
Eibelstadt will sich verändern. Aber kommt es auch bei allen Bürgern an, wenn die Parkplatz-Situation verbessert wird, die Aufenthaltsqualität erhöht und eine einladende Verbindung zum Mainradweg geschaffen werden sollen. Das sind die großben Ziele des Projekts zur Entwicklung der Ortsmitte. Zu den Details gehören die Mauergärten, die erhalten werden sollen. Der Mauerrundweg soll aufgewertet, der Verkehr neu priorisiert werden und möglichst viele der großen Bäume zu erhalten. All dies resultiert aus dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK). Die Vorplanung dazu wurde bei einer Bürger-Information von Landschaftsplanerin Janka Jung aus dem Würzburger Büro Kaiser+Juritza+Partner vorgestellt.
Eibelstadtder Bürgerinnen und Bürger sprechen sich gegen Parkhaus aus
Ein Parkhaus, wie es im Verkehrskonzept als Möglichkeit zur Schaffung von Parkplätzen vor der Stadtmauer vorgeschlagen war, ist nicht Teil der Lösung. Laut Umfrage, so Bürgermeister Markus Schenk, hätten sich die Bürger dagegen ausgesprochen. Die vorgelegte Planung schafft es trotzdem auf 195 Stellplätze. Vor allem mit den gänzlich neu entstehenden 75 Parkplätzen, auf die der Schützenring dann mündet. Insgesamt ergebe sich im Umfeld des Maintors im Vergleich zum Bestand ein Plus von 50 Stellplätzen. Der Ausgleich für 55 Parkplätze, die mit der dritten Stufe des Verkehrskonzepts im Altort entfallen werden, ist eingerechnet.

Als städtebaulich massives Problem gilt die Unterführung zur Bundesstraße 13 mit ihrer unvorteilhaften Wegführung, die keine Sichtbeziehung zum Maintor als Verbindung in die Stadt erlaubt. Um Radtouristen vom Mainradweg in die Stadt zu lotsen, soll der Weg künftig einen Schwung über den grünen Vorplatz auf das Maintor machen Die große Asphaltfläche des heutigen Maintor-Vorplatzes wird im Wesentlichen rückgebaut. Der Autoverkehr wird den Platz weiter passieren können. Mit Grünflächen, Rad- und Fußwegverbindungen, Sitzgelegenheiten und Kleinkindspielplatz wird er allerdings einen gänzlich anderen, einen geschützten, grünen Charakter bekommen.
Wie die Gestaltungsvorschläge bei den Eibelstadtern ankommen
Das gelte auch für die Infrastruktur: Für alle Parkplätze, so Janka Jung, sei eine Rasenpflasterung vorgesehen, die Beleuchtung wird sich mit modernen LED-Lampen wie an der Mainlände am Bedarf orientieren. In der Bilanz soll am Ende ein Plus an Bäumen stehen. Die Kleingärten werden mit geschlagenen Brunnen mit Handpumpe ausgestattet, das Oberflächenwasser vor Ort versickert, Radfahrer finden Stellplätze und Ladestationen vor. In das alte Wachhäuschen des Maintors, in dem sich derzeit eine Kunstgewerbe-Galerie befindet, soll eine Eis-Diele einziehen, so der Bürgermeister. Um der Bauzeit die Härte zu nehmen, könnte zunächst der Parkplatz am Schützenring entstehen, bevor der eigentliche Vorplatz angegangen wird.
"Es sieht alles wunderbar aus, aber es wird viel lauter werden und ich weiß nicht, ob mir das gefällt", sorgte sich eine Bewohnerin aus dem Unteren Graben in der Fragerunde. Von Blühpflanzen über die Art des Kinderspielplatzes und den Erhalt eines vorhandenen Brunnens reichte der Austausch mit der Bevölkerung. Die An- und Abfahrtswege bergen noch Herausforderungen: der schmale, unübersichtlichen Gerbrüder-Hofmann-Ring, dem Ausweichflächen für Begegnungsverkehr fehlen und die Ableitung vom Schützenring.
Gut 70 Bürgerinnen und Bürger haben sich für die Gestaltungsvorschläge interessiert

Dazu kommt neuer Verkehr aus dem Neubaugebiet Beckenweinberg. "Ein Parkkonzept ohne Verkehrskonzept, das haut nicht hin", kritisierte jemand. Der noch nicht ausgebaute Wiesenweg, wie auch die Verkehrsflüsse durch Beckenweinberg und Untere Au befand er für nicht durchdacht. Schenk konnte teilweise entwarnen, vor allem was die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern angeht, die von den neuen verkehrsberuhigten Wegebeziehungen und "Schlupfen", den autofreien, kleinen Querverfindungen profitieren werden.
Es könne immer nur das gestaltet werden, was der Zugriff auf öffentliche Flächen und die städtebaulichen Gegebenheiten erlauben, erklärte der Bürgermeister das schrittweise Vorgehen. Die Handlungsfähigkeit sei jetzt gegeben, hatte Schenk erklärt, nachdem in den letzten Jahren 4500 Quadratmeter Fläche im fraglichen Bereich von der Stadt erworben werden konnten. Das Projekt hat ein Volumen von 1,2 Mio. Euro, wobei einige Hoffnungen auch auf der Städtebauförderung liegen.
Anregungen aus der Bevölkerung zur Vorplanung können noch bis 3. Februar im Rathaus mitgeteilt werden.
Muss das schon wieder sein (vgl. vormaliger Schulhof, wo auch deutlich mehr Bäume gefällt wurden, als vorher angekündigt)?
Neupflanzungen in Ehren, aber das ist erst mal ein Rückschritt.