In Mails an diese Redaktion und Facebook-Gruppen mit Würzburg-Bezug war es in den vergangenen Wochen ein Thema: Die drei Häuser mit der Adresse Zeller Straße 43 a,b, und c, die hinter dem Norma-Einkaufsmarkt und oberhalb des alten Landesgartenschaugeländes standen, wurden abgerissen. Weil die Grundstücke auf Teilen des Festungsgeländes und damit auf historischem Grund stehen, hat diese Redaktion erst bei der städtischen Pressestelle und dann bei der Schlösserverwaltung nachgefragt, was sich dort im Mainviertel tut.
Die drei Gebäude oberhalb des Schottenanger sind nach Ablauf eines Erbbaurechts Ende des Jahres 2020 an den Freistaat Bayern zurückgefallen, teilt der städtische Pressesprecher Georg Wagenbrenner mit. Aufgrund des baulichen Zustands wurde bei der Stadt der Abbruch angezeigt.
Häuser liegen auf einer Bastion
Mehr zu den Abrissarbeiten weiß Franziska Wimberger: "Das Areal der Festung Marienberg mit seinen barocken Bastionen, Wällen und Burggräben ist sehr weitläufig und reicht im Norden bis unmittelbar an die Zeller Straße heran", schreibt die Pressesprecherin der Bayerischen Schlösserverwaltung aus München. Die Grundstücke mit den Abriss-Häusern liegen demnach auf einer zu den Befestigungsanlagen zählenden Bastion an der Zeller Straße und werden von den öffentlich genutzten Flächen des Festungsareals mit dem beliebten Wasserspielplatz begrenzt.
Im Jahr 1921 wurden die Grundstücke vom Freistaat im Erbbaurecht vergeben, im November 2020 liefen diese Erbbaurechte nach 99 Jahren aus. "Die Substanz der auf den Grundstücken befindlichen Gebäude war aufgrund deren Alters und unterlassener Instandhaltungen sehr schlecht", erläutert Wimberger. Daher wurden die drei Häuser mit Zustimmung der Stadt Würzburg abgerissen. Neubauten sind dort nicht geplant. Stattdessen werden die Grundstücke wieder Teil des Festungsareals, so Wimberger weiter: "Das Landesamt für Denkmalpflege hat in seiner Stellungnahme darauf hingewiesen, dass die Errichtung neuer Gebäude an dieser Stelle aus denkmalfachlicher Sicht strikt abgelehnt werden muss."
Das ist gar nicht so unüblich: Meines Wissens basiert z.B. auch die Kleingartenanlage auf der Sieboldshöhe auf dem Erbbaurecht. Das Gelände könnte auch irgendwann mal als Bauland interessant werden.
die Aussicht wäre wunderschön und der Staat könnte eine Menge Geld einnehmen.
Aber sogar in München schaut man manchmal nicht nur aufs Geld.
Das stimmt zwar, aber eine erneute Bebauung wird aus Gründen des Denkmalschutzes verwehrt...