
Er war eine Lichtgestalt des deutschen Fußballs als Spieler und Trainer, er war international erfolgreich und anerkannt und eine beliebte Persönlichkeit. Nun ist Franz Beckenbauer nach schwerer Krankheit mit 78 Jahren gestorben. Der Tod der Fußball-Ikone weckt viele Erinnerungen – auch in Würzburg, wo der Star mehrfach Gast war.
Ein besonders schönes und rundes Andenken an den "Kaiser" aus München hält der Würzburger Georg Götz in den Händen: einen weiß-blauen Fußball mit der Aufschrift "Bayern am Ball", den er 2006 von Beckenbauer geschenkt bekam. Georg Götz hatte als gelernter Bautechniker lange im städtischen Hochbauamt gearbeitet. Vor 55 Jahren gründete er den Main-Franken-Kreis und ist seitdem Vorsitzender.
Beckenbauer gab ein Autogramm auf seine Eintrittskarte
Als Würzburgs "Kulturbotschafter" trat er 1980 mit Freunden seines Vereins eine zehntägige Reise nach Kanada und Amerika an, besuchte Würzburgs Partnerstadt Rochester und dann New York. Ein ehemaliger Freund seines Vaters, der ausgewandert war und in Brooklyn einen Verein "Die Würzburger" gegründet hatte, überredete ihn, mit ihm nach New Jersey zu fahren, denn Franz Beckenbauer war damals Spieler beim dortigen Club und spielte an diesem Tag im Fußballstadion Cosmos zum letzten Mal.
"Der Mann hatte bereits Ehrenkarten, und so saßen wir in der ersten Reihe", erinnert sich Götz. "Es war mehr als Zufall, dass Beckenbauer verschwitzt nach dem Spiel an unserer Reihe vorbeikam, den Ehrengästen zunickte und ich ein Autogramm auf meine Eintrittskarte bekam", erinnert sich der Würzburger und meint: "Es war eine tolle unvergessliche Begegnung im Staate New York."
Georg Götz: "Er war ein angenehmer Mann"
Das zweite Mal traf Georg Götz Franz Beckenbauer persönlich bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in München. Eingeladen hatte damals die Regierung von Unterfranken den Main-Franken-Kreis, um mit einer kleinen Gruppe in fränkischer Tracht dabei zu sein. "Beckenbauer kam nach dem offiziellen Teil zu uns, und ich konnte mich gut mit ihm unterhalten, auch über New York. Viel gesagt hat er nicht, aber immer gelächelt. Er war ein sehr angenehmer Mann, der auf Menschen zugehen konnte", beschreibt Götz seine Erinnerung an den Weltstar.
Der kleinen Gruppe aus Würzburg übergab Beckenbauer dann drei weiß-blaue Bälle. Götz hütet das schöne Geschenk bis heute.