildverträglichkeit Rechnung", betonte Gerhard Kolb. Nach Fertigstellung und Umzug des VLE solle das bisherige Gebäude verkauft und das Grundstück "einer Wohnbebauung zugänglich gemacht werden".
Von der KoSA gab es viel Lob für den Entwurf, unter anderem sprach Architekt Ulrich Zeiger aus Hamburg von einer "zeitgemäßen Umsetzung mit einer sehr modernen Fassade". Stadtrat Willi Dürrnagel (ÖDP) bat die Planer, eine Integration der alten Mauer in den Neubau noch einmal zu überprüfen: "Es ist fast die einzige Ruine, die wir in Würzburg von 1945 noch haben", sagte Dürrnagel.
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Emily-Sophie Schrodt, Digital-Management Main-Post
Hübsches Aussehen hilft den Generationen nach uns nicht klimatisch nicht weiter.
Ländliche Entwicklung sieht hoffentlich anders aus!